AW: Gibt es eigentlich ein Interesse an erschwinglichen digitalen Mittelformatkameras
Na wunderbar, dann sind wir uns da ja einig.
Schon ein paar Jahre alt, wie es scheint, aber hier nochmal
http://www.luminous-landscape.com/essays/dalsa.shtml
Und wo in der Welt laufen denn noch 6" Maschinen? Wir hatten hier schon große Probleme, noch jemanden zu finden, der Legacy-Produkte auf 8" herstellen kann. Ich weiß nicht, ob irgendjemand die Serienfertigung eines neuen Produkten auf 6" aufbauen will oder überhaupt kann.
Wie gesagt, alt....
Eben. Solange. Rechne es für 12" (300mm) mal durch. Ich hab's übrigens nicht gemacht, überlasse ich gern Dir.
Ich hab mal eine 12" Belegung im Anhang gemacht. Natürlich sehr spekulativ, vor allem hab ich ziemlich knappe Ränder verwendet... die schwarzen Balken zeigen welche zwei KBchips ich immer zusammenlegen würde. Meine MF-Belegung könnte zum Schneiden blöd werden, eventuell muss man dann tatsächlich noch die Fläche von 4 KB oder 2 MF Chips opfern, damit die Schneidekanten durchgehend sind.
Davon abgesehen: warum sollte die Kosten für Canon niedriger sein (abgesehen davon, dass die meisten oder vielleicht auch alle MF-Hersteller die Sensoren zukaufen und dann nur nochabstimmen müssen)? Verstehe ich noch nicht recht.
Es war hier als Argument irgendwo angeführt, dass die MF-Hersteller die Chipentwicklung selber machen würden, nur die Produktion wäre outgesourced (was für ein Wort). Glaube ich persönlich so auch nicht aber mei.
Ok, wie du es jetzt schilderst, kaufen sie den Chip zu und machen nur noch Minimalabstimmung. Soll das jetzt heißen, dass sie einfach ein Standarddesign kaufen und nichts mehr speziell entwickelt wird? Wo wären dann die hohen Entwicklungskosten?
Zu Canon und Co: Canon produziert und entwickelt seine Chips selber. Sie haben ein enormes Know-How und auch enorme Kapazitäten. Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich persönlich glaube nicht, dass man für MF den Chip komplett neu erfinden müsste. Ich
glaube, dass man durch aus Erkenntnisse, Technologien und Erfahrungen, die mit Crop oder KB Sensoren gewonnen wurden, auch auf MF zumindest teils anwenden kann. Das traue ich einfach einem Konzern wie Canon eher zu als einer kleinen Firma wie Hasselblad mit 70 Mitarbeitern...
Vermutlich habe ich völlig falsche Vorstellungen, aber wieso wäre es z.B. unmöglich das (grobe) Chipdesign einer 5D oder 5D Mark II zu übernehmen (und blöd gesagt größer auszuschneiden)?
Und wie auch immer: es wurde ja schon darauf hingewiesen, dass der Sensor nur ein Faktor ist. Auch Glas, Body, Elektronik muss entwickelt werden, ist tw. deutlich größer und teurer und R&D muss auf weniger Stückzahlen umgelegt werden.
Jo, klar, möchte ich auch nicht abstreiten. Mein Eindruck ist nur auch der, dass es in die Richtung geht "es ist ohnehin schon teuer, d.h. die Leute, die sich es kaufen wollen auch richtige Qualität sehen, da brauchen wir beim Rest auch nicht mehr sparen". Es wird für einen Premiummarkt produziert und dementsprechend sind auch die Preise. Ich denke, das würde günstiger gehen, ob es angenommen wird ist halt die andere Frage. Eine MF-Kamera in einem Plastikbody? Kleinerer Sucher oder gar ein Spiegelsucher? Klar ist es teurer, aber vermutlich sind die Kosten noch geringer als die Chipkosten. Manche Elemente lassen sich aber auch gemeinsam produzieren. Digic Prozessoren werden auch in so ziemlich allem von Canon verbaut, die muss man nicht dafür neu erfinden, ggü. Hasselblad ein Vorteil? Das Rückdisplay kann auch von einem "normalen" Modell übernommen werden.
Schau doch mal: die MF-Produktion ist heute in ihren Kosten extrem gedrückt und viele Teile zu Spezialisten outgesourced. Sensoren und Optik werden zugekauft. Dennoch sind die Preise wie sie sind. Im Moment kostet KB soviel wie KB und ist noch deutlich teurer als Cpop - und das bei eigentlich recht respektablen Stückzahlen und recht scharfem Wettbewerb in einem Markt, in dem Kameras immer mehr zu Commodities werden. Da halte ich es für absolut unrealistisch, MF auf absehbare Zeit auf KB-Niveau zu bringen. Sollte das geschehen würd's mich freuen und ich lade Dich auf ein Bier ein. Aber ich glaube nicht eine Sekunde dran.
Ich glaube nicht daran, dass die Produktion in ihren Kosten komplett gedrückt ist. Natürlich versuchen die so billig wie möglich zu produzieren, aber mit gewissen Qualitätsstandards im Hinterkopf. dMF-Kameras sind doch sowas wie die Ferraris unter den Digitalkameras. Nen Sportwagen kann man aber auch billiger bauen, wenn man andere Ansprüche hat. Ein Ferrari wird daraus keiner, aber sportlich geht trotzdem.
Leicas S2 kostet ca 25.000€. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Leica mit der Prämisse rangegangen ist, die günstigstmögliche MF-Kamera zu bauen.
Zum Vergleich, eine M9, die nichtmal DSLR ist, aber KB-Format hat, kostet über 5500€, mehr als das doppelte einer MK II. Bin ich da der einzige, der denkt, dass da doch mehr drin sein sollte, was den Preis anbelangt?.
Aber wie du auch, halte ich es auch für komplett unrealistisch, dass in absehbarer Zeit eine erschwingliche MF-Kamera kommt. Falls doch, werde ich leider dein Bier ablehnen müssen, ich trinke keinen Alkohol

. Aber über ne Apfelschorle würde ich mich freuen

. Tja, dann mal schauen, was Pentax so macht...
PS: Um es nochmal hervorzuheben, weil es sonst glaub ich untergeht: Ich wollte mit dem Thread nur schauen, ob und wieviele Leute es gibt, die an einer günstigen dMF-Kamera interessiert wären (mit den daraus resultierenden Abstrichen).