So, hier die Resultate meines Makro-Vergleichs:
1). Sehr vertrauenswürdig sind meine Ergebnisse nicht - dazu hätte ich erheblich mehr Aufwand treiben müssen, v.a. bezüglich planparalleler Ausrichtung, aber auch Fokussierung. Irgendwann ermüdet man durch die Anstrengung (meine Augen haben -2,5 dpt).
Bei nahezu allen Aufnahmen sind die 4 Ecken sehr unterschiedlich scharf, was die Beurteilung ungemein erschwert. Da mein Motiv keine symmetrische Struktur hat, ist auch der Vergleich der jeweils schärfsten Ecken problematisch. Bei keiner Serie über 3 oder 4 Blenden pro Optik nahm jedoch die Schärfe kontinuierlich zu, was auf grobe Fehlfokussierung gedeutet hätte.
Weitere Unsauberkeiten dürften wohl Gravitationswellen geschuldet sein
2). Ich treffe lediglich Aussagen über die Abbildungsleistung im Maßstab 3:1 bei 2-dimensionaler Vorlage unter diffuser Beleuchtung. Bei realen Feld-, Wald- und Wiesenbedingungen könnte das ganz anders aussehen.
3). Dennoch konnte ich für mich neue Erkenntnisse gewinnen. Leider kann ich mangels DSL in meiner Erdhöhle hier keine Bilder einspritzen.
4). Für jedes Objektiv wird der freie Arbeitsabstand* [mm] / beste Blende / schlechteste Blende angegeben
* 50-€-Schein bis Vorderkante Streulichtblende: DFA 2,8/100WR statt Original eine Plastik-Pentax für 85-100mm; FA 2,8/50 passte keine mehr dazwischen; M 4/50 braucht keine; Sigma 2,8/24 AF ein 12mm Zwischenring
1: Sigma 2,8/24 AF (oo) Retro & 12mm ZwiRi: 40 / 6,7 / 13
2: s.u.
3: FA 2,8/50 & Tamron Telekonverter 2x & 36mm ZwiRi: 30 / 6,7 / 13 4,5 Zentrum top, Ecken --
4: FA 2,8/50 & Balgen: 20 / 6,7 / 4,5 5,6 Zentrum+ 8 Ecken+
5: DFA 2,8/100WR & Tamron Telekonverter 2x & 56mm ZwiRi: 77 / 6,7 / 13 4,5 Zentrum scharf, aber CA's 9,5 Ecken+
6: M 4/50 & Balgen: 35 / 8-9,5 / 5,6 11 Ecken am besten
5). Das Sigma 2,8/24 AF ist bei oo viel besser als bei 18cm.
FA 2,8/50 ist mit Tamron 2x-Telekonverter minimal besser als am Balgen.
Beide 50er sind am Balgen fast gleichauf; das alte M 4/50 fordert aber stärkere Abblendung.
FA 2,8/50 und DFA 2,8/100WR sind mit Tamron 2x-Telekonverter fast gleichauf.
6). Reihenfolge der Pentax-Makros: DFA 2,8/100WR (aber CA's) > FA 2,8/50 > M 4/50 Die Unterschiede sind eher gering, aber eindeutig.
Der deutlichste Abstand im Testfeld besteht aber zum Sigma 2,8/24 AF: dieses liegt glasklar vorn! Homogene Schärfe bis in die Ecken; eine Liga für sich.
7). Bemerkung zum Sigma WW: nach diesem Vergleichstest bin ich froh, dass ich's nicht einem Händler durch's Schaufenster geschmettert habe. Denn kurz nach Garantieende lieferte es in der linken Bildhälfte nur noch Matsch ab (Fehler trat zum 1.Mal auf 'ner Hochzeit auf

). Der Sigma-Service konnte aber keinen Fehler feststellen. Jahre später (es durfte nur noch bei Landschaft mit oo ran) versagte auch noch die Blendenautomatik (Fehler trat zum 1.Mal im Auslandsurlaub auf

) und produzierte Überbelichtungen (Blende ist aber nicht verharzt). Also funzt es nur noch im M-Modus. Ich vermute mal, dass sich Floating-Elements-Linsen beim AF-Betrieb verkanten.
Auch andere Nutzer sind nicht gut auf diese "Legende" zu sprechen. Mein Kommentar:
Das Sigma 2,8/24 AF ist optisch ein Sahneteil (Doppelrahmstufe), aber mechanisch Krötengrütze.
8). Fazit
Makroobjektive sind für oo bis 1:1 konzipiert - 3:1 liegt außerhalb ihrer Spezifikation. Dafür gibt es bessere Lösungen, die sogar noch deutlich preiswerter sind.
Ich tippe, dass auch andere Foristen Perlen besitzen dürften und es noch gar nicht wissen...
9). Ausblick
Für schärfere und komfortablere Makrofotografie träume ich von einem AF-Balgen. Grob vorfokussieren, die Feinjustage regelt der Kontrast-AF über einen Stellmotor, der einen variablen Zwischenring reguliert.
Oder zwei Zwischenringe werden mit dickem Spiralkabel verbunden und liefern Steuersignale vom Body zum USM-Objektiv. Bin gespannt, wer das als erster bringt: Novoflex, Olympus, Panasonic?