AW: makro frage (g 2 panasonic)
- grundsätzlich musst Du nach Erfahrungen in Foren suchen (und Bildern), ob jemand die gewünschte Kombination schon eingesetzt hat
- grundsätzlich sind Vorsatzachromate (VAs) bei Zooms kritischer und eher für Zooms gedacht, die eine längere Brennweite bieten (besonders, je höher die Brechkraft des Achromaten ist, beste Ergebnisse bringen sie an sogenannten Objektivköpfen (ohne Einstellfassung, nur für Balgen o.ä. gedacht)
- einfache (günstigere) Nahlinsen erzeugen sehr starke Einbußen in der Bildqualität (Farbsäume, generelle Unschärfen), die zu Filmzeiten nicht sehr auffielen, in der Digitalfotografie wegen der "Bildschirmlupe" sehr wohl
- Achromate (hier 2-3Linser sind grundsätzlich immer besser als einfache Nahlinsen, ABER: Jede Vorsatzlinse "vergrößert" auch die Schwächen des Grundobjektives, Faustregel: Eine Brennweitenverkürzung um mehr als 50% ist nicht sinnvoll, bei niedrigen Brennweiten ist der sichtbare Unterschied in der Vergrößerung zudem deutlich schwächer; Beispiel: meine Minolta Nr. 2 macht aus meinem 105er Novoflex-Makrokopf (= ohne Einstellschnecke, nur am Balgen oder Schiebetubus zu verwenden) ein 75mm-Objektiv (Unterschied 30 mm), aus einer 42er Brennweite werden 36 mm (Unterschied nur 6 mm !)
- es gibt nur ganz wenige Beispiele, wo qualitativ die Kombination VA + Zoomobjektiv die Leistung eines echten Makroobjektives erreicht: Beispiel 40-150er ZD (nicht mFT !) + Raynox 250 im Vergleioch zum 2.0/50 ZD-Makro (obwohl das flexibler ist, beim Zoom + VA sind oft nicht alles Brennweitenbereiche mehr nutzbar, s. Vignettierung); bitte nach Beiträgen von "manifredo" suchen
- eine Raynox 150 hat 4,8, eine 250er 8 dpt, bedingt durch die Brennweitenveränderung ist für die 250er nur eine Brennweite über 100 mm sinnvoll (aber es gibt keine Faustregel, nach Angaben aus dem Forum und eigenen Erfahrungen funktioniert hinsichtlich Bildqualität die 250er gut mit der 40-150er ZD-Linse, nicht aber mit der entsprechenden mFT-Linse von Panasonic - nur gelesen)
- die Raynox hat einen Klemmhalter (zumindest die DCR-Makrokonverterserie), er greift von 52 auf 67 mm, obwohl es sinnvoller sein kann, per Stepupring erst von 52 auf 58 zu gehen, um die Klemmfeder zu entlasten (das gilt aber nicht, wenn die Frontlinse tief in das Objektiv versenkt verbaut ist, es gilt nämlich: Abstand Frontlinse zum Achromaten möglichst klein); ohne Klemmhalter hat die Linse vorne (Filterseitig) ein 49er, kameraseitig ein 43er Gewinde (s.o. das Problem mit den Stepupringen, evt. kann es also besser sein, die Klemmfassung zu verwenden, zumal sie bündig mit der Filterfassung des Objektivs abschließt und nicht "aufträgt"
- VAs an
echten Makroobjektiven sind so eine Sache: Sie erzeugen, obwohl Zweilinser, wieder farbige Kanten (die Alternative: Konverter erzeugen andere Bildfehler wie Randunschärfen), zumindest verlieren lichtstarke Linsen dadurch ihre Offenblendtauglichkeit, da die Fehler nur verschwinden, wenn man stark abblendet (also sind danach VAs für ein teures 2.0/50er ZD weniger geeignet, als Ausweg bietet sich ein Zwischenring an, allerdings evt. mit ungünstiger Wechselgrenze, beim 50er z.B. mit Objektfeldgröße "Dia")
- Makroobjektive haben meist einen natürlichen Sonnenschutz, da die Frontlinse oft tief in der Objektivfassung versenkt ist, VAs sind vorne plan, brauchen dringend eine Gummifaltsonnenblende (angebracht über das Filtergewinde, evt. Stepupring, um auf ein einheitliches Maß zu kommen), das geht aber zu Lasten des freien Arbeitsabstandes (FAB, Abstand zur Motivebene gemessen ab Frontlinse bzw. VA), da der durch die Erhöhung des AMs (Abbildungsmaßstab) meist eh schon recht gering ist (beim 35er ZD-Makro bei AM 1:1 gut 30 mm !); man sollte also nichts übertreiben, wegen des geringen Abstandes kann man sonst bei dem zu steilen Einfallswinkels keine künstliche Beleuchtung (Blitz) mehr nutzen oder mit Sonn im Rücken schattet sich das Objektiv selber ab usw.
- machmal ist es besser, einen geringeren AM hinzunehmen und das Bild zu beschneiden (croppen, abhängig von der Sensorauflösung, erst sinnvoll bei MP-Zahlen => 10 MP), da uach die Schärfettiefe rapide abfällt, man aber wegen der vom AM abhängigen Blendenbeugung nicht unbegrenzt weiter abblenden kann (Zunahme der Unschärfe); auch werden die Maßnahmen gegen Verwacklungen mit steigendem AM immer aufwendiger und teurer (ab 1:1 bei KB bzw. unter 1:2 bei FT wird ein Stativ immer wichtiger oder eine sehr gute Blitzanlage bei Freihand, z.B. Novoflex AutoDuoFlash oder Olympus sehr teurer Zangenblitz)
- Nahlinsen verringern im Gegenstz zu ZWR/Balgen oder Konvertern die Lichtstärke nicht (den Offenblendwert), dafür verringern sie neben dem FAB die Linsenfehler des Grundobjektives, sie wirken wie eine "Lesebrille" für's Objektiv, sie verringern den minimalen Arbeitsabstand (ab Sensor gemessen), meist auch den FAB (bei Zooms, die ihre Gehäuselänge vergrößern, allerdings oft nicht merklich)
- an einem KB-Sensor mit Objektiven, deren Randstrahlen genutzt werden, kann es daher sinnvoll sein, nicht eine Raynox mit relativ kleinem Linsendurchmesser zu nehmen, sondern einen VA mit Übergröße, der dann per StepDownring an das Grundobjektiv angepasst wird
- durch Acromate kann man die Objektive meist nicht mehr auf Unendlich fokussieren, bei einem Makrokopf am Balgen geht das dagegen sehr wohl (da der zusammengeschobene Balgen die Einstellfassung "imitiert"
- bei manchen Objektiven ist es sinnvoll, den Achromat umgekehrt aufzuschrauben, manche VAs müssen dazu umständlich aus ihrer Fassung genommen und umgesetzt werden (s. dazu bei manifredo + marumi und bei Herrn Rorslett bei
www.naturfotograf.com)
- Objektive mit VAs sind grundsätzlich nicht Reprofähig (außer man beschneidet das Bild stark), die Verstärkung der Bildfeldwölbung (gerade bei Zooms) kann nicht wegdiskutiert werden, hier hilft nur ein gutes echtes Makro, durch die Randunschärfen muss mit VA auch in der "normalen" Makrofotografie stark abgeblendet werden, das gibt evt. Einschränkungen, wenn man sogenannte "athmosphärische" Makros machen will
- die eigene Kombination aus VA und Objektiv sollte immer auf ihre Grenzen getestet werden (mit rotem Millimeterpapier, des Kontrastes wegen, DSLR-Sensoren haben bei Rot eh ihre Schwierigkeiten), da zeigt sich sehr schnell der Unterschied zu einem guten Makro oder der Unterschied zwischen verschiedenen VA-Herstellern; in freier Natur kann das Bildergebnis aber besser sein, da da gerdae bei Makros das Bildwichtige eher in der Mitte liegt und ein Vergleich zwischen Mitte und Rändern dem Betrachter nicht möglich ist
- Marumi stellt auch gute VAs her, gebraucht ist Minolta ganz gut, der Vorteil der Raynox ist die Klemmfassung bei guter optischer Qualität, allerdings ist der Linsendurchmesser etwas klein (s.o), daher die Inkompatibilitäten oft mit Zooms oder lichtstarken (= große Linse) Objektiven
WICHTIG:
Mit Deiner Kamera unbedingt in diesem Forum
http://www.systemkamera-forum.de/
nach Erfahrungen in der Kombination nachfragen !!!
Das Ganze wird hier auch einigermaßen erklärt, in Wort, Bild und Video gezeigt.
http://www.raynox.co.jp/german/index.htm
Die Suchfunktion hier im Forum hätte auch Einiges an Wissen hervorgeholt ...
Ich hoffe, ich habe jetzt nichts Wichtiges vergessen
viel Spass damit
wünscht
Michael Lindner