AW: Fujifilm X20 - Praxisthread
Mich würden mehr ooc JPGs mit RU-2 interessieren bei normalen Tageslicht, nicht gegen die Sonne. Und ohne Freistellung um die Details zu sehen bei verschiedenen Iso. Gerne auch mit etwas Schattenaufhellung in der Kamera.
Und gerne auch nicht nur hochkant, das kaschiert immer etwas weil das Bild weiter eingerückt wird am Monitor.
Mir ist anhand der Bilder noch nicht deutlich ersichtlich was die Kamera nun besser kann als die x10 wenn man ooc Jpgs machen will. Eine x20 die eine x10 nicht ersetzen kann ist eine sehr zwiespältige Aussage denn genau das erwartet man doch!?
Dafür gibt es schon das kleine Shootout-Set auf Flickr, die gestrigen JPEG-Versionen im X20-Set sind zudem alle RU -2.
Was "man" erwartet, ist nicht meine primäre Sorge, es geht mir vielmehr um eine durchaus kritische Betrachtung von jeweils auftretenden Vorteilen und Nachteilen, jedoch stets mit dem konstruktiven Ziel, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Man kann schließlich nicht nur aus eigenen Fehlern oder Eigenheiten lernen, sondern auch denen einer Kamera.
Natürlich kann jede Kamera jede andere ersetzen, man kann sich ersatzweise auch ein Fahrrad kaufen.

Die Feststellung, dass die X20 als X-Trans-Kamera (quasi als X-Transe?

) anders tickt als die X10 als EXR-Kamera, ist jedoch wichtig, weil sich daraus eine andere Bedienung ableitet. Der eine oder andere Benutzer oder Interessent lässt sich vielleicht vom nahezu identischen Aussehen der Kameras täuschen. Sie sind einerseits gleich, aber andererseits auch nicht gleich.
Nun kann es in der Praxis natürlich sein, dass viele X10-Benutzer ihre Kamera ohnehin nie ganz verstanden und sie deshalb meist wie eine "normale" Kamera benutzt und eingestellt haben. Denen kommt die X20 natürlich entgegen. Für den passionierten/notorischen EXR-Ausreizer ergibt sich aber eine kleine Umstellung. Es ist jedoch keine große intellektuelle Herausforderung. In Südafrika war ich seinerzeit mit der X100 und X10 gleichzeitig unterwegs, habe also in einem Moment mit der X100 ein Motiv fotografiert und im nächsten mit der X10. Die durchweg auf OOC JPEGs basierenden Ergebnisse passten trotzdem nahtlos zusammen, Beispiel:
Untitled by
ricopress, on Flickr
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ricopress, on Flickr
Mit der X10 und X20 oder allen anderen X-Kameras geht das genauso, auch deshalb der X10/X20-Shootout, man sieht die große Ähnlichkeit der Ergebnisse bei gleichen oder ähnlichen Einstellungen.
Vollkommen gleiche Einstellungen wird man zwischen X10 und X20 sowieso nicht immer realisieren können, weil die X20 mit ISO DR arbeitet, was – wenn aktiviert – eine knappere Belichtung bedeutet. Dementsprechend wird also die Belichtungszeit verkürzt oder abgeblendet, um ISO DR200% oder DR400% zu realisieren. Die X10 braucht das in EXR DR nicht zu machen, sie belichtet einfach eine Sensorhälfte knapper bzw. verstärkt das Signal dort nicht so stark, während die andere Hälfte mit dem offiziell eingestellten und angezeigten ISO-Wert operiert. Auch daraus ergeben sich potenzielle Vor- und Nachteiel. Der Nachteil ist, dass die kürzeste Belichtungszeit bei hellem Licht und offener Blende manchmal nicht mehr ausreicht, etwa bei hellem Tageslicht. Hier vermisste man folglich einen eingebauten ND-Filter, wie ihn die X100 hat. Man muss somit abblenden, was eine evtl. gewünschten maximale Freistellung des Motivs behindert. Umgekehrt hat man den Vorteil, auch bei schwachem Licht oder für Action noch ausreichend kurze Verschlusszeiten zu erzielen, und man bekommt bei bewegten Objekten keine EXR-Artefakte, die sich aus unterschiedlich langen Verschlusszeiten der beiden Sensorhälften ergeben. Auch sind nun bei schwachem Licht in allen Modi längere Verschlusszeiten über 1/4s hinaus möglich, und auch viele anderen EXR-typischen Begrenzungen fallen nun weg.