Ich liebe meine Fuji X100s - will damit sagen dass ich absolut keine Marken-Problem habe. Aber es gibt einfach Dinge, da sind andere Werkzeuge schlicht besser geeignet.
Das ist richtig. Die eierlegende Wollmilchsau wird es nicht geben. Und das gilt für jede Kamera jedes Herstellers, egal wie teuer oder wie „Profi“ eine Kamera ist/sein wird.
Das Argument, dass ein guter Photograph mit jeder Kamera gute Bilder machen ist in meinen Augen elitäres Geschwafel. Ein guter Photograph wird mit der richtigen Kamera noch bessere Bilder machen....
Das kommt drauf an, wie man „gutes Bild“ definiert. Die technische Umsetzung macht nur einen geringen Teil eines „guten Bildes“ aus und ändert in den seltensten Fällen die Aussage des Bildes.
Ich bin eh der Meinung, dass diejenigen, die „Profis“ nacheifern, selbst nichts zu sagen haben (im Sinne von „sie haben nichts mitzuteilen“), und daher einfach nur „kopieren“.
Ich kenne so manchen Amateur, der Fashion-Fotografie macht. Ist ja ganz nett, nur warum? In der Regel will man mit solcher Fotografie etwas verkaufen. Fashion-Fotografie will Fashion, also Mode verkaufen. Die Bilder werden dann in Magazinen, in Werbeblättchen, Plakaten und ähnlichen abgedruckt, damit der Betrachter die Mode kauft. Bei den meisten Amateuren, die so etwas machen, passiert das aber nicht. Deren Bilder landen entweder nur auf der Platte, oder in den üblichen Online-Galerien, wo man sich dann gegenseitig beweihräuchert. Fotografie wird zum Selbstzweck.
In so etwas steckt selten etwas Persönliches.
Als Amateur hat man den Luxus, dass man nicht von der Fotografie leben muss. Das heißt, es kann einem keiner reinreden, was man wie und wann zu fotografieren hat, um dafür bezahlt zu werden. Man ist vollkommen frei in seinem tun. Und es ist nicht mehr so, wie früher, dass Fotografie relativ hohe Folgekosten und hohen Aufwand verursacht. Wir können experimentieren und die verrücktesten Dinge ausprobieren. Das wird vielleicht nicht jedem gefallen, wie z.B. das übliche Bienchen-Blümchen- oder Sonnenuntergangsbild, dafür hat man etwas Persönliches und Einzigartiges.
Warum rennen Amateure immer den Profis nach, ohne selbst ernsthafte Ambitionen zu haben selbst Profi zu werden? Vielleicht ist es eine Mischung aus „ich habe nichts eigenes mitzuteilen“ und „ich brauche ein paar Streicheleinheiten für mein Ego“. Klar schmeichelt es, wenn man gesagt bekommt, dass man Bilder wie Profi XY macht. Denkt man aber darüber nach, so hat es einen fahlen Nachgeschmack, denn das ist der Beweis, dass man nichts Eigenes auf die Beine gestellt hat, sondern einfach nur nachgemacht hat.
Wir lernen durch Nachmachen (und zwar schon ab dem ersten Tag unseres Lebens). Wenn man wirklich gut werden will, dann muss man das Erlernte aber nutzen, und etwas Eigenes daraus machen. Und das ist oft nicht so einfach, selbst wenn man die Ideen schon hat, denn man wird definitiv auf Gegenwind stoßen. Menschen tun sich schwer mit Neuem und lehnen es anfangs oft ab.