Ich glaube was derzeit eben die "Regeln" ändert ist der Umstand das - die Pentax K30 wurde bereits angesprochen - und die K5 baut ähnlich - im Bereich der hochwertigen Crop DSLRs sich eine neue Sparte bildet - nämlich etwas was Olympus eigentlich schon immer hatte - die "Outdoor - Wildlife DSLR".
Eine Entwicklung in diese Richtung sehe ich ehrlich gesagt nicht, der Markt ist da eher statisch. Pentax bietet seit Jahren entsprechende Modelle an, mal in zwei Klassen, mal nur in einer Klasse. Aktuell eben wieder in zwei Klassen. Canon hatte seine Mittelklasse schon immer robuster ausgelegt und dann eben vor einigen Jahren die Baureihe gesplittet. Bei Nikon ist der Schutz von D300s zur D7000 (auch wenn viele die ja so als Nachfolger nicht akzeptieren) etwas zurückgegangen.
Deutlichstes Zeichen dagegen ist aber eigentlich die Objektivpalette, die sich bei keinem Hersteller geändert hat um einem solchen Segment Rechnung zu tragen. Einzige Ausnahme ist hier Pentax mit den WR-Objektiven, aber auch das ist bereits einige Jahre her. In meinen Augen wird auch in naher Zukunft die Dynamik in dem Bereich eher von den spiegellosen Systemkameras ausgehen, die E-M5 ist ein erstes Zeichen in diese Richtung.
Was die Einteilung auf dem DSLR-Markt angeht entsteht als zur Zeit einzige neue Klasse die "Einsteiger-KB", sofern die Gerüchte korrekt sind. Wer weiß, vielleicht kommt Olympus ja damit, eine neue Kamera, drei Zooms, drei Festbrennweiten und schon hätte man ein ordentliches Paket.
Ankündigen ist das eine - Anbieten das andere. Abgesehen davon sind selbst zweieinhalb Jahre eine Menge Zeit. Immerhin hat man es geschafft bis zur Einführung der E-M5 sieben (?) Modelle ohne Sucher auf den Markt zu werfen.
Ja, zwischen dem Anbieten von E-P1 und E-M5 liegen dann zweidreiviertel Jahre. An der Grundproblematik ändert sich nichts. Olympus wollte erst vorsichtig in den Markt starten, weil man eben kein Fiasko riskieren konnte. Man hatte Anfangs noch die DSLR-Modelle und wollte nicht sofort umschwenken. Das Thema µFT gewann doch erst Ende 2010 an Dynamik, als klar wurde, dass sich hier sehr viel größere Chancen auftaten als ursprünglich geplant. Bei Panasonic sah die Situation anders aus, dort wollte man von Anfang an ein komplettes System - man hatte auch keine aktuellen DSLR-Modelle mehr im Angebot, auf die man Rücksicht nehmen musste.
Den Realitätsverlust würde ich bei demjenigen vermuten, der denkt, er könne Produkte ohne Rücksicht auf die Interessen des Kunden anbieten.
Ist denn das passiert? Die Verkaufszahlen der Pens waren sehr gut, die der E-PL1 außergewöhnlich gut (auch vor dem "Ramschverkauf"), also muss man wohl die Interessen der Kunden getroffen haben. Nur halt nicht aller Kunden. Das wird zum einen nie passieren, zum anderen muss halt erstmal klar werden, welche Interessen sinnvoll bedient werden können.
Ich kann ja verstehen, dass aus der persönlichen Perspektive solch eine Entwicklung Mist ist, schließlich habe ich mir selbst eine entsprechende Kamera gewünscht. Mir ist es aber lieber, Olympus und Panasonic stellen ein neues System auf einer soliden Basis vor und sorgen dadurch für eine nachhaltige Marktperspektive, als die Fehler von FT zu wiederholen und sich zu sehr nach einigen wenigen in den Foren und zu wenig nach der breiten Masse an potenziellen Nutzern zu richten.
Und wenn ich mir dann anschaue, welche Rückmeldungen es von außerhalb gibt, wie aktiv der (µ)FT-Bereich hier im Forum geworden ist und wieviele Systemfremde tagtäglich hinzustoßen kann deine These nicht stimmen. Und die Entwicklung gibt es nicht erst seit der E-M5 (auch wenn die nochmal einen zusätzlichen Schub brachte).