Naja, sofern ein Objektiv heute an Canon (oder andere Hersteller) zurückgeschickt wird und danach besser abbildet, muß es ja wohl an mangelnder QS liegen. Das "Problem hinter der Kamera" wird durch das 2- bis 8-wöchige Warten ohne Objektiv wohl nicht geringer geworden sen
Ob nun früher alles besser war? Ein Freund hat seine 20 Jahre alten Pentax-Objektive gerade an eine funkelnagelneue K100D Super geschraubt. Mal sehen, wie die im Vergleich zum neuen Kit-Objektiv so abschneiden.
Da darf man aber bitte dann nicht den Cropfaktor vergessen, für den die alten Optiken nicht gedacht waren.
Außerdem muß man auch "früher" ganz klar sagen, daß es solche und solche Produkte gegeben hat.
Eine typische "normale" Canon-Ausrüstung von ca. 1995 (EOS 500 + 35-80/4-5.6 + 80-200/4-5.6) ist ja nun optisch nicht besser als eine heutige EOS 400D + 18-55 + 55-200.
In den 80ern hat Canon noch nicht so deutlich in "billig" und "L" getrennt, wie man an der allerersten Generation der EOS-Objektive noch sieht, die waren eigentlich allesamt ziemlich ordentlich, sogar das 50/1.8 war damals noch in einer vernünftigen Objektivfassung drin
Bei z.B. Mercedes sehe ich seit 1993 bis heute durchgehend
nur noch schlechtere Qualität als in den 80er Jahren. Die features (mehr PS, mehr Airbags, alles elektrisch blabla) sind besser geworden, die Verarbeitungsqualität definitiv nicht, und ein Ende 80er Jahre Mercedes spult i.d.R. problemloser 400.000 km oder mehr ab als ein neuerer. Ich kenn nicht einen MB-Meister, der dies anders sieht.
Allerdings war Mercedes zu der Zeit von den Neupreisen, in Relation zur Ausstattung, halt auch führend. Von nix kommt eben nix....
Wie bei den Kameras. Früher war alles besser, die Analoge hielt ja auch angeblich ewig.
Besonders, als man noch 2-3 Filmchen im Monat machte, statt zigtausend Bilder mit der DSLR
Ich denke, ein bißchen liegt das Geheimnis schon darin, daß es "früher" (also
vor den 90er Jahren !!) nicht so diese "consumer" Schiene gegeben hat, jedenfalls bei den SLR von Canon oder Nikon. Selbst die Einsteigermodelle wie Nikon EM, FG20 .... waren relativ hochwertig in der Qualität, dafür hat man Ausstattungsmerkmale weggelassen. Auch ein typisches Einsteigerobjektiv wie ein Nikkor 28/2.8 oder 50/1.8 "Serie E" (Das war die "Billigserie" in den Zeiten vor AF bei Nikon) war letztlich nicht wirklich viel schlechter als die normalen und ist mechanisch (bis auf fehlende Abdichtungen) glatt manchen heutigen L-Objektiven überlegen
In den 90ern hat man dann die
echten Einsteigerprodukte eingeführt, mit Kunststoffbajonetten und alles aus Plastik, und seitdem trennt sich die Schere zwischen "Einsteiger" und "L" halt immer mehr auf. Eigentlich ist der Wechsel vom 50/1.8 I zum 50/1.8 II quasi das Jahr "0" in dieser Entwicklung, wenn man so will.
Thomas