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Frage zur Blende

  • Themenersteller Themenersteller Gast_106798
  • Erstellt am Erstellt am
In der Nacht, nimm Blende acht!
Es muss wohl heißen: "In der Nacht, nimm ein Stativ und Blende acht!" Ansonsten würde ich in der Nacht eher blende 1,0 oder sowas nehmen. :ugly:
 
Dies ist gewiss eine der sinnvollsten und intelligentesten Fragen die ich hier in letzter Zeit gelesen habe.
Da die Blende neben der Belichtungszeit eines der wichtigsten technischen Gestaltungsmöglichkeiten in der Fotografie ist, möchte ich die Antwort gerne etwas ausführlicher gestalten, und werde dafür mehrere Unterteile mit Bildern verwenden. (Sorry wenn ich dabei einiges des oben genannten noch einmal wiederhole.)

Ein Objektiv ist ein optisches System mit einer (teilweise variablen) Brennweite.
Die Blendenzahl bezeichnet das Verhältnis der Brennweite zum Öffnungsdurchmesser (f/D).
Zum Beispiel 1,4 = 50mm/35,7mm.
Auf den Objektiven wird meist das Öffnungsverhältnis D/f angegeben. Dies wird dann als Kehrwert geschrieben 1:1,4 oder auch als F 1,4.

Durch die Blende kann diese Öffnung beschränkt werden, womit eine Vielzahl von Effekten verbunden ist, drei besonders Wichtige möchte ich im Einzelnen genauer erläutern:
- Lichtintensität: Durch die kleinere Öffnung fällt weniger Licht, so dass die Lichtintensität auf dem Sensor sinkt (Bild 2-4 zeigt Blende 3,5 - 5,6 - 8).
- Schärfentiefe: Der engere Strahlengang sorgt für eine größere Tiefenschärfe (oranger Bereich in Bild 1).
- Beugung: Je geringer die Blendenöffnung, umso stärker wird das Licht "gebeugt" und führt je nach Pixelpitch zu Detailverlust.

Lichtintensität:

Die größtmögliche Blendenöffnung an einem Objektiv nennt man auch Offblende (siehe Bild 2).
Die Blendenzahl gibt an wie stark die Öffnung geschlossen ist.
Die übliche Blendenreihe ist: 1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32
Bei einem 50mm Objektiv sieht das wie folgt aus:
|Blende|Öffnung| Fläche | Belichtungszeit
| 1,4 | ~36mm | 981mm² | 1/1000s
| 2,0 | 25,0mm | 491mm² | 1/500s
| 2,8 | ~18mm | 245mm² | 1/250s
| 4,0 | 12,5mm | 123mm² | 1/125s

Mit jeweils der nächsten Blendenzahl halbiert sich die geöffnete Fläche durch die das Licht fällt. Dadurch sinkt die Lichtintensität mit der das Bild auf dem Sensor dargestellt wird. Um die gleiche Belichtung eines Bildes zu erreichen muss daher die Belichtungszeit verdoppelt werden.
Bild 5 zeigt einen alten Belichtungsmesser, auf dem zu jeder Blendenzahl die nötige Belichtung angegeben ist.

Der Spruch "Wenn die Sonne lacht nimm Blende 8" stammt übrigens noch aus der Zeit als die Kompaktkameras eine feste Belichtungszeit hatten. Die richtige Belichtung wurde durch Einstellen der Blende erzielt. Allerdings waren die Negativfilme nicht so empfindlich was Fehlbelichtungen anging. Hier konnte/musste im Labor beim Abziehen der Bilder noch einiges korrigiert werden. Bei vielen Kompaktkameras konnte die Blende auch nur über zwei Symbole Sonne oder keine Sonne eingestellt werden. Die Version mit der Nacht ist nur eine Verulkung des Spruches, der heute ja auch keine Relevanz mehr hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schärfentiefe

Bildhaft beschrieben:
Je kleiner die Blendenöffnung, umso enger ist der Strahlengang, und auf einer umso größeren Entfernung liegen die Lichtstrahlen so dicht beieinander, dass wir die Stelle noch als scharf wahrnehmen. (Siehe auch den Orangen Strich in der Darstellung oben.)

Wird ein Objekt fokussiert, so wird genau dieses Motiv auf dem Sensor scharf abgebildet (siehe Bild 1, Quelle Wikipedia). Alles was näher oder weiter entfernt ist wird vor, bzw. hinter dem Sensor scharf dargestellt.
Auf dem Sensor selbst werden diese Objekte als Zerstreuungskreis unschar abgebildet. Je kleiner die gewählte Blendenöffnung, umso kleiner wird der Zerstreuungskreis.
Ist die Größe des Zerstreuungskreises kleiner als die Auflösung unseres Auges, nehmen wir das Objekt als scharf wahr und es entsteht der Eindruck einer Schärfentiefe.

Diese Schärfentiefe in Abhängigkeit zur Blende lässt sich berechnen, siehe Wikipedia, oder verwende einfach den Rechner: http://www.dofmaster.com/dofjs.html
In den Zeiten ohne Autofokus gab es dafür Schärfetiefenskalen auf den Objektiven (Bild 2). Hier konnte man den Bereich abschätzen der noch scharf abgebildet wird.

Was habe ich eigentlich davon?
Die Tiefenschärfe ist ein Gestaltungsmittel. Mit ihrer Hilfe kann ich Objekte herausstellen, während alles andere in Unschärfe verschwindet. Dies wird zum Beispiel bei Portraits gemacht, wo häufig nicht viel mehr als das gesicht, oder nur die Augen scharf abgebildet wird.
Oder ich kann ein Objekt eben von vorne bis hinten scharf abbilden, was häufig bei Makroaufnahmen gemacht wird, da dort die Schärfentiefe so gering ist.
Auf den Beispielbildern (Bild 3-5) sieht man jeweils die gleichen Karten, immer auf die Dame fokussiert.
Bild 3 verwendet Blende 2,8
Bild 4 verwendet Blende 8
Bild 5 verwendet Blende 32

Je nachdem wie ich das Bild aufbauen will, hilft mir die richtige Blendenwahl, nicht mehr als nötig, aber genau die richtigen Bereiche im Bild scharf abzubilden.

Ähnlich wie mit der Schärfe verhält es sich leider auch mit Chromatischen Aberrationen (CAs). Denn das Licht der verschiedenen Längenwellen (Farben) wird unterschiedlich gebrochen. Hochwertige Objektive wirken dem mit Vergütungen und Linsen besonderer Dichte (UD-Linsen) entgegen. Auf diese Art können sie den Farbfehler minimieren. Eine andere Art der Minimierung ist es die Blende etwas weiter zu schliessen.
Viele Objektive erhalten erst eine oder zwei Stufen abgeblendet ihre beste Leistung.
 
Beugung

Licht verhält sich nicht nur wie ein Teilchen, das Strahlengesetzen folgt, sondern auch wie eine Welle.
So findet sich das Licht nicht nur auf einem Punkt auf dem Sensor, sondern auf einer Scheibe deren Intensität in wellenförmigen Intervallen abnimmt (Bild 1).
Mit kleiner werdender Blendenöffnung nimmt die Größe der Beugungsscheibchen linear zur Blendenzahl zu.
Zu jeder Blende kann man die Größe des Beugungsscheibchens berechnen:
|Blende|Radius der Beugungsscheibe
| 1,4 | 0,86 µm
| 2,0 | 1,22 µm
| 2,8 | 1,71 µm
| 4,0 | 2,44 µm
| 5,6 | 3,42 µm
| 8,0 | 4,88 µm
| 11 | 06,71 µm
| 16 | 09,76 µm
| 22 | 13,42 µm
| 32 | 19,52 µm

Wenn der Radius der Beugungsscheibchen größer ist als der Durchmesser der Pixel (Pixelpitch) auf dem Sensor, erleidet man einen deutlichen Auflösungsverlust.
Dies macht sich besonders bei Makroaufnahmen schnell bemerkbar, wo man gerne eine große Blende (kleine Blendenöffnung) wählt um die Schärfentiefe zu vergrößern.
Die Bilder 2-4 zeigen die gleiche 1:1 Makroaufnahme eines roten Stoffes bei unterschiedlicher Blende. Die Bilder wurden mit der Canon 400D Pixelpitch 5,7 µm gemacht und dem EF 100 2,8 Makro. Alles sind 100% Crops, die Bilder wurden nicht nachgeschärft (jaja, man sieht die Rot-Schwäche des Bayer-Patterns).
Bild 2 Blende 2,8
Bild 3 Blende 8
Bild 4 Blende 32

Bis Blende 8, bei der EOS 400D, ist die Detaildarstellung in etwa gleichbleibend, danach nimmt sie deutlich ab. Bei der hier dargestellten Blende 32 sieht man den Effekt bereits auf dem kleinen Vorschaubild unten.

Das ist übrigens auch der Grund warum bei Kompaktkameras häufiger auf eine ausgefeilte Blende verzichtet wird.
Die kleinen Kameras können eh meist nur bei Offblende noch Details aufnehmen.
Eine Auflistung des Pixelpitches von recht vielen Kameras findet ihr hier: http://www.students.uni-mainz.de/sprec000/Digicam9.html
Anhand der obigen Tabelle lässt sich dann die höchste noch sinnvolle Blende ablesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spangenberg
Danke für die ausführliche Erläuterung. Dabei wurde mir klar, daß ich einige Punkte doch noch nicht so verstanden hatte, wie ich es geglaubt habe.
Vielleicht solltest Du mit der Forenleitung reden, daß diese Erläuterung irgendwo hier im Forum festgenagelt wird.

Im Gegensatz zu anderen Vorrednern halte ich die Frage des TO für nicht lächerlich. Es hat noch niemanden geschadet, die Grundlagen immer wieder mal auf den Prüfstand zu stellen und zu wiederholen.
Ist zwar aus einem anderem Bereich, paßt hier aber zu den Grundlagen ganz gut: In meiner Zeit als Ballettänzer haben wir jeden Morgen dieselben Übungen gemacht, die ich schon gemacht habe, als ich als 10jähriger damit anfing und auch heute noch stehen diese bei jedem Training immer wieder am Anfang.
Grundlagen sind eben alles und daher kann es nicht schaden, diese regelmäßig zu wiederholen.
 
@ Spangenberg: Danke, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast, alles so verständlich zu erklären. Eine Hilfe für jeden, der nicht täglich mit der Materie "Fotografie" zu tun hat (so wie ich).
 
@ Spangenberg

sehr guter Beitrag, denn genau dieses Hintergrundwissen unterscheidet den Fotografen vom Knipser! Danke für diesen fundierten Beitrag!

>>>>> Frage an Mod: sollte/kann man solche herausragende Beiträge nicht sep.
abspeichern und auf Dauer (somit abrufbereit) unter
einem Schlagwort zur Verfügung stellen? (dann: Archiv!)

Danke und Grüße vom Manfred
 
@spangenberg
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Ich hab zwar auch schon ein paar Jahre den Finger am Auslöser aber die Berechnung der maximalen Blende bevor die Beugungsunschärfe zuschlägt hab ich erst durch Deinen Beitrag verstanden :)

Ist schon interessant, wie eine vermeintlich "lächerliche" Frage zu neuen Erkenntnissen führen kann ...
 
@spangenberg
Vielen Dank für die Erläuterungen. Diese gibts ja in den neuen Fotobüchern nicht mehr. Ich habe mir das dann mal von jemand Erfahrenen erklären lassen. Mein Problem ist, wenn ich im AV Modos fotografieren möchte, wie finde ich in der Praxis schnell die richtige Blende. Ist das wirklich alles nur Erfahrung. Nutze bei meiner 400D gerne die Programmautomatik und wenn es ein festes Motiv und mir was am angezeigten Bild gefällt, dann ändere ich mal die Blendeneinstellungen um einen Effekt bei der Schärfentiefe zu erzielen. Geht aber bei spontanen Bildern bei mir leider nicht.
 
Die Blendenzahl bezeichnet der Verhältnis des Öffnungsdurchmesser zur Brennweite.
[...]
Die übliche Blendenreihe ist: 1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32

Ich hoffe, ich bringe jetzt nichts durcheinander, aber ist die Blendenzahl nicht gerade das Verhaeltnis aus Brennweite zu Oeffnungsdurchmesser?

Noch ein Hinweis um sich die Blendenreihe merken zu koennen bzw. zu verstehen. Die Blendenzahl ist also Brennweite/Durchmesser, d.h. je groesser die Blende, desto kleiner der Durchmesser (bei fester Brennweite), also
Blendenzahl ~ 1/d
Die Oeffnungsflaeche, mal ungefaehr kreisfoermig angenommen, berechnet sich mit Vorfaktoren (pi usw...) mit d^2. D.h. moechte ich die Oeffnungsflaeche halbieren, muss d um den Faktor Wurzel(2)=1.4... kleiner werden. Daher kommte das mit der Blendenreihe. Wie schon gesagt wurde, halbiert sich die Lichtmenge mit jedem Schritt, es werden also gerundete Vielfache von Wurzel(2) verwende, also immer ca. *1.4 um zu der naechsten Stufe zu gelangen.
 
Ich hoffe, ich bringe jetzt nichts durcheinander, aber ist die Blendenzahl nicht gerade das Verhaeltnis aus Brennweite zu Oeffnungsdurchmesser?

Da hast Du recht. Ich habe die Berechnung des Öffnungsverhältnisses angegeben, da dies die Angabe ist, die auf den Objektiven angegeben wird. Die übliche Schreibweise ist dabei 1:1,4 1:2 1:2,8 ..., manchmal auch F4 F5,6 ...
Ich schreibe da gleich noch einen Satz zu, der das etwas verständlicher macht.

Noch ein Hinweis um sich die Blendenreihe merken zu koennen bzw. zu verstehen. Die Blendenzahl ist also Brennweite/Durchmesser, d.h. je groesser die Blende, desto kleiner der Durchmesser (bei fester Brennweite), also
Blendenzahl ~ 1/d
Die Oeffnungsflaeche, mal ungefaehr kreisfoermig angenommen, berechnet sich mit Vorfaktoren (pi usw...) mit d^2. D.h. moechte ich die Oeffnungsflaeche halbieren, muss d um den Faktor Wurzel(2)=1.4... kleiner werden. Daher kommte das mit der Blendenreihe. Wie schon gesagt wurde, halbiert sich die Lichtmenge mit jedem Schritt, es werden also gerundete Vielfache von Wurzel(2) verwende, also immer ca. *1.4 um zu der naechsten Stufe zu gelangen.

Ja, die Öffnungsfläche ist sogar genau die Kreisfläche = r²*pi = d² * pi/4
Selbst wenn die Blende nicht wirklich ein Kreis darstellt, so entspricht doch die Fläche meist schon sehr genau der entsprechenden Kreisfläche.
Die wirkliche Blende ist auch nicht 1,4 oder 2,8 sondern Wurzel 2 = 1,4142... bzw. 2,8284... Zur vereinfachten Darstellung wird aber nur die erste Nachkommastelle angegeben.

Da Wurzel 2 * Wurzel 2 freundlicher Weise wieder 2 ergibt kann man sich die Blendenreihe am einfachsten mit je dem übernächsten Wert merken. Da dieser sich immer verdoppelt. Also wie folgt merken:
1 --> 2 --> 4 --> 8 --> 16 --> 32
-> 1,4 -> 2,8 -> 5,6 -> 11 -> 22
 
Ja, diese ganze inverse Schreibweise der Blende ist vermutlich der einzige Grund, warum dieses doch ganz einfach zu verstehende Thema am Anfang zu verwirrend ist.

Deine Ausfuehrungen koennte man wirklich vielleicht irgendwo extra als Thread festmachen.

PS: Mir sind Vorfaktoren egal, pi=1 oder pi=4, je wie man's braucht. :ugly::evil:
 
@ Spangenberg

sehr guter Beitrag, zum Anpinnen geeignet.

Aber über den Satz
"Dies macht sich besonders bei Makroaufnahmen schnell bemerkbar, wo man gerne eine große Blende wählt um die Schärfentiefe zu vergrößern."
solltest Du doch nochmal nachdenken... ;-)
Bei meinen Kameras führen große Blenden eher zu geringer Schärfentiefe.

Gruß
Manfred
 
...wie finde ich in der Praxis schnell die richtige Blende. Ist das wirklich alles nur Erfahrung. Nutze bei meiner 400D gerne die Programmautomatik und wenn es ein festes Motiv und mir was am angezeigten Bild gefällt, dann ändere ich mal die Blendeneinstellungen um einen Effekt bei der Schärfentiefe zu erzielen. Geht aber bei spontanen Bildern bei mir leider nicht.
Ich fotografiere fast immer mit Blendenvorwahl/Zeitautomatik. Da weiß ich aus Erfahrung, was mit der Tiefenschärfe wird.
Programmautomatik schalte ich ggf. bei schlechten Lichtverhältnissen ein, um mir das Ändern der Blende zu ersparen. Aber dann macht jede Automatik sowieso die Blende voll auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Spangenberg

sehr guter Beitrag, zum Anpinnen geeignet.

Aber über den Satz solltest Du doch nochmal nachdenken... ;-)
Bei meinen Kameras führen große Blenden eher zu geringer Schärfentiefe.

Gruß
Manfred

Vielen Dank für das Lob.

Ich habe nicht große Blendenöffnung geschrieben, sondern große Blende. Natürlich wäre es korrekter wenn ich entweder "kleine Blendenöffnung" oder "große Blendenzahlen" schreibe.
Allerdings ist hört sich das etwas umständlich an, und da ich in der darüber liegenden Tabelle ebenfalls Blende anstatt von Blendenzahl geschrieben habe, sollte es nicht missverständlich sein. Ich kann es ja in Klammern dahinter ergänzen, um es ganz klar zu stellen.
 
@spangenberg
... Mein Problem ist, wenn ich im AV Modos fotografieren möchte, wie finde ich in der Praxis schnell die richtige Blende..

Also, solange Du keinen gestalterischen Anspruch stellst mit gezielter Schaerfentiefe, einfach 1-2 Blendenstufen von Offenblende weg abblenden.
Damit schneidest Du einerseits die 'optisch schlechten' Randstrahlen ab, andererseits bist Du noch weit genug weg von den kleinen Oeffnungen, die Beugungsunschaerfe ins Bild bringen (Das ist oberhalb von etwa Blende 8 der Fall, daher kommt wohl auch der hier schon zitierte Spruch).

Ausnahmen:
wegen gestalterischer Notwendigkeit:
a) Alles soll von vorne bis hinten scharf sein - dann musst Du die Blende zumachen und die Beugungsunschaerfe in Kauf nehmen.
b) Du willst etwas perfekt freistellen, dann musst Du die Blende aufmachen und die (optisch nicht so gut korrigierten) Randstrahlen mitnehmen - Hauptsache alles ausserhalb der Schaerfeebene wird unscharf.

wegen technischer Notwendigkeit:
c) Wenn zu wenig Licht vorhanden ist und Verwackeln/Bewegungsunschaerfe droht (und die vier anderen Methoden, die Bildhelligkeit zu beeinflussen, nicht ausreichen), dann musst Du die Blende weiter aufmachen.
d) Wenn zu viel Licht vorhanden ist (was selten vorkommt), muss die Blende weiter zu.

Abschliessend moechte ich noch sagen (weil das vielleicht hier sonst in diesemThread missverstanden werden koennte):
Die Groesse der Blende beeinflusst die Lichtmenge und damit Bildhelligkeit - das ist korrekt.
Die Groesse der Blende bewusst zu benutzen, um damit die Bildhelligkeit zu beeinflussen - das ist in den meisten Faellen grober Unfug.
Die Blende hat bereits zwei wichtige Aufgaben; man steuert mit ihr die technische Bildqualitaet und die Schaerfentiefe. Bereits da muss man oft Kompromisse machen. Mit derselben Blende jetzt auch noch die Helligkeit regeln zu wollen? Nee. Dazu gibt's schliesslich noch vier andere Mittel, mindestens eines ist meist besser geeignet. Ich zaehle die hier jetzt bewusst nicht auf, nehmt es als Quizfrage zum Sonntag - hier gehts ja um die Blende :evil:
 
für Fall D würd ich dann einen Graufilter bevorraten ;)
Kann nicht schaden, weil man so auch bei Sonnenlicht eine geringe Schärfentiefe erreichen kann.

Hehe, klar.. hab mir (weils eben selten vorkommt) den Zusatz "wenn die vier anderen Methoden, die Bildhelligkeit zu beeinflussen, nicht ausreichen" gespart..
Die Blende verwenden, um die Lichtmenge zu regeln, ist bei mir immer erst der letzte Ausweg, wenn sonst nichts mehr geht.
 
@spangenberg
Mein Problem ist, wenn ich im AV Modos fotografieren möchte, wie finde ich in der Praxis schnell die richtige Blende. Ist das wirklich alles nur Erfahrung. Nutze bei meiner 400D gerne die Programmautomatik und wenn es ein festes Motiv und mir was am angezeigten Bild gefällt, dann ändere ich mal die Blendeneinstellungen um einen Effekt bei der Schärfentiefe zu erzielen. Geht aber bei spontanen Bildern bei mir leider nicht.

Da will ich auch nochmal drauf antworten. :)
An sich ist die Blende ein sehr wichtiges gestalterisches Mittel.
Und ich denke das AV einer der am häufigsten benutzen Modi ist.

Von daher würde ich Dir sehr raten diesen zu verwenden, einfach um mit den unterschiedlichen Wirkungen der Blende vertraut zu werden.

Für Deine spontanten Bilder hängt die sinnvollste Einstellung davon ab, was Du eigentlich so alles fotografierst.
Bist Du mehr der Landschaftsfotograf, der eine spontane Lichtstimmung schnell aufnehmen will, so würde ich Dir zu Blende 5,6-8 als Voreinstellung raten.
Bist Du eher mit Personen unterwegs, so würde ich Blende 2,8 als Voreinstellung wählen.
Geht es Dir um jede Art von Fotos, dann solltest Du das Programm P wählen und wenn Du mehr Zeit für ein Bild hast eben kurz auf AV umschalten.

Die Blende hängt wie oben auch schon von Calis007 geschrieben von dem verwendeten Objektiv ab. Gerade recht preiswerte Objektive sind bei der größten Blende häufig etwas weich. Hier mag es sinnvoll sein um eine Stufe abzublenden. Ob Du diese damit erreichbare Schärfe aber jetzt wirklich brauchst, sei mal so dahin gestellt.
Von daher kann ich nur sagen, üben, üben, üben. Versuch einfach die Werte bewusst zu setzen und vergleiche im Anschluss die Ergebnisse mit den gesetzten Werten. Du wirst dann schnell merken, dass der Anteil den nicht die Erfahrung ausmacht, vom persönlichen Geschmack abhängt.

So verwende ich mein 50 1,4 sehr oft bei Offblende, auch wenn es erst am Blende 20 richtig scharf wird. Denn die erreichte Bildwirkung ist mir sehr wichtig. Dagegen muss ich nicht jede Hautpore scharf bis ins letzte Detail sehen. Das ist aber auch meine Art zu fotografieren. Vielen hier ist es viel wichtiger die Schärfe eines Objektives bis ins letzte Detail auszunutzen.
 
Am besten Du nimmst noch einmal dein Buch und deine Anleitung
legst Deine Kamera daneben und gehst die Sache schritt für schritt durch

Da Du erst 19 Jahre bist vermute ich mal das Du noch nie ein altes Objektiv in der Hand hattest.
Schau mal in der Verwandschaft ob jemand eines mit Blendenring hat und lass Dir zeigen was passiert wenn man daran dreht
wenn er noch ne alte Kamera hat kann er dir auch zeigen was es mit den Verschlußzeiten auf sich hat

Oder lese mal ein Buch über Analoge Fotographie

Genau das selbe macht Deine Kamera aber eben nur Elektronisch

PS: Wer einen Führerschein hat muss auch nicht unbedingt Fahren können geschweige dem wissen wie ein Auto Funktioniert
 
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