Diese Annahme ist falsch. Entweder ich habe dann die gleiche Schärfentiefe und das gleiche Rauschen, weil ich das Crop gleich skaliere und damit kleiner betrachte oder ich bringe Crop und KB auf die gleiche Ausgabegröße und habe dann eine kleinere Schärfentiefe bei höherem Rauschen.
Hmm, das ist eine interessante Frage. Soviel ich weiß, trägt aber der reine "Vergrößerungseffekt" einer längeren Brennweite nur wenig zur geringeren Schärfentiefe bei. Insofern hast du im Prinzip recht: Durch die Vergrößerung wird die Schärfentiefe bei gleicher Ausgabegröße etwas geringer. Der Einfachheit halber bin ich hier aber (wie es wohl auch üblich ist) jeweils mal von einer Blendenstufe Unterschied ausgegangen, obwohl das nicht ganz korrekt ist. Beim Rauschen hat der KB-Sensor etwas mehr als eine Blendenstufe Vorteil (etwa 1 1/3 glaube ich).
Insofern geht der von dir angesprochene Effekt, obwohl vorhanden, glaube ich in der Ungenauigkeit unter.
Andersherum: Wäre der Vergrößerungseffekt bei der Schärfentiefe der dominante, so gäbe es diesbezüglich kaum einen Unterschied zwischen Crop und KB. Bekanntermaßen ist die Schärfentiefe am KB aber kleiner. Als Daumenregel eben um eine Blendenstufe.
Und zwar ein Bild das abgelichtet werden soll : Ein Photon, dass auf fixen Bahn genau einmal ankommt. Sozusagem ein Bildpunkt.
Das trifft irgendwo auf dem Sensor auf und man hat nacher zb ein Bild wo ein Pixel hell ist an einem bestimmten Punkt.
Ich denke, deine Denkweise ist zunächst nicht falsch, allerdings vergisst du dabei die Statistik.
Was du beschreibst, ist genau die Ursache für Photonenrauschen: Unter einer gewissen Anzahl ist die Annahme beliebig feiner Granularität immer weniger gerechtfertigt: Irgendwann ist halb so viel Licht nicht mehr genau halb so viel Licht, weil sich irgendwann die Ganzzahligkeit der Photonenzahl bemerkbar macht. Was du beschreibst, ist eben der Extremfall, dass die Hälfte von einem Photon kein halbes Photon ist, sondern immer noch eins - oder gar keins.
Was du dabei außer Acht lässt, ist wie gesagt die Statistik: Wenn du das Experiment mit dem halben Photon sehr oft wiederholst, hast du im Mittel doch wieder ein halbes Photon, weil (bei genau "halbem Licht") in (etwa) 50% der Fälle ein ganzes Photon ankommt und in den anderen 50% gar keins.
Wenn du zig mal das gleiche Foto bei ISO 300.000 machst und die alle mittelst, bekommst du ein rauscharmes Foto, weil es im Mittel wieder passt. Im Prinzip machst du ja auch nichts anderes, wenn du einfach das eine Foto zig mal solange belichtest und die ISO-Stufe entsprechend verringerst.
Beim gleichen, sehr geringen Lichteinfall mag es also ein Einzelexperiment geben, bei dem das eine Photon den KB-Sensor noch erwischt, den Crop-Sensor aber nicht mehr. Das macht aber dennoch keinen qualitativen Unterschied aus, sondern immer noch einen quantitativen: Die Wahrscheinlichkeit, dass das Photon den Sensor trifft, ist beim Cropsensor entsprechend des Flächenverhältnisses geringer, aber nicht Null. Auch wenn es in einem bestimmten Experiment eben nicht trifft.