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Fotografie mit Inhalt?

Was ist denn daran Quark? Es ist ein Vorschlag, wie man als Amateur arbeiten kann. Machen übrigens hier viele, wenn sie schreiben, sie fotografieren Hochzeiten. Also nicht professionell, sondern die von Freunden/Bekannten. Auch da hast du 'Kunden', die eine ganz bestimmte Erwartungshaltung bezüglich der Ergebnisse haben.

Muss man ja nicht tun. Man kann auch Kunst machen, sich z.B. an der Becher-Schule orientieren. Oben haben wir ja ein Beispiel genannt: Fotografiere Kreisverkehre als Serie.

In gewisser Weise tun das schon alle Planespotter. Oder Trainspotter. Es geht dabei nicht um das einzelne Bild, sondern um das Konzept, die Sammlung - wie bei August Sander.
 
Man muss dabei nicht 'an sich arbeiten', sondern an seinen Fertigkeiten.

Ich kann mich des Eindrucks nicht verschließen, dass diejenigen, die "das Handwerk" oder "den Handwerker" als ihren Zeugen für die, nennen wir es einmal die Banalisierung des kreativen Lernprozesses, heran ziehen, genau von diesem kreativen Lernprozess und seinen theoretischen und praktischen Grundlagen in der beruflichen Bildung nur wenig Ahnung haben. "Der Handwerker" wird hier als Typus angesehen, weil es der eigenen Argumentation dienlich ist. Einer empirischen Überprüfung hält diese Argumentation jedoch nicht stand.

Es ist die berufliche Bildung, als genau jener Teil der Erwachsenenbildung, in denen die "charakterliche Förderung", mit anderen Worten das "Arbeiten an sich selbst", im Gesetz verankert ist. Das didaktische Ziel ist die Schaffung von Handlungskompetenz und das ist bei weitem mehr, als lediglich die Schaffung von Fertigkeiten. Die kritische Selbstreflexion ist heute ein integraler Bestandteil der Ausbildung und hat sich seit etwa 1997 auch als explizit genannter Prüfpunkt in vielen Abschlussprüfungen durchgesetzt.

Eigentlich ist es die Diskussion, die sich hier auch in vielen Forenbeiträgen wieder findet: Auch wenn ich mein Werkzeug noch so gut beherrsche, genügt diese Fertigkeit noch lange nicht, um auch ein gutes Werkstück abzuliefern. In Abwandlung eines berühmten Filmzitats: Die Beherrschung des Werkzeuges ist der Anfang und nicht das Ende alles Inhalte... ;-). Ehrlich gesagt verstehe ich schon, warum das Thema Fertigkeiten bzw. "Beherrschung des Werkzeugs" immer wieder auftaucht, aber das ist eben eine völlig andere Diskussion. Ich habe zumindest noch nicht ein Fotografengespräch erlebt, bei dem es um "Fotografie mit Inhalt" geht in der die Diskussion um Fertigkeiten und Werkzeuge eine zentrale Rolle gespielt hätte. Die Frage: "Kann ich das mit meinen Fertigkeiten und meiner Kamera überhaupt" ist nach meiner Erfahrung eine Frage, die regelmäßig von Anfängern gestellt wird. Diese Frage spielt aber eine völlig untergeordnete Rolle. Fertigkeiten kann man recht schnell lernen und ein Werkzeug hat nur ein wirklich wichtiges Attribut: Es muss für die Aufgabe angemessen sein. Selbstreflexion hingegen ist ein wirklich fordernder, oft genug schmerzhafter Prozess.

sondern du musst an deinem Stoff arbeiten, und zwar so, dass es deinem Publikum gefällt.

Ich finde, dass die Bedeutung des Publikums in Zeiten der Like-Medien bei weitem überschätzt wird. Das Publikum als Betrachter spielt in der Vermarktung eine Rolle, mehr aber auch nicht. Es gibt im kreativen Prozess allerdings noch einen Betrachter und das ist der Schaffende selbst. Womit wir wieder bei der unabdingbaren Notwendigkeit der Selbstreflexion bei der Schaffung von Inhalten angelangt wären und wenn da nix ist, auf das ich reflektieren kann, wird es halt schwierig.

Wenn ich mich für "Fotografie mit Inhalten" interessiere, das ist das Thema des Threads und nicht "Fotografie, die beim Publikum gut ankommt", ist es aus meiner Sicht doch kein Schlechter Rat sich zunächst selbst nach den "großen Drei" zu fragen: Was erzeugt bei mir selbst Nähe, Neuigkeit und/oder Sensation.

Etwas vereinfacht ausgedrückt und Marktmechanismen ausgeblendet: Wenn du über dich und dein Verhältnis zur Welt etwas zu sagen hast, brauchst du dir um den Inhalt und das Publikum keine großen Sorgen machen. Das Publikum und gute Inhalte wollen zueinander finden, keine Bange.

Natürlich kann man auch gezielt für ein Publikum produzieren, aber das scheint mir hier doch, wie gesagt, nicht das Thema.

Es geht dabei nicht um das einzelne Bild, sondern um das Konzept, die Sammlung - wie bei August Sander.

Ja was denn sonst?

Wir können doch gar nicht über "Fotografie mit Inhalt" reden, wenn wir nicht über konzeptionelle Fotografie reden. Das Medium der konzeptionellen Fotografie ist heute überwiegend die Serie oder die Sequenz (das sind keine Synonyme), Solitäre eher die Ausnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
L'Art pour l'art, Kunst um seiner selbst willen, der Künstler ringt mit seinem Ich auf der Suche nachdem, was die Welt im innersten zusammenhält. Das führt leider meist dazu, dass man sich schnell nur um sich selbst im Kreise dreht. Das erzeugt Frust.

Die meisten User im Forum dürften neben einer Vollerwerbstätigkeit mit Stativ und Kamera in die Landschaft ausschwärmen oder leicht bekleidete Mädels im Kellerstudio ablichten. Mal plakativ ausgedrückt: Beschäftigungstherapie oder neutraler: Hobby. Ich kenne wenige, die auf der Suche nach interessanten politischen oder sozialen Themen journalistisch oder dokumentarisch fotografieren, weil sie neben ihrer 40-Stunden-Beschäftigung noch Zeit und Energie haben, sich obsessiv mit anderen Dingen auseinanderzusetzen. Da verbindet man lieber einen Urlaub mit dem Anfertigen von pittoresken Postkartenmotiven.

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", wusste schon Karl Valentin. Wer "Mein Leben mit Picasso" gelesen hat oder sich mit anderen Künstlern beschäftigt hat, dem dürfte klar sein, dass man als Sonntagsmaler i.d.R. nicht weit kommt. Die meisten erfolgreichen Künstler haben also einen Mäzen oder sind reich geboren, lest mal "Hype! Kunst und Geld", das erhellt so manches.

Vor ein paar Wochen hat mir jemand Miroslav Tichy aufgezeigt. Der Mann hatte Jahrzehnte den Frauen in seinem Dorf fotografisch nachgestellt, seine Bilder sind also Street Photography, oft über den Zaun des Schwimmbads entstanden. Teilweise mit selbstgebastelten Kameras, in der eigenen Dunkelkammer entwickelt, die Prints von Mäusen angeknabbert. Wir wüssten wohl nichts von ihm, wenn nicht ein Schweizer Kurator die Vermarktung in die Hand genommen hätte. Mittlerweile ist er verstorben, aber wer mal auf youtube "Tarzan retired" anschaut, kriegt einen guten Eindruck von der Person. Auch wenn die vergilbten und übermalten Prints interessant anzuschauen sind, haben sie eigentlich keinen besonderen "Inhalt". Heutzutage mit einem Smartphone aufgenommen würden sie wohl keinen Menschen interessieren.

Wenn sich der TE fragt, wieso so wenige Bilder mit Inhalt produziert werden, ist meine Antwort, dass Fotografie grundsätzlich ein oberflächliches Medium ist, es bleibt zweidimensional, eine Momentaufnahme. Ihm eine höhere Ebene an Bedeutung einzuhauchen, ist nicht einfach. Bilder, denen ein Konzept zugrundeliegt, sind meistens auch unsexy. Gibt wenig Likes bei Instagram.
 
Eigentlich ist es die Diskussion, die sich hier auch in vielen Forenbeiträgen wieder findet: Auch wenn ich mein Werkzeug noch so gut beherrsche, genügt diese Fertigkeit noch lange nicht, um auch ein gutes Werkstück abzuliefern. In Abwandlung eines berühmten Filmzitats: Die Beherrschung des Werkzeuges ist der Anfang und nicht das Ende alles Inhalte... ;-). Ehrlich gesagt verstehe ich schon, warum das Thema Fertigkeiten bzw. "Beherrschung des Werkzeugs" immer wieder auftaucht, aber das ist eben eine völlig andere Diskussion.

Gerade die Fotografie ist prädestiniert dafür, dass man durch das Technische das künstlerische Schaffen verstellt. Viele Kamerabenutzer spazieren durch die Gegend auf der Suche nach Motiven. Man kommt an die frische Luft, also kann das nichts Schlechtes sein ... ob jedoch was von Belang dabei entsteht, bestimmt der Zufall.

Trifft man auf einer Vernissage auf einen Künstler, kann die Frage nach dem Equipment sehr interessant werden. Gerd Winner schaute mich geradezu fassungslos an, als ich ihm nach seiner Kamera fragte. Fast ein Fauxpas ;) Irgend eine analoge Kleinbildkamera war das dann.

Annie Leibovitz sprach in ihrer Masterclass ganz offen davon, dass sie eigentlich nie so richtig begriffen hat, welche Blende sie in welcher Situation nehmen soll. "Ich halte die Kamera drauf und bete", meinte sie. Sie wirkte da übrigens sehr glaubhaft, eine der bedeutendsten, wenn nicht gar die bedeutendste People Fotografin. Aussagen ihrer Assistenten bestätigen dies.

Jeder Teilnehmer eines VHS-Fotokurses würde im Mark erschüttert.
 
...
Wir können doch gar nicht über "Fotografie mit Inhalt" reden, wenn wir nicht über konzeptionelle Fotografie reden. Das Medium der konzeptionellen Fotografie ist heute überwiegend die Serie oder die Sequenz (das sind keine Synonyme), Solitäre eher die Ausnahme.

im Ganzen: :top:

Wenn ich hierzu noch einmal meinen Vorschlag bzw. meine Arbeitsweise aus #40 zitieren darf, ich gehe sozusagen auf Entdeckungsreise in meinen eigenen Fundus. Seit Jahren haben sich einige Themen rauskristallisiert, bei denen ich die Kamera ans Auge reiße, wenn sie mir begegenen. Neben allem anderen Kram, diese Themen kann man rausarbeiten:

"...ich sortiere Fotos thematisch oder auch formal in Alben. ...Thema Kommunikation ...es wird doch etwas deutlich. Und zwar nicht nur an den vorhandenen Fotos sondern auch, was ich machen müsste, wenn ich das Thema weiter und gezielter bearbeiten möchte. ...aber was ist der (interessante) Inhalt? ... Welche direkten Interaktionsformen gibt es und kann ich versuchen, darzustellen? Einen Kuss, einen Schlag, etwas Subtileres...
Menschen, die miteinander tanzen, spielen etc...Interessanterweise hab ich nur zwei Fotos von Menschen, die auf ihr Smart-Phone starren, eine derartige Reihe würde heute auch niemanden mehr in eine Ausstellung locken.

Hier einmal das Album, das französische "Titelbild" spielt mit den Wörtern toi/dich und toit/Dach. Interessanterweise funktioniert das auf deutsch auch: "Was wäre ich ohne Di/a/ch". Das war eine Aktion in Mulhouse mit sozialkritischen Texten zu Obdach- und Arbeitslosigkeit, sehr passend dazu war das gerade vorbeilaufende Paar.

https://www.flickr.com/photos/99491204@N05/albums/72157688233569130"

Und was dann wichtig wird: Wie erreiche ich eine persönliche und konsistente Bildsprache im Thema?
 
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Annie Leibovitz sprach in ihrer Masterclass ganz offen davon, dass sie eigentlich nie so richtig begriffen hat, welche Blende sie in welcher Situation nehmen soll. "Ich halte die Kamera drauf und bete", meinte sie. Sie wirkte da übrigens sehr glaubhaft, eine der bedeutendsten, wenn nicht gar die bedeutendste People Fotografin. Aussagen ihrer Assistenten bestätigen dies.

Da wird sie ein wenig mit einem Understatement kokettiert haben.
Natürlich muss z.B. ein Autor die Sprache in der er schreibt beherrschen könne und wissen was, wo, wie wirkt auch wenn er nicht unbedingt jedes Wort semantisch herleiten können muss. Was nützt mir die weltbewegenste Aussage wenn sie beim Rezipienten nicht verstanden wird. Wenn man sich die Fotos von Leibovitz anschaut merkt man, dass sie genau wusste und weiss was sie warum tut.
 
Die meisten User im Forum dürften neben einer Vollerwerbstätigkeit mit Stativ und Kamera in die Landschaft ausschwärmen oder leicht bekleidete Mädels im Kellerstudio ablichten. Mal plakativ ausgedrückt: Beschäftigungstherapie oder neutraler: Hobby. Ich kenne wenige, die auf der Suche nach interessanten politischen oder sozialen Themen journalistisch oder dokumentarisch fotografieren, weil sie neben ihrer 40-Stunden-Beschäftigung noch Zeit und Energie haben, sich obsessiv mit anderen Dingen auseinanderzusetzen. Da verbindet man lieber einen Urlaub mit dem Anfertigen von pittoresken Postkartenmotiven.

Klar, das kann man ja auch gerne tun und dagegen ist nichts zu sagen. Wobei ich den Eindruck habe, dass mancher hier sich schon im Rentenalter befindet, also Zeit hat ohne Ende. Meine Tipps galten auch eher denjenigen, denen das vielleicht zu wenig oder zu langweilig ist. Also vor einer Masse an Postkarten-Motiven sitzt, die sich aber kein Schwein anschauen möchte und einen damit das Thema Fotografie langsam anödet. So, wie wenn jemand Musik macht, aber nie vor Publikum spielt. Kann man machen, aber ob es wirklich Bock macht auf Dauer sei dahingestellt. Mein Tipp funktioniert ja auch nur, wenn man noch eine andere Obsession hat, die man fotografisch dokumentieren könnte. Aber vielleicht hat da der eine oder andere ja was am Start, womit er sich auch in anderen Foren tummelt. Kaninchen Züchten. Tauben Züchten, was weiß ich. Und zack, haste ein Thema und ein Publikum.

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", wusste schon Karl Valentin. Wer "Mein Leben mit Picasso" gelesen hat oder sich mit anderen Künstlern beschäftigt hat, dem dürfte klar sein, dass man als Sonntagsmaler i.d.R. nicht weit kommt. Die meisten erfolgreichen Künstler haben also einen Mäzen oder sind reich geboren, lest mal "Hype! Kunst und Geld", das erhellt so manches.

Ja, die Fotografie ist ein Sujet der Bildenden Künste, aber die meisten Fotos sind keine Kunst, ja haben noch nicht mal den Anspruch, Kunsthandwerk zu sein. Darum muss ein Foto mit Inhalt auch nicht aus dem Bereich der Kunst sein, sondern man kann ganz einfach auch ein paar Leven tiefer einsteigen.

Mir geht es hier übrigens nicht um den Wert der Fotografie, oder ob ein Foto unbedingt wertig sein soll, oder Inhalte haben muss. Das ist mir, ehrlich gesagt, scheiszegal. Mir geht es - als Amateur - und redender an Amateure hier - nur um den Spaß an der Freude, am Fotografieren. Und da denke ich, dass man auf Dauer an der Sache mehr Freude hat, wenn es ein Publikum gibt. Nur, ohne Inhalte wird man das nicht so leicht finden.


Vor ein paar Wochen hat mir jemand Miroslav Tichy aufgezeigt. ..., haben sie eigentlich keinen besonderen "Inhalt".

War ich das? Tichy ist mein Lieblings-Fotograf. Und zu den fehlenden besonderen Inhalten: Ein ganz großer Einspruch, euer Ehren! :) Klar hat der Inhalte, und zwar immer dieselben: Frauen. Ich habe noch nie so sinnliche Fotografien gesehen. Warum ist auch klar: Der Typ war kackendreist, ein Spanner sondergleichen und hat sich einen Dreck um die Persönlichkeitsrechte geschert. Wenn man so will ein Spanner vor dem Herrn. Das ist halt Kunst, in der Kunst muss man sich manchmal über Regeln hinwegsetzen. Der Typ hat sich ja für Regeln im allgemeinen nicht interessiert, hat als stinkender, dreckiger Penner gelebt. Viel radikaler geht es kaum noch.

Trifft man auf einer Vernissage auf einen Künstler, kann die Frage nach dem Equipment sehr interessant werden. Gerd Winner schaute mich geradezu fassungslos an, als ich ihm nach seiner Kamera fragte. Fast ein Fauxpas Irgend eine analoge Kleinbildkamera war das dann.

Das kenne ich. Mein Kind studiert Fotografie an einer Kunsthochschule. Oder genauer, sie studiert Kunst und ihr Medium ist die Fotografie. Bis auf zwei, drei olle Kompaktkameras für 135er Film aus den 80ern (nicht die edle Contax, sondern Plastekram wie Olympus AF Twin & Co) hat sie überhaupt keine eigene Kamera. Sowas stellt die Hochschule, da gibt es extra einen Foto-Ingenieur, der sich um derlei Kleinkram kümmert. Ich glaube, man könnte dort sogar 'Fotografie' studieren, ohne irgendwas an Foto-Technik zu lernen. Die technische Umsetzung machen dann andere. Das wäre dann die Reduktion auf Inhalte pur. Ähnlich wie bei Regisseuren.
 
Das kenne ich. Mein Kind studiert Fotografie an einer Kunsthochschule. Oder genauer, sie studiert Kunst und ihr Medium ist die Fotografie. Bis auf zwei, drei olle Kompaktkameras für 135er Film aus den 80ern (nicht die edle Contax, sondern Plastekram wie Olympus AF Twin & Co) hat sie überhaupt keine eigene Kamera. Sowas stellt die Hochschule, da gibt es extra einen Foto-Ingenieur, der sich um derlei Kleinkram kümmert. Ich glaube, man könnte dort sogar 'Fotografie' studieren, ohne irgendwas an Foto-Technik zu lernen. Die technische Umsetzung machen dann andere. Das wäre dann die Reduktion auf Inhalte pur. Ähnlich wie bei Regisseuren.

Kenne ich. Meine Jüngste studiert an der HfG in Ka, sie besaß bisher nur (m)eine Nikon FE3/50mm...alles andere gibts in der Hochschule. Aber die Umsetzung müssen sie dort noch selber leisten, sie können ja nicht immer einen Dipl.Ing. zu ihren Projekten mitschleppen.
Für Projektskizzen nutzt sie das iPhone. Hab ihr jetzt mal eine gebrauchte Fuji X-E1 geschenkt mit 23/2...
 
Zuletzt bearbeitet:
So, wie wenn jemand Musik macht, aber nie vor Publikum spielt.

Du vergisst bei dem Vergleich aber etwas völlig grundlegendes:
Der Musiker gilt als Künstler, selbst wenn er "nur" sein Instrument beherrscht. Eine tatsächlich schöpferische Tätigkeit üben die meisten Hobbymusiker eben nicht aus. Sie spielen bereits existierende Stücke nach oder tragen die, z.B. in Coverbands, auch vor Publikum vor.
Das schmälert aber keinesfalls den Spaß am Hobby oder macht die Konzerte schlechter.

Und ein Fotograf, der das Handwerk nicht beherrscht, ist für mich kein Fotograf. Ein Regisseur kann keine Ahnung vom Filmen oder der Ausleuchtung haben, aber er würde auch nicht auf die Idee kommen, sich Kameramann zu nennen.

Das Promotion-Video von Annie Leibovitz habe ich auch gesehen und mich ernsthaft gefragt, wer die Zielgruppe für diesen Kurs sein soll.
 
Mein letztes "Foto mit Inhalt" war ein Foto von einem neuen Kreisel auf meinem Weg zur Arbeit. Banal und nix, was für sich genommen eine Bedeutung hat, aber man könnte was raus machen. Aufmerksam die Veränderungen in seinem persönlichen Umfeld beobachten und dokumentieren, das ergibt manchmal einen ganz neuen Blick und verbindet Dinge, wo vorher niemand eine Verbindung gesehen hat:

Starkes Foto. :top: Es zeigt die derzeit grassierende Verödung von Stadtbild und Landschaft. Wobei ich mich immer frage, ob die anderen das nicht sehen? Registeriert das nur wer Umgebung mit Augen des fotografen sieht? Oder sind die Massen schon so von ihren smartphoes absorbiert, daß sie das nichtmehr sehen, oder ist das bereits aktive Vogel-Strauß verhalten, um das elend um einen herum nichtmehr wahrzunehmen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kenne ich. Meine Jüngste studiert an der HfG in Ka, sie besaß bisher nur...

Hihi, die einen machen hier mit ihrem Equipment einen auf Dicke Hose, wir mit unseren Töchtern. :lol:

Ich bin mir sicher, bei der Fuji hat sie sich nur höflich beim Papa bedankt und das Ding dann irgendwie leider auf der nächsten Party liegen gelassen. So wäre das bei meinem Kinde. :ugly: Die geht auf die KHM. Die besten Partys gibt's übrigens, so viel Anerkennung muss sein, an der Kunsthochschule Düsseldorf. Die letzte wurde mit einem Großeinsatz der Feuerwehr beendet.

Du vergisst bei dem Vergleich aber etwas völlig grundlegendes:
Der Musiker gilt als Künstler, selbst wenn er "nur" sein Instrument beherrscht. Eine tatsächlich schöpferische Tätigkeit üben die meisten Hobbymusiker eben nicht aus. Sie spielen bereits existierende Stücke nach oder tragen die, z.B. in Coverbands, auch vor Publikum vor.
Das schmälert aber keinesfalls den Spaß am Hobby oder macht die Konzerte schlechter.

Ist doch bei der Fotografie genau das gleiche? Wo liegt denn die schöpferische Höhe bei einem Plainspotter? Oder bei einem Hochzeitsfotografen? Einem Oplel-Fan, der Opel fotografiert und auf dem Optelforum postet? Fuß doch nicht immer gleich alles 'schöpferische Höhe' haben? Wie sich das schon anhört.


Und ein Fotograf, der das Handwerk nicht beherrscht, ist für mich kein Fotograf.

Das ist doch egal? Dann ist er eben ein Dokumentarist. Also, ich sehe lieber was Interessantes auf stümperhaft gemachten Fotos als eine meisterlich fotografierte Butterblume. Nicht, dass ich was gegen Butterblumen hätte, aber Butterblumen finde ich halt extrem uninteressant.
[/QUOTE]


Das Promotion-Video von Annie Leibovitz habe ich auch gesehen und mich ernsthaft gefragt, wer die Zielgruppe für diesen Kurs sein soll.

Das kenne ich leider nicht. Ich habe nur eben auf die Schnelle einen Trailer gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=cZxOvNxbi7U

Meinst du den Film?
 
Starkes Foto. :top: Es zeigt die derzeit grassierende Verödung von Stadtbild und Landschaft. Wobei ich mich immer frage, ob die anderen das nicht sehen? Registeriert das nur wer Umgebung mit Augen des fotografen sieht? Oder sind die Massen schon so von ihren smartphoes absorbiert, daß sie das nichtmehr sehen, oder ist das bereits aktive Vogel-Strauß verhalten, um das elend um einen herum nichtmehr wahrzunehmen?

Es zeigt die Verödung usw. Als stark würde ich das Foto trotzdem nicht bezeichnen
 
Das Promotion-Video von Annie Leibovitz habe ich auch gesehen und mich ernsthaft gefragt, wer die Zielgruppe für diesen Kurs sein soll.

Zum Beispiel ich. Bin bekennender Leibovitz-Fan. Sie ist bekannt dafür, dass sie den technischen Kram von ihren Assistenten erledigen lässt und sich dann ganz auf das Bild konzentriert. Also definitiv jemand, der versucht, Bilder mit Inhalt zu produzieren.

@docmarten + FragenüberFragen:
Danke für euren Input über Kunst-/Fotografie-Studium. Ich schaue mir gerne Ausstellungen von Absolventen an.
 
Sie ist bekannt dafür, dass sie den technischen Kram von ihren Assistenten erledigen lässt und sich dann ganz auf das Bild konzentriert. Also definitiv jemand, der versucht, Bilder mit Inhalt zu produzieren.

Da bin ich ganz bei Dir, nur stellt sich mir die Frage, wie man so etwas beschreibt? Ist das noch ein Fotograf? Oder gibt es dafür eine Bezeichnung, die ich nicht kenne?

Wenn ich einen Stuhl zeichne und ihn vom Schreiner anfertigen lasse, bin ich auch kein Schreiner. Das macht das Ergebnis oder den Inhalt nicht weniger gut.
 
Dass heutzutage am Set zig Personen anwesend sind, dürfte ein Phänomen von großen Produktionen à la Disney, Vogue & Co. sein. Man kann sich da einen schönen Eindruck verschaffen, wenn man Making-of-Videos anschaut bei YT. Je höher der Aufwand, desto arbeitsteiliger, weil man sowas wie Perfektion anstrebt und viele Experten braucht. Der mit der Kamera drückt dann auf den Knopf, vielleicht eine Art fotografierender Regisseur für Still-Aufnahmen.

Dass ein Fotograf mit dem Bildinhalt, also Model (Mensch/Tier), Landschaft oder Stadt, alleine ist, dürfte für die meisten die Norm sein. Dass nach einer Porträt-Session dann irgendwo eine Haarsträhne stört oder eine Falte in der Bluse ist, ist wahrscheinlich, aber auch kein Beinbruch.

Ich selbst bezeichne mich als Bildbearbeitern mit Kamera. Ich erkläre allen Models, die ein Shoot anfragen, wie ich arbeite, dass es ein Thema geben muss, das besonders ist, dass ich nicht stundenlang Zeit im Studio verbringen will, und dass es nur wenige Bilder bearbeitet geben wird, die in der Regel aber auch stark verfremdet sind.
 
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