Ist es dann wirklich noch "selbstbestimmt" ?
Ja natürlich.
Wenn ich jetzt aufstehe und eine Stunde spazierengehe, dann tue ich das, weil ich das selbstbestimmt so möchte. Ich käme umgekehr aber niemals auf die Idee, nur deshalb draußen rumzulatschen, weil Max Mustermann das toll findet.
Und genauso übe ich mein Hobby (Fotografie) aus:
Ich fotografiere dann und nur dann, wenn ich Lust dazu habe. Und ich fotografiere das und nur das, was ich fotografieren möchte --> Selbstbestimmung
Wäre Anerkennung durch andere die Triebfeder, dann müßte ich mich nach den Vorstellungen der anderen richten (Motive mit mehr "Anerkennungsfaktor" wählen, je nach Anerkennungs-Bedarf immer mehr Bilder zeigen, etc.) --> Fremdbestimmung
Wenn wir schon dabei sind: was ist eigentlich "Anerkennung"?
Das Lob von Max Mustermann, der noch nie eine Kamera in der Hand hatte?
Das Lob vom Wildlife-Fotografen, dem das Portrait der netten jungen Dame rein subjektiv gefällt?
Das Lob des studierten Bildanalytikers über das für mich wichtige Bild meines Neffen an seinem 8. Geburtstag (was ansonsten absolut niemanden interessiert)?
10 positive Kommentare für ein Gänseblümchen-Bild, welches es zu tausenden in gleicher Form im Netz gibt?
Oder umgekehrt: wird mein mißlungenes Bild bzw. mein eigenes Urteil darüber dadurch beeinflußt, daß andere es ganz prima finden?
Hänge ich mir ein Bild an die Wand, was andere toll finden, ich aber nicht mag?
Die einzige Anerkennung, die für mich zählt, ist meine eigene: Wenn ich zufrieden bin, ist alles gut.
Die Welt drumherum ist ein netter Nebeneffekt, aber ganz sicher nicht der ursächliche Grund, warum man etwas tut bzw. tun sollte.
Ich gestehe jedenfalls für mich das Bedürfnis ein, wenn ich etwas Schönes oder auch nur Nützliches oder Nichtalltägliches zustande gebracht habe, es auch Anderen zu zeigen. Ist es denn bei Euch anders?
Das "Bedürfnis" liegt dann für mich aber eher darin, anderen zu zeigen, was man noch so machen kann, oder wie man es auch machen könnte, oder allgemeiner um ihnen eine Anregung zu geben.
Und das nicht primär, weil
ich ihnen das bieten kann (also Anerkennung/Beachtung erfahre), sondern weil
sie damit möglichweise etwas anfangen können.
(btw.: tolles Bild

)