BiF immer freihand, da ist man viel flexibler, wenn überhaupt ein Einbein
Ich arbeite eigentlich recht gerne mit einem kurzen (450mm) Reisestativ, das ich auf einem Hochstand oder auch auf einem kleinen Hügel aufsetze.
Bin aber in dieser Jahreszeit oft auch ohne unterwegs (groß aufzubauen lohnt derzeit nicht), dann geht's eben, wenn es das Gelände zulässt, in die Hocke und die Ellenbogen auf die Knie:
Geht auch (~500m).
Vorfokussieren, nachziehen, sehr kurze Verschlußzeit, und im Post noch einmal nachbelichten.
Das Beste ist natürlich, wenn man schönes Wetter, viel Licht (insbesondere bei Wasseroberflächen kann man dann auch Polfilter nutzen) und vor Allem eine stabile Auflage (Unterstand, Hochstand, Baum, Stativ...) hat. Das schlimmste an diesen langen Brennweiten sind die Kamerawackler. Das kann selbst den AF aus der Bahn werfen.
Wo wir gerade davon reden. Schneller AF bedeutet nicht gleich 100% ultrascharfe Bilder. Man muß die Verzögerungszeiten der Meßstrecke und auch der Regelstrecke bedenken. Oder mit anderen Worten: Die Schärfe läuft dem AF hinterher. Je größer die Distanz, umso mehr.
Das schlimmste in diesem Szenario für den AF sind auf den Fotografen zufliegende oder vom Fotografen wegfliegende Vögel. Da muß der Motor richtig arbeiten, da die Regeldifferenz in der gleichen Zeiteinheit deutlich höher ist, als bei einem Parallelflug.
Idealerweise hält der Vogel die gleiche Distanz zum Kamerasensor (Über die Strecke der Fokussierung/Verfolgung), dann muß die Elektronik nicht mehr nachregeln, wenn sie sich einmal eingependelt hat. Aber welcher Vogel fliegt schon im perfekten Kreis um den Fotografen (Vom "mitrennen" mit dem Vogel rate ich ab, das könnte u.U. schädlich für die Kamera sein). Man kann aber eine kleine Strecke mit nur geringer Abweichung tatsächlich schaffen, auch ohne sich vom Platz zu rühren.
Und hier ist "näher dran" ein deutlicher Vorteil. Nicht nur ist z.B. ein 70-200 deutlich leichter als ein 200-600 (ich rede hier vor Allem von meinen Objektiven, dürfte aber bei anderen auch nicht viel anders sein), es ist auch kürzer und handlicher. Man ist damit mobiler, kann sich weiter nach links und rechts herauslehnen, ohne, daß man aus dem Hochstand herausfällt, und kann die Kamera auch immer noch ruhiger am ausgestreckten Arm halten.
Nachteil ist natürlich, daß man weitere "Beute" ggf. durch übermäßigen Aktionismus wiederum aufschreckt. Aber dann sollte man sich auch nicht beirren lassen, sondern dafür sorgen, daß man das ursprüngliche Ziel auch sauber im Kasten hat. Also auch: Serienaufnahme mit schneller Bildfolge.
Klar, man hat hohen Ausschuss. Aber auch die Chance auf das ein oder andere scharfe Bild. Denn, wie gesagt, der AF ist die eine Sache, die Reaktionszeit von Elektronik und Mechanik eine andere. Bis sich so ein Regelkreis auf den Sollwert eingeschwungen hat, vergehen schonmal ein paar Bilder, und bis dahin muß ggf. wieder nachgeregelt werden.