Danke Franky.
Die Vor-bzw. Hauptblitze dienen doch dem E-TTL zur Belichtungsmessung, oder? Für die Fläuse werde ich die Belichtung wahrscheinlich eh immer manuell einstellen...
Ich bin der Meinung, der Vorblitz wird vom Master (sobald er als solcher deklariert wird) immer verschickt, egal, ob auf E-TTL oder manual eingestellt. Diesen Effekt habe ich nämlich mal "stundenlanges Suchen" im Set-Up bei der Higspeed-Fotografie zu verdanken. Bei solchen Aktionen nutze ich immer den manuellen Modus, um die Abbrennzeit der Blitze (Leuchtdauer = Belichtungszeit) gezielt zu beeinflussen. Zuerst hatte ich gedacht, das Master und Slave nicht synchron zünden und so ein Zeitversatz zwischen den Blitzen (doppelte bzw. längere Abbrenndauer durch zeitliche Addition) eine Unschärfe bei schnellen Objekten generieren. Nach kompletten Abstellen des Slaves war der Effekt immer noch sichtbar, erst mit Abschalten der Master-Funktion am Systemblitz war der negative Effekt beseitigt. Ich rede hier nicht von wahnsinnigen Unschärfen, sondern von ganz leichten Verwischungen, die aber ein sonst tolles Bild (knackscharf eingefroren durch bewusstes Reduzieren der Blitze) schon negativ beeinflussen.
Ich bin immer noch auf Dienstreise und habe nicht meinen Privatrechner zur Hand, kann Dir ja mal demnächst einen guten Bericht über E-TTL von Canon und ?-TTL von Nikon im Vergleich schicken, das sind die Abbrennzeiten der Vorblitze der (deutlich) unterschiedlichen Systeme angegeben. Ich war zumindest sehr überrascht, als ich das gelesen hatte und dass sich das bei Canon absolut in der Praxis reproduzierbar nachstellen lässt. Bei der Wassertropfenfotografie (ca. 45 cm Fallhöhe) sind die ungewünschten Effekte deutlich sichtbar, dann gehe ich davon aus, das bei der Fledermausfotografie wahrscheinlich auch so sein wird. Hängt einfach von der Fluggeschwindigkeit ab und natürlich auch vom Abstand des Masterblitzes zum Objekt, denn die Intensität nimmt mit proportional dem Quadrat des Abstandes ab. Bei der Wassertropfenfotografie ist der Abstand des Blitzes eben sehr klein, da sieht man es schon deutlich. Bei den Fledermäusen ist der Abstand Blitz zum Objekt mit Sicherheit sehr viel grösser, da man die exakte Position in den 2 Dimensionen nicht so genau weiss und die Kamera und die Blitze so positioniert, das man eine ausreichende Trefferquote erzielt.
So, jetzt aber genug Theorie, wollte nur mal meine Erfahrung mit Master- und Slave-Blitzen (speziel bei Canon) weitergeben. Für mich steht auf jeden Fall fest: soll ein schnelles Objekt mit extrem kurzen Abbrennzeiten (dadurch ist man schon relativ dicht am Objekt, sonst reicht die Lichtmenge nicht aus) knallscharf abgebildet werden, dann wird immer nur kabelgebunden gearbeitet. Auch Funklösungen haben eine Verzögerung durch Senden->Empfangen->Auslösen, die übrigends auch nicht komplett vernachlässigbar ist. Habe die Zeiten nicht mehr auf die schnelle parat (sind aber erstaunlich lang) und auch noch nicht im Experiment geprüft, wird sich aber bei sehr schnellen Objekten (z.B. Luftgewehrkugel im Flug) auch sichtbar auswirken.
Nur so als weitere (belanglose) Info:
Habe übrigends auch die Eltima Jokie, für Differenzmessungen habe ich mir eine 2. mit geringerer Auslösecharakteristik bestellt (16µs anstatt 120µs), damit sollte man auch die Kugel eines Sturmgewehrs (theoretisch) detektieren können. Spätestens bei diesen Geschwindigkeitsbereichen werden die oben beschriebenen Effekte sowas von deutlich sichtbar, da kommt man gar nicht mehr auf die Idee, mit Transmitterlösungen in irgendeiner Form (Vorblitz, Infrarot, Funk, was auch immer) zu arbeiten. Da ich kein Sturmgewehr besitze, werde ich das auch wohl nicht überprüfen können
Francky