Danke, Holger..
Ich möchte Euch heute mal mit in das Habitat der Trauerseeschwalben mitnehmen.
Den "Herrn der TSS" kenne ich schon seit vielen Jahren. Bei meinem ersten Besuch bei den TSS bin ich ihm zufällig begegnet, als er die Nisthilfen kontrolliert hat, das muss so 2015 gewesen sein. Der Herr ist Ornithologe und beschäftigt sich seit Jahren mit den TSS hier im Bereich.
Den Kontakt hatte ich zwischenzeitlich zwar etwas verloren, aber auch über meine Versuche zum Schutz der Haubenlerchen haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt und es ist ein loser Kontakt entstanden, der sich in den letzten zwei Jahren wieder intensiviert hatte.
Meine Bereitschaft zur Unterstützung bei der Ausbringung der Nisthilfen, Kontrolle, Monitoring usw hatte ich schon vor geraumer Zeit geäußert, so richtig geklappt hat das aber erst dieses Jahr.
So sind wir heute also mal ins Habitat, um uns die Situation in 2023 anzuschauen.
Als wir ankamen, lagen bereits ein paar Nisthilfen aus (das etwas verwirrende Konkurrieren unterschiedlicher Protagonisten im Bereich habe ich ja schon mal kurz angedeutet. Im Detail will ich darauf hier nicht eingehen, weil ich da selber nicht genau durchblicke. Es führt aber zu der Situation, dass mehrere Parteien Nisthilfen auslegen.)
Zählen konnten wir bei unserem Eintreffen 3-4 TSS, die Nisthilfen waren mehrheitlich von Lachmöwen und Haubentauchern besetzt.
Nach einem Überblick-Verschaffen entschieden wir uns dazu, die Abstände der bereits ausgebrachten Nisthilfen etwas zu vergrößern, um eine Unruhe aufgrund zu geringer Abstände in den Kolonie zu minimieren. Des weiteren legten wir zusätzlich noch ein paar Nisthilfen aus.
Interessant war in der Tat, dass wir die neuen Nisthilfen kaum im Wasser hatten, da wurden sie schon entdeckt - und auch sofort besetzt, wir hatten den Bereich noch keine 5m verlassen! Das fand ich unglaublich, deckt sich aber mit der Aussage, die ich in Beitrag #33 gemacht habe, nämlich, dass die angebotenen Nisthilfen förmlich aus der Hand gerissen werden.
Als wir dann den Bereich verließen, konnten wir mindesten 10-12 TSS vor Ort feststellen - sehr erfreulich, aber keine Ahnung, woher die so plötzlich kamen! Und die Lachmöwen hatten die Nisthilfen ihrerseits zum Teil aufgegeben. Interessant also, was so kleine Veränderungen bewirken können.
Ich bin jedenfalls gespannt, was das Jahr so bringt, spannend war es heute allemal.
Anbei ein paar Eindrücke aus dem Gebiet.
74.
Trauerseeschwalbe / Black Tern / Chlidonias niger by
Stefan Schlegl, auf Flickr