Ach geh... ich hab selbstverständlich schon hunderte Seite zu dem Thema gefunden, glesen usw u.a. natürlich auch diese Wikipedia-Seite. Aber Auch hier wieder: Es steht da wie es funktioniert, und, dass es so und so funktioniert aber nicht was dahinter steckt
WOZU brauche ich zusätzlich einen Gammawert, wenn ich meinen Monitor kalibriert habe? Der Gammawert ist doch nur eine "Spielerei"? Der ist doch nichts genaues oder? Worauf bezieht sich der?
Ich will mal mein Halbwissen und meine Überlegungen dazu kundtun.
Deinen Monitor Kalibrieren heist, ihn so einzustellen, dass er möglichst gut den geforderten Zielwerten entspricht, die du dir wünschst. Ihn anschließend zu profilieren bedeutet, zum Schluss nochmal exakt festzuhalten, welche Signale du am Monitor anlegen musst, um bestimmte Farben und Helligkeiten zu erhalten.
Teil des erstellten Profiles ist dabei der Gamma-Wert. Dieser beschreibt, wie der Monitor die Signale verstärkt auf dem Weg der Signal-Licht-umwandlung.
Hast du beispielsweise einen Monitor mit einem eingestellten Kontrast von 1000:1, dann kann der Monitor ~10 Blendenstufen darstellen. Die 8-bit Signale die du an ihm anlegst können aber, wenn man sie 1:1 linear interpretiert nur 8 Blenden Stufen, also theoretisch einen Kontrast von 256:1. Jetzt könnte der Monitor einfach sagen, er multipliziert jeden Wert mit 4 und macht so aus einem 256:1 Kontras eben einen 1024:1 Kontrast. Er würde die angelegten Signalwerte somit nicht 1:1 linear interpretieren, sondern 1:4 linear. Es hat sich aber so ergeben, dass der Monitor eben keine solche Multiplikation der Signale vornimmt, sondern er vielmeher eine Expotentialfunktion hernimmt. Warum das so ist, darüber kann ich nur spekulieren. Was der Monitor aber praktisch macht um auf seinen 1000:1 Kontrast zu kommen ist eine Gamma-korrektor.
Wenn du jetzt auf dem Bildschirm simulieren willst, wie dein Foto später auf Papier aussieht, dann muss Photoshop ganz einfach mal in Betracht ziehen, welche Gamma-korrektor dein Bildschirm durchführt und entsprechend Gegensteuern. Oder wenn du ein sRGB-Bild Farbecht darstellen willst, dann musst du dafür sorgen, dass der reale Bildeindruck eben genau dem sRGB-Gamma (von 2.2) entspricht. Wenn dein Bildschirm bereits auf Gamma 2.2 kallibriert ist (z.B. indem du Ihn in seinem Menu auf sRGB gestellt hast), dann ist zur Darstellung des sRGB-Bildes praktisch nur noch eine geringe Korrektor leichter Farbverschiebungen notwendig, die dein Monitor eben gegenüber sRGB aufweist. Wenn dein Monitor aber auf Gamma 2.0 kallibriert ist (oder eben unkallibriert auf ein gemessenes Gamma 2.0 kommt), dann muss Photoshop eine Art Gegen-Gamma anlegen, damit das Bild nachher auf deinem Bildschirm doch wieder den gewollten Gamma-2.2 Eindruck abgibt.
Gruß
barfoos