rschroed
Guest
Ich fürchte, genau das ist der Haken. Gerade die – schon früher erkannte – Notwendigkeit zur "bedarfsorientierteren" Produktion und zur Kosteneinsparung hat einen großen Anteil an der jetzigen Situation.umso besser, daß sie nun qua finanziellen Einbrüchen dazu genötigt werden, bedarfsorientierter zu produzieren.
Erst nachdem die E-1 und die noch aufwändiger als die Nachfolgemodelle produzierte E-300 am Markt gefloppt sind, hat man ja alles bis auf den höherwertigen Teil des Objektivprogramms komplett auf chinesische Billigproduktion umgestellt und – ausgenommen nur die wohl damals bereits in der Mache befindliche E-330 – konservative Modellpolitik und eine Konzentration aufs Einsteigersegment statt Innovation und besonders hochwertige Bauweise und Fertigung in den Vordergrund gestellt.
Dabei sind ordentliche Produkte herausgekommen, aber abgesehen vom Größen- und Gewichtswinzling E-4x0 nichts, was andere nicht auch hätten, und damit wird Olympus langfristig keine nennenswerten Marktanteile halten können, weil in der öffentlichen Wahrnehmung der kleine Sensor immer noch ein Nachteil bleibt und für viele ansonsten auch keine Vorteile erkennbar sind.
Was den Kontrast-AF angeht, sollte der ja irgendwann dem weggefallenen Liveview Mode A nachfolgen, was zur Farce geriet, weil er diesen erstens bis heute nicht ersetzen kann und zweitens auch noch neue Objektive erfordert. Okay, er ist bedeutend schneller als der Kontrast-AF aller Konkurrenten, aber für die Schnappschusstauglichkeit, die die E-330 hatte, reicht es schon wegen des doppelten Spiegelschlags vorm Auslösen nicht.
Erst im Zusammenhang mit Micro Four Thirds, wo dann auch erstmals wieder von Innovation die Rede sein kann, deutet sich ein Sinn des Kontrast-AF an, wobei aber immer noch im Dunkeln bleibt, warum denn unbedingt auch im DSLR-Bereich auf Kontrast-AF gesetzt wird, obwohl es dort mangels der zwei zusätzlichen Kontakte nicht an die Micro-FT-Funktionalität heranreicht (C-AF, AF-Tracking) und deswegen auch eine wirkliche Micro-FT-Kompatibilität selbst bei kontrast-AF-kompatiblen Objektiven nicht herstellbar sein wird.
An dieser Stelle bleibt einfach unklar, wo Olympus hin will und wie sie die beiden Produktlinien verzahnen wollen. Auch die dazu schon zu hören gewesenen Statements machen nicht wirklich Hoffnung, dass es derzeit ein intelligentes Konzept, ein intelligentes Management gäbe, wenn es etwa schon hieß, dass man Micro Four Thirds nur eingeschränkt entwickeln wolle, um Four Thirds damit keine Konkurrenz zu machen.
Bevor nicht wirklich konkrete, vernünftige Ansagen auf dem Tisch liegen oder noch besser fertige Produkte, die eine sinnvolle Richtung für beide Linien aufzeigen, gibt es angesichts dessen durchaus ausgeprägte Gründe zur Skepsis, meine ich.
Grüße,
Robert