Also soll ich mich jetzt erstmal nach einer 40d umschauen, oder gibt es noch andere, die meine Anforderungen erfüllen?
Bisher hat es noch keiner so deutlich gesagt, aber Du bist sehr jung und es erstaunt, daß Du gleich in die "Königsklasse" der Fotografie mit Deinen Sportfotos einsteigen willst. Es gibt andere Kamera-Klassen ausserhalb DSLR, mit denen Du auch Bilder machen kannst, mit denen Du andere begeistert und wo es in der schieren Masse auch Fotos geben wird, die Du zur Not bei einem Heimatblättchen einreichen kannst. Auch Dein - gegenüber Berufsfotografen - begrenztes Budget musst Du Dir wahrscheinlich in Deinem Alter hart erarbeiten.
Die Bedenken, jemandem eine Technik aufzuschwatzen, der mit Nachlassen der ersten Begeisterung ganz andere Prioritäten entwickeln könnte wie Führerschein oder sowas, lasse ich jetzt, wie alle anderen, mal beiseite.
Die Canon 40D, wenn sie denn in Dein Budget passt (billiger halt die etwas Älteren, teurer logischerweise die Neueren), ist eine sehr gute Kamera eines sehr verbreiteten Fabrikates, und zwar einer sehr verbreiteten Baureihe davon. Es gibt unzählige Fachbücher, Zubehörteile, Fremdobjektive und Tutorials dazu. Damit kannst Du einfach nichts falsch machen, selbst wenn Du alsbald auch ganz andere Fotowünsche hast, Reisefotografie oder Konzerte oder sowas.
Es gibt andere Fabrikate. In meinen Augen genausogut sind die Nikon. Das Nikkor AF 28-80 1:3.5.6 D ist das schnellste und schärfste, was ich mir vorstellen kann (logischerweise innerhalb meines Horizontes von möglichst 2-stelligen, allenfalls niedrigen 3-stelligen Euros). Alte Nikon wie meine D70 (meine Stangen-Autofokus-Objektive passen nicht an die Consumer-Nikon wie D3100 usw.) werden aber deutlich schneller unzuverlässig ("CHA-Error"), da müsstest Du schon das Geld für eine D90 ausgeben, oder z.B. eine D200, wie jemand angeraten hat.
Von Pentax halte ich nichts, über die Sony weiss ich nichts, und die neumodischen "System"-Kameras halte ich für, eh ... nein, ich sag's nicht.
Ich werde eh gleich geschlachtet, wenn ich Dir dringend rate, nicht auf die Tipps einzugehen, stinkige Uralt-Objektive mit manueller Entfernungseinstellung an dubiose Schickimicki-spiegellose-sonstwas Kameras zu schrauben und den Mangel an Autofocus durch Deine jahrzehntelange Erfahrung wettzumachen. Das gilt sicher für die Tippgeber, aber nicht für einen Anfänger. Und für mich (30.000 Fotodateien auf dem Rechner, und noch ca. zehntausend Bilder aus 45 Jahren Analogzeit einzuscannen) war es sooo eine Offenbarung, richtig gute, schnelle Autofocus-Kameras kennen zu lernen (zuerst kam eine volle Pleite mit einer Pentax mit Uralt-Objektiven, dann eine Canon 5D mit dem Tamron 70-300VC, eine ganz andere Liga, und eine Nikon D70 mit schnellen Objektiven, wenn auch lichtschwache und nur mit Stangen-Autofocus statt Motor im Objektiv).
Spiegelreflexkameras, heutzutage wohl auch Kameras mit elektronischem Sucher ("Evil", nomen est omen) sind manuell nur dann richtig schnell und sicher zu fokussieren, wenn Lichtriesen dran hängen. Deswegen kamen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts Objektive mit Lichtstärken um 1,4 auf. Sie taugten bei voller Öffnung natürlich genau nichts und hatten eine viel kleinere brauchbare Arbeitsblende, aber Blende 1,4 an einem Normalobjektiv hiess, mit einer Mattscheibe mit Messkeil im Zentrum sicher fokussieren zu können. Das soll Dir mal einer von denen garantieren, die heutzutage eine manuelle Fokussierung für Sportaufnahmen empfehlen. Hinzu kommt, dass beim Format APS-C auch gehobene DSLR einen Sucher haben, den ich am ehesten als Schlüsselloch mit Verkleinerungslinse bezeichnen würde, ganz anders, als die Kameras, für welche die manuellen Wechselobjektive entwickelt wurden.
Und nein, ich bin kein Fanatiker des AF. Die meisten Fotos habe ich mit einer Edixa gemacht und meine Mamiya 645J mit ihrem Objektivpark, z.B. das schöne Sekor 80mm 1.9 hat auch keinen. Aber ich habe vor 55 Jahren angefangen, zu fotografieren, und 40 Jahre davon waren SLR mit manuellem Fokus.