Es haben wie immer mal alle recht. Ein Superzoom deckt mit weitaus besserer BQ als jede Kompakte den Bereich ab, den eine Kompakte auch bedient: Cam für alles. Die fehlende Lichtstärke ist in Zeiten von sechsstelligen ISOs zumindest bei Low Light, selbst mit Bewegung, lange nicht mehr das Argument vergangener Tage für lichtstarke Optiken. Mehr als eng wird es für die Alleskönner, wenn es spezieller wird: Nahaufnahmen, freigestelle Motive (jaja, ich weiß, mit f5.6 und 200mm bekommt man auch Portraits mit nettem Bokeh hin), alles halt, was den ambitionierten Fotografen von dem unterscheidet, der einfach den Moment ohne groß Nachdenken über die technischen Möglichkeiten festhalten will. Der angebliche Gewichtsvorteil auf Reisen ist eher ein Märchen - ein AF-S 18-200VR ist etwa 430g leichter als 10-24 + 35/1.8 + 55-200VR...weniger als ein Pfund...so dicke ist das nicht. Nur: der eine schwört auf sein DreamTeam, dem anderen graust es, ständig Objektive wechseln zu müssen.
In meinen Augen ist das Tamron 18-270 PZD derzeit die Variante, die den Gewichts- und Größenvorteil bei gleichzeitig anständiger Bildqualität und noch vertretbaren Preis am besten unter einen Hut bringt.
Natürlich sind viele verdorben durch schlechte Erfahrungen, die man selbst mit Superzooms gemacht hat (viele der Kritiker hatten ja wohl mal selber eines). Ein Tamron 18-200 an Canon hat mir seinerzeit meine Australienfotos ordentlich verdorben, weil es nur im mittleren Brennweitenbereich zufriedenstellend war. Und ein Sigma 18-250 an Nikon war auch ein gutes Beispiel, daß die Forumsmeinung zu recht mies ist über diese Suppenhühner.
Es war einfach enttäuschend, errinnerte mich an mein OutBackTrauma.
Viele Newbies kommen ja von einer Bridge oder 10-fach-Zoom-Kompakten ins Lager der DSLR und sind ersteinmal ernüchtert, weil der Zoombereich so winzig klein ist. Einige greifen da sicher ohne Nachzudenken zum 18-2xx und freuen sich anschließend, daß die Bilder viel besser sind als sie es gewöhnt waren. Besonders ab ISO 400 plus. Stimmt ja auch. Im Forum aber gibt es gerne und immer Vergleiche mit FBs und da die besten, aber den Vergleich vorher-nachher, den gibt es eben auch und nicht gerade selten.
Eigentlich Platz für alle, auch im Forum. Ich nutze kaum alle Features des Autos, geschweige denn des Handys. Warum also sollte ein Zwang bestehen, dies für alle bei der DSLR zu erwarten? In Asien sagt man, Luxus sei etwas "for a better life". Und vom europäischen Luxusverständnis sagen sie: "to have but not to use". Was Wahres dran. Und aus Asien kommen sie, unsere Cams...
