Also meine Erfahrungen: solche Situationen sind sehr selten.
- Gerade Theater ist am wenigsten problematisch. Fast alle namhafteren Bühnen stellen bei einer Probe (oft Generalprobe) einen Fototermin ein, wo man ungeniert "vor der Bühne rumturnen" kann.
Ja, das kann sein, aber, wie schon gesagt, bei mir ist es eben nicht so! Gerade bei den Theater Sachen soll zb auch mal (von hinten) Publikum drauf sein, das geht schlecht bei einer Probe.
- Konzert kann haarig werden, wenn es sich um echte Stars handelt. Da hat es sich eingebürgert, dass "die Fotografen nach den ersten drei Liedern den Saal verlassen". Man hat also etwa eine Viertelstunde Zeit, an der Bühnenrampe zu fotografieren. Einige Mimosen und besondere Messiaserscheinungen, wobei ich jetzt keine allfällig mitlesenden Literaturnobelpreisträger beim Namen nennen möchte, erlauben allerdings nur einer Handvoll auserwählten Haus- und Hofknipsern überhaupt Zutritt.
Andere (wie z. B. Carlos Santana oder Eric Clapton) posieren sogar extra vor den Linsen.
Ja, das stimmt. Allerdings ist das bei mir kein Problem, ich fotografiere hauptsächlich Jazz-Konzerte, mal im Club (wo das 70-200 meist reicht), aber eben auch mal auf größerer Bühne. Da habe ich, da ich die Musiker meist kenne oder das vorher eben abspreche, freies Recht zu fotografieren so lange ich möchte. Hier ergibt sich aber zb öfter die Situation, dass das Konzert auf Video aufgenommen wird, und es nicht erwünscht ist, dass dauernd ein Fotograf vor der Bühne zu sehen ist.
- Festivals und Freiluftveranstaltungen waren bislang eher unkompliziert, In letzter Zeit macht sich da allerdings eine Spezies Security-Deppen breit, die offenbar Angst haben, man könnte irgendeinen B-Promi in einem Anfall religiöser Eiferei mit einem Teleobjektiv erschlagen.
Ach Du je........
Auch hier sind es bei mir eher die Jazzfestivals. Da ist das mit der Security nicht so wild – es sei denn man will John Scofield auf den Schoß klettern.
- Festspiele (Bayreuth, Salzburg, etc..) bieten akkreditieren Fotografen ein geradezu mondänes Arbeiten an, solange man sich an die Regeln hält.
Gar keine Erfahrungen...
- Jazzkeller, Bars, und ähnliche Locations sind fast immer völlig problemlos. Da kannst du nicht nur vor, sondern sogar kurz mal auf der Bühne rumturnen.
Eigentlich komm ich fast immer mit dem 105/1.4 klar.
Ja, das stimmt, diese Locations sind meist am entspanntesten.
Es mag mein Problem sein oder auch ein Tick von mir – aber ich fotografiere ungern so wie Du beschrieben hast. Ich arbeite meist länger an einer Szene, teste Belichtungen usw. Da stehe ich dann gerne mal 2, 3, 4 Minuten neben dem Drummer auf der Bühne der gerade versucht ein anständiges Solo hinzubekommen...
Klar, das ist wie schon zugegeben mein Problem, aber deswegen suche ich ja Lösungen die für mich und wie ich arbeiten möchte am besten sind.
Ich mache keine Schnappschüsse für die Zeitung oder ähnliches, sondern dokumentiere ein Konzert für die Künstler, und da sind "künstlerisch" interessante Bilder gefragt. Wenn ich auf die Bühne sprinte und einmal in der Runde jeden einfange, sind das für mich meist mehr Schnappschüsse ohne Hand und Fuß und Plan...
Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich selber in einer Band singe und es echt irritierend finde, wenn ein Fotograf mich von meinem Gesangs-Job ablenkt weil er einfach sehr nah kommt... Es gibt da ja durchaus so Leute die einem das Objektiv fast ins Gesicht drücken...
Und dann soll man noch singen, dem Gitarristen ein Zeichen geben wann sein Solo starten kann, und möglichst noch lächeln...
Naja, also, ich gebe zu, tatsächlich etwas "andere" Voraussetzungen.