Im Prinzip hast du recht.
Aber vielleicht möchte man auch mal eine Vergrösserung machen oder doch mal einen Ausschnitt wählen.
Ich weiss auch, dass ich nicht die selben Erwartungen wie bei anderen Objektiven haben kann.
Aber es gibt halt Streuungen und ich möchte nicht unbedingt eine Gurke erwischen...
Ja, wenn ich einen Ausschnitt wählen will, wechsel ich das Objektiv und bekomm gestochen scharfe Bilder.
Und das mein ich jetzt wirklich ernst.
Sich ein Superweitwinkel zu holen, bei 10mm zu knipsen und dann nachher gemütlich vorm Computer den 17mm oder 35mm Bildwinkel rauszuschneiden, den einem passt, kann natürlich kaum zu zufriedenstellenden ergebnissen kommen.
Mein 10-22 kommt nur an die Kamera, wenn ich den Gesamteindruck einfangen will, bei Landschaften muss man hier halt mit Laubmatsch in der 100% Ansicht leben.
Auf dem diesjährigen Genfer Autosalon habe ich auch gemerkt, dass das 10-22 meist gar nicht so verkehrt ist (leider zu spät gemerkt). Man kann die ein oder andere interessante Perspektive knipsen, die ohne WW nicht möglich wäre.
Ein weitere Gelegenheit, wo ich mir das 10-22 gut vorstellen kann, ist bei Architekturfotos in Altstädten, etc.
Also im groben:
Entweder SWW-Landschaftsaufnahmen oder wenn halt kein Platz ist, den Gegenstand ganz aufs Bild zu kriegen.
Ich denke, selbst wenn du unter 100 EF-s dir deins selektieren könntest, würdest du kaum bessere Ergebnisse mit der "nachher-croppen-Methode" erzielen.
Sofern deine Linse nicht arg dezentriert ist, würde ich mir keine Sorgen wegen Gurken machen. Die unscharfen Ecken sind normal, auch bei der Konkurrenz und selbst beim Vollformatkollege (Sigma 12-24). Irgendwo sind halt die Grenzen der Physik.
Deswegen: gleich beim Knipsen sich Gedanken um den Ausschnitt machen, dann klappts auch mit dem ef-s 10-22.
Petz
EDIT:
ach ja, zur Vergrösserung.
Also hier hast du nun mal keine Wahl. Betrachtet man nachher das Bild als ganzes, so wird niemand so nahe an das Bild im Wohnzimmer rangehen, dass er die Unschärfen erkennt.
Und selbst hier kann ich nur sagen: die Unschärfe wird, wenn sie dann auffällt, eigentlich nur von den Fotographen wahrgenommen, und wohl nur von Forumsmitgliedern bemängelt.
Mit gezieltem Schärfen, kann man aus den Bildern nochmals sehr viel rausholen.
Ich kann dich aber sehr gut verstehen, ich habe zwei Ikea-poster hier hängen. Einmal die Sydney-oper, einmal eine Manhattan(?)-übersicht.
Die Oper sieht eigentlich gut aus, aus der Nähe betrachtet erkennt man aber, dass sie nicht so scharf ist. Aber das fällt bei normalen betrachten nicht auf.
Das andere Bild ist schon beachtlich. Hier erkennt man selbst die Inneneinrichtung in den einzelnen 5mm grossen Fenstern. Das ist schon beeindruckend und eine solche Qualtät wünsche ich mir auch bei Landschaftsaufnahmen.
Leider sind solche Aufnahmen mit einer DSLR nicht möglich, selbst mit einer 5D oder 1Ds habe ich noch keine vergleichbaren Bilder gesehen.
Da muss man sich wohl oder übel an grossformatigere Kameras ranwagen.