Okeh, ist lange her, bin auch nur selten hier. Ich versuche mal, ein wenig Licht ins das Dunkel meines Prostings zu bringen. Einiges ähnliches ist sicher auch an andrer Stelle dieses threads schon gesagt worden. Desweiteren bitte ich ums mitdenken - es ist lange her, dass ich mich damit exakt auseinendergestezt habe. Bitte ggf. korrigieren.
Zur 8-12-16bit-Frage gehen wir mal davon aus, wir wären ein Pixel. Und wir sehen nur Graustufen. Wenn der Fotograf nun sagt "Jetzt!", dann sollen wir das, was wir durch die Luke sehen mit einem Vergleichskärtchen abgleichen, und dann Meldung beim Bildergeneral machen. Wenn Dein Arbeitgeber mit 8bit arbeitet, wird er Dir 2hoch8 gleich 256 Vergleichskarten zur Verfügung stellen. Bei 12bit entsprechend 4096 und bei 16 --- 65536.
Das reicht aber noch nicht aus, um die analoge Feinheit der Stufen zu beschreiben. Wir gehen mal davon aus, dass die Kärtchen linear abgestuft sind. Dann fehlt also folglich noch der Helligkeitswert des hellsten und des dunkelsten Kärtchens, um eine Aussage hinsichtlich der Feinheit zu machen. Vielleicht sollte ich auch ein leicht modifizeirtes Beispiel anstrengen: Als Pixel siehst Du 2 mattierte Leuchtkästen: einer wird von außen beleuchtet, einer mit 256 Glühbirnen. Du mußt entscheiden, wieviele Du anschalten musst. 5W-Birnen geben andere Feinheit als 100W.
Also, wenn ich nun ein Bild mit 4096 Stufen aufnehme, dann aber als 16bit speichere, kommt nicht mehr Information rein, wie immer ich mich auch anstrenge.
Bleibt noch die Frage nach cmyk. Ich hole mal aus: cmyk wurde geschaffen, um beim drucken möglichst viele Farben durch möglichst wenige Druckfarben darstellen zu können. Eigentlich, wenn die Welt da draußen (die Farben dadraußen) den idealisierten Bedingungen entsprächen, dann bräuchte man k (=schwarz, oder "key") nicht. Beim drucken wird von reiner adiitiver Farbmischung (tricks, die nur bei menschen so richtig funktionieren, im übrigen) auf subtraktive Farbmischung gesetzt. Das funktioniert so:
Farbeindruck A = 25% Rot + 30%Grün + 100%Blau
Da idealisiert cyan = 100Blau+100 grün, magenta = 100Blau100rot und Gelb = 100Grün100Rot kann man auch sagen: 100% Cyan zeiht aus Weissem Licht alles Rot ab. Rest entsprechend.
Farbeindruck A' wäre also (nach photoshop): 77% C 43% M 0% Y
Diese 3-nach-3 Umwandlung ist mathematisch in beide Richtungen definiert. Jedem RGB-Tripel ist genau ein CMY-Tripel zugeordnet und umgekehrt. Ich kann beliebig umrechnen (lassen...)
Dumm nur, dass 100%CMY eben kein Schwarz ergibt, sondern schmotzebraun. Und das ganze beim Drucken Schwankungen in der Linearität der Kurven und der Endpunkte (Farbstärke) unterliegt. Also erfand man cmyk - alle Schwarzanteile werden aus dem Bild herausgezogen und in einen extra Kanal geführt. Nun, jetzt wird es Lustig: Wie stark das ganze passiert, das kann man einstellen. Es wird ein Satz Umrechnungskurven gebraucht. Und, wie obern genannt: Der Informationsgehalt steigt nicht! aus 3x8bit werden zwar 4x8bit. Aber die Bilddaten basieren auf den original gemachten 3 Farbvergleichen mit den je 256 roten, grünen und blauen (Glüh-)Birnen. Und daraus werden nun Informationen in 4 Äpfeleinheiten gerechnet. Zudem der Prozeß nicht mehr eindeutig umkehrbar ist. Je nach Transferanweisung kann es sein, dass die selben cmyk-Werte aud unterschiedlichen rgb-werten kamen.
Nächstes Problem: die Einstellungen für die Wandlungskurven sind abhängig von Druckverfahren und Papier zu wählen. Wenn das nicht zum Ausgabegerät passt: dumm gelaufen. Aus diesem Grunde ist es meiner Meinung nach eine wenig kluge Entscheidung, bloss weil dann 4x8bit auf der Packung steht, alles nach cmyk umzurechnen. Vielmehr ist dann nichtmal mehr gewähleistet, dass man auf einem anderen Rechner mit anderer Software und anderen Einstellungen auf das selbe originalbild zurückrechnen kann. Das geht zwar so schön im Fotoschobb, aber, man weiss eben nicht wirklich, was man da tut.
Vielleicht hilft euch diese etwas simplizistiche Betrachtung der Arbeitswelt des Reprografen weiter mit dem Thema. I do in fact hope so.
Cheerio
Exilfranke