AW: AA Filter ausbauen lassen
Die Moires als folge von unterabtastung koennen prinzipiell nur VOR der abtastung bekaempft werden ! (Analoger Anti-aliasing low pass) danach ist mit digitalen tiefpaessen nix mehr zu machen da die aliasing signale teils sehr niederfrequent sind...
Das ist insofern richtig, als die Bildinformation in dem Moment, wo sie den analogen AA-Filter passiert, noch besser erhalten sind (soweit die Objektiv-Auflösung sie noch erhält), als nach der Abtastung. Der analoge AA-Filter wirkt jedoch leider primitiv als schlichter Tiefpass-Filter, also im Grunde wie ein vorgeschalteter Weichzeichner. Bei sehr feinen Strukturen mit Linien / Mustern in einem Abstand nahe dem, was der Sensor abtatsten kann, wirkt sich diese Filterung Moiré-mindernd aus. Moiré in gröberen Strukuten, das sich einfach nur durch die zufällig in manchen Bereichen gerade nicht abgetasteten Bildinformationen bildet, kann so ein Filter auch nicht bekämpfen.
Der Preis der analogen AA-Filter ist jedoch, dass sie grundsätzlich überall das Bildsignal dämpfen (weichzeichnen) - auch dort, wo keine Moiré-Bildung droht. D.h. die Bildschärfe leidet immer und überall ein wenig, obwohl Moiré eher selten und räumlich begrenzt auftritt (dann aber sichtbarer stört, als eine grundsätzliche leichte Weichzeichnung).
Digitale Tiefpass-Filterung nach der Abtastung kann insofern tatsächlich nicht besser wirken, als eine Filterung vor der Abtastung. Wie schon erwähnt, kann aber mit entsprechend intelligent programmierter Software versucht werden, Bereiche mit Moiré zu erkennen - so wie auch ein Auge diese aufgrund der in größeren Flächen auftretenden Wirkung bewusster wahrnimmt als andere Effekte des Aliasings (z.B. einfache Treppenbildung, bei einzelnen leicht schräg verlaufenden Linien). Ein Herausrechnen ist das natürlich auch nicht, aber eine selektiver gesteuerte Weichnzeichnung. Diesen Ansatz verfolgt Leica mit der M8 und M9 mehr oder weniger erfolgreich.
Ich hege nach wie vor den starken Verdacht, daß es keine Software gibt, die Moiré abschwächen oder entfernen kann, weil ich für Moiré bis jetzt keine andere Erklärung gefunden hab, als die, daß es sich dabei schlicht um Aliasing handelt. Weichzeichnen kann man sowas. Man kann dann auch irgendwas anderes drüberzeichnen, aber das tut ja nichts zur Sache.
Der Schluss, dass Moiré durch Aliasing entsteht, ist schon richtig. Der Umkehrschluss ist allerdings nicht richtig, dass damit Moiré = Aliasing ist - vielleicht habe ich Dich da aber auch nur missverstanden.
Was es mit Farbmoiré auf sich hat, weiß ich allerdings nicht.
Ein Beispiel für Farbmoiré findet sich
hier ganz anschaulich. Letzlich entsteht es durch die unterschiedliche Brechung der verschiedenen Farben (=Wellenlängen) ähnlich wie bei den CAs, die in diesem Falle auch an leicht unterschiedlichen Stellen Muster bilden.