Sucher, Bildgestaltung, geeignete Motive....
Sucher
Der Sucher der E-500 kann, das muss man nicht schönreden, auch mit der Sucherlupe im Vergleich zu den meisten anderen DSLRs und auch zu meiner alten Dynax, was Größe und Helligkeit angeht, wirklich nicht mithalten. Das heißt aber nicht, dass er unbrauchbar ist. Gerade für jemanden, der wie ich jahrelang mit einer Kompakten unterwegs war und alles am Display beurteilen musste, ist er völlig OK.
Die Beurteilung der Schärfe bei manueller Fokussierung ist aber stark vom gewählten Motiv abhängig und abhängig vom Licht und der Distanz nicht immer ganz einfach (mehr dazu später). Bei einer 400mm Festbrennweite ohne AF hätte ich da jedenfalls ernsthafte Bedenken.
Bildgestaltung mit der E-500
Was die Bildgestaltung angeht, habe ich mir gelegentlich wirklich das Gitternetz gewünscht, dass ich von meiner C7070 gewohnt bin und andere DSLRs ja auch schon wahlweise zum Einblenden anbieten.
Wenn man genügend Zeit hat, ist es auch ohne visuelle Anhaltspunkte im Sucher kein Problem, das Motiv z.B. entsprechend dem Rule of Thirds in Szene zu setzen. Das macht man irgendwann ganz automatisch und wenn es doch nicht ganz passt, muss man halt hinterher einen passenden Bildausschnitt wählen.
Was mir aber, gerade mit dem doch nicht ganz leichten 50-200 Probleme bereitet hat, war der gerade Horizont. Ich neige leider dazu, mich ganz auf das Motiv zu konzentrieren und dabei verrutscht er mir öfters mal. Hat man das Gitternetz eingeblendet, so fällt das sofort auf, orientiert man sich an den 3 AF Punkten im Sucher, so kann man bei Querformat auch Freihand noch halbwegs für gerade Bilder sorgen, aber im Hochformat empfinde ich das als ziemlich schwierig.
Deswegen läuft bei mir der Lake Nakuru auf vielen Flamingobildern aus, meist nach links.
Ich hätte da wirklich öfters mein Einbein verwenden sollen.
Kameraposition und Bildgestaltung (allgemein)
Auf einer Safari ist man, was die Bildgestaltung angeht, im Fahrzeug natürlich wesentlich eingeschränkter, als wenn man zu Fuß unterwegs ist. Aus dem Wagen kommt man eigentlich nur an ganz wenigen Orten, wie z.B. speziellen Aussichtspunkten und Picknickplätzen heraus, ansonsten sitzt man halt sicher aber eingeschränkt in seiner Blechhülle.
Bewegungsfreiheit und Platz im Fahrzeug
Im Allgemeinen hat man, abhängig vom Platz im Wagen, nur die Optionen Fenster und Dach. Man könnte natürlich auch einfach mal die Türe aufmachen, das ist aber z.B. bei Raubkatzen eher nicht so zu empfehlen(außer man will anderen eine tolle Fotogelegenheit bieten
) und viele sonst eher scheue Tiere, die aber an Fahrzeuge gewohnt sind, ergreifen dann doch lieber die Flucht.
Bei 3 Sitzreihen a 2 Plätzen sollten im Optimalfall auch nur 3 Fotografen im Wagen sein. Damit hat jeder eine Reihe für sich und kann ungestört nach links und rechts vom Dach und aus den Fenstern fotografieren. Auch bei Motiven, die sich vor bzw. hinter dem Wagen befinden, hat dann jeder vom Dach aus noch genug Spielraum, wobei man bei einem Hubdach u.U. die Dachstreben störend im Bild hat.
Vom Beifahrersitz ist generell abzuraten. Erstens hat man nur ein Fenster, zweitens ist der Stand ungünstig, wenn man vom Dach aus fotografieren will, drittens stört hier oft die vorne montierte Antenne und viertens kommt man sich u.U. ungewollt mit dem Fahrer ins Gehege oder drückt aus versehen auf die Hupe (alles schon erlebt
).
Bei Pauschalsafaris mit Fensterplatzgarantie kann man sich so abstimmen, dass derjenige, auf dessen Seite sich das Motiv befindet, die Bilder aus dem Fenster macht und der Sitznachbar dann halt vom Dach. Nach einer Weile kann man sich dann ja auch mal abwechseln. Wichtig ist aber, dass man das vorher so abspricht, sonst gibt es nur Gedrängel und hinterher Ärger, weil jemand nicht wie gewünscht zum Zuge kam
.
Bei Billigsafaris im bis auf den letzten Platz gefüllten Bus ist es einfach Glückssache, ob man eine geeignete Position findet.
Wer ernsthaft fotografieren will, sollte seine Safari lieber bei einem Spezialveranstalter buchen, der Erfahrung mit Fotografen (und Filmern) hat. Das ist gar nicht so viel teurer: Wir haben dieses Jahr pro Nase genauso viel bezahlt, wie letztes Jahr auf einer vergleichbar langen pauschal gebuchten Safari, waren aber nur zu viert in einem 9-sitzigen Landcruiser (statt zu sechst in einem 7-sitzigen), konnten Ziele und Unterkünfte nach ausführlicher Beratung selbst bestimmen und wurden rundum viel besser betreut.
Dach oder Fenster
Bei der Frage, ob Dach oder Fenster scheiden sich die Geister. Ich selbst mache meine Bilder immer gerne auf Augenhöhe, d.h. ich fotografiere zu 80% aus dem Fenster. Für Landschaftsaufnahmen, Tierherden und große Tiere, wie Elefanten, ist der Blickwinkel vom Dach aus oft besser, ebenso wenn man Tiere in hohem Gras ablichten will. Der Nachteil von Fotos, die von oben gemacht werden, sind die oft langweiligere Perspektive und kurze Beine bei stehenden Tieren.
Zum Vergleich 2 Bildausschnitte der selben Löwin im Morgenlicht, das linke Bild hat mein Sohn vom Dach aus gemacht, das rechte ist von mir und aus dem Fenster
Zu stehende Löwenmännchen passt IMO eine tiefere Kameraposition ebenfalls besser.
Beim Dach muss man noch zwischen dem klassischen Safari-Hubdach und den herausnehmbaren Dachplatten unterscheiden. Das Hubdach spendet Schatten und lässt sich im Bedarfsfall (Staub, Regen, Löwe auf dem Dach
) schnell schließen. Außerdem hat man mehr Bewegungsfreiheit, da die ganze Dachfläche offen ist. Dafür hat man aber keine Reling zur Stativbefestigung und wie schon erwähnt, u.U. die Dachstreben im Bild.
Jeeps mit Dachplatten bieten zwar weniger Bewegungsfreiheit (man ist auf seine eigene Luke beschränkt) und lassen sich nicht so einfach schließen, dafür haben sie aber eben meist auch noch eine Reling, an der man ganz wunderbar ein Klemmstativ befestigen kann, was den Umgang mit großen schweren Objektiven doch sehr erleichtert. Übrigens kann man auch durchaus einmal ganz raus aufs Dach klettern.
Auch bei den Fenstern gibt es in den Safari-Fahrzeugen meist zwei unterschiedliche Varianten, nämlich die handelsüblichen Kurbelfenster und Schiebefenster. Auf Kurbelfenster kann man wunderbar einen Bohnensack oder Pod auflegen und per Kurbel die gewünschte Höhe regulieren. Außerdem passen auch die handelsüblichen Fensterstative drauf. Bei seitlich wegschiebbaren Scheiben kann man die Kamera nur unten auf dem Fensterrahmen abstützen.
Grundsätzlich sollte man sich unbedingt vor Reisebeginn über die Ausstattung des Fahrzeugs erkundigen. Es wäre ziemlich ärgerlich, ein Klemm- oder Fensterstativ mit zu schleppen, dass man dann nicht verwenden kann.
Stabilisierung
Im Fahrzeug bietet sich, wie schon gesagt das Aufstützen auf das Dach, die Dachreling, das Fenster oder den Fensterrahmen an. Gut bewährt haben sich dazu Bohnen- oder Sandsäcke, die man leer mitnimmt und vor Ort füllt. Manche Safari-Anbieter haben die immer im Auto oder legen sie auf Wunsch rein.
Ich selbst bin von meinem großen roten Pod sehr angetan und möchte ihn nicht mehr missen. Er ist geschmeidiger als ein Bohnensack und durch die Stativschraube fest mit der Kamera bzw. dem Objektiv verbunden, was IMO die Stabilität erhöht.
Ein Dreibeinstativ kann man im Wagen kaum aufbauen, ohne dass dauernd jemand daran stößt. Wenn, dann besser ein Einbeinstativ, das ist nicht so sperrig. Ich hatte eines dabei, dass man auch als Spazierstock verwenden kann. Im Auto habe ich es nicht verwendet, aber bei Ausflügen zu Fuß war es dabei und die Idee eines Steckens mit Metallspitze war nachts im Zelt irgendwie auch beruhigend
.
Unser Dreibein haben wir nur in den Camps und Lodges aufgebaut, sowie fürs Video, wenn wir draußen Picknick gemacht haben oder um uns (an einer sicheren Stelle) im vorbeifahrenden Auto aufzunehmen.
Ungünstiger Standort / Hindernisse im Bild
Da in vielen Parks und Reservaten die Pisten nicht verlassen werden können, kommt man oft nicht so nahe an das Motiv heran, wie es dessen Fluchtdistanz zulassen würde, sprich je mehr Brennweite desto besser. Alternativ kann man natürlich auch einfach mal auf das Foto verzichten und ein Fernglas nehmen oder nur mal so zusehen.
Ein weiteres Problem ergibt sich durch Bäume, Büsche und andere Fahrzeuge, die ggf. ungünstig im Bild stehen und um die man nicht so einfach herumfahren kann. Da hilft später oft nur ein Bildausschnitt oder der Klon-Stempel und ähnliche Retouche-Werkzeuge.
Grundsätzlich suchst sich der erste Wagen, der etwas interessantes entdeckt, die vom Licht und Lage des Motivs her beste Beobachtungs- und Fotoposition. Die nächsten Wägen stellen sich dann meist drum herum und wenn man Pech hat, ist nur noch ein Platz mit Gegenlicht oder einem hässlichen Hindernis im Blickfeld übrig.
In solchen Fällen sollte man, wenn das Motiv es wert ist, Geduld bewahren und abwarten. Erstens bewegen sich manche Tiere, so dass eine auf den ersten Blick schlechte Position oftmals zur besten wird und zweitens bleiben die meisten Leute nicht länger als ein paar Minuten stehen und suchen dann nach weiteren Abenteuern. Wenn man also lange genug wartet, wird früher oder später meist ein besserer Standort frei.
Bsp: Massenandrang bei zwei sich paarenden Löwen, die Löwin war von unserem Standort aus nicht zu sehen.
Manchmal sind die Tiere jedoch wirklich rücksichtslos und halten sich trotz langen Abwartens nur an fototechnisch denkbar ungünstigen Stellen auf.
Dann springen halt wirklich nur noch die typischen Fotosouvenirs raus (Schau ! da rechts von dem Busch sieht man den Po unseres aller ersten Löwen und in der Mitte kann man sogar das eine Ohr erkennen; wir haben wirklich einen Leoparden in einem Baum gesehen, leider sieht man nur den Schwanz, ...
).
Ideen zur Motivwahl
1. Auf eine Safari fährt man in erster Linie wegen der Tiere, daher neigt man dazu, die oft wunderschöne Landschaft zu vergessen. Wenn das Tele also nicht ausreicht, um ein Tier nicht bildfüllend oder zumindest als vernünftigen Ausschnitt abzulichten, dann hat man oft immer noch die Möglichkeit, es einfach geschickt in die Landschaft einzubeziehen.
2. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Brennweite muss man sich halt darüber im klaren sein, dass manche Tiere (besonders Vögel) einfach zu klein oder zu weit entfernt sind, um auf dem Bild noch etwas vernünftiges erkennen zu können. Wenn es nicht etwas ganz Besonderes ist, dann kann man auf diese Art von Bildern eigentlich auch gleich verzichten, die will nämlich meist niemand sehen und oft wandern sie beim Sichten eh in die Tonne.
3. Bei Pölking und co. gibt es viele gute Tipps, wie man Tiere in Szene setzt. Ich selbst achte z.B. immer darauf, möglichst Licht im Auge und Raum vor der Schnauze zu haben.
ff. (Autofokus, Belichtung, Programme im Lauf der Woche, muss leider wieder arbeiten
)
Angehängte Bilder:
#1 Die Thompson Falls, ein Versuch mit dem 14-45 und Stativ
#2 Der Schimpanse Max, durch den Drahtzaun im Refugium in Sweetwaters
#3 Elefanten im Samburu (Bildausschnitt wegen störendem Busch)
#4 Gepard im Samburu (nach 30 Minuten hatten wir endlich eine brauchbare Position)
#5 Clarence II - einfach nur so
Sucher
Der Sucher der E-500 kann, das muss man nicht schönreden, auch mit der Sucherlupe im Vergleich zu den meisten anderen DSLRs und auch zu meiner alten Dynax, was Größe und Helligkeit angeht, wirklich nicht mithalten. Das heißt aber nicht, dass er unbrauchbar ist. Gerade für jemanden, der wie ich jahrelang mit einer Kompakten unterwegs war und alles am Display beurteilen musste, ist er völlig OK.
Die Beurteilung der Schärfe bei manueller Fokussierung ist aber stark vom gewählten Motiv abhängig und abhängig vom Licht und der Distanz nicht immer ganz einfach (mehr dazu später). Bei einer 400mm Festbrennweite ohne AF hätte ich da jedenfalls ernsthafte Bedenken.

Bildgestaltung mit der E-500
Was die Bildgestaltung angeht, habe ich mir gelegentlich wirklich das Gitternetz gewünscht, dass ich von meiner C7070 gewohnt bin und andere DSLRs ja auch schon wahlweise zum Einblenden anbieten.
Wenn man genügend Zeit hat, ist es auch ohne visuelle Anhaltspunkte im Sucher kein Problem, das Motiv z.B. entsprechend dem Rule of Thirds in Szene zu setzen. Das macht man irgendwann ganz automatisch und wenn es doch nicht ganz passt, muss man halt hinterher einen passenden Bildausschnitt wählen.
Was mir aber, gerade mit dem doch nicht ganz leichten 50-200 Probleme bereitet hat, war der gerade Horizont. Ich neige leider dazu, mich ganz auf das Motiv zu konzentrieren und dabei verrutscht er mir öfters mal. Hat man das Gitternetz eingeblendet, so fällt das sofort auf, orientiert man sich an den 3 AF Punkten im Sucher, so kann man bei Querformat auch Freihand noch halbwegs für gerade Bilder sorgen, aber im Hochformat empfinde ich das als ziemlich schwierig.
Deswegen läuft bei mir der Lake Nakuru auf vielen Flamingobildern aus, meist nach links.


Kameraposition und Bildgestaltung (allgemein)
Auf einer Safari ist man, was die Bildgestaltung angeht, im Fahrzeug natürlich wesentlich eingeschränkter, als wenn man zu Fuß unterwegs ist. Aus dem Wagen kommt man eigentlich nur an ganz wenigen Orten, wie z.B. speziellen Aussichtspunkten und Picknickplätzen heraus, ansonsten sitzt man halt sicher aber eingeschränkt in seiner Blechhülle.

Bewegungsfreiheit und Platz im Fahrzeug
Im Allgemeinen hat man, abhängig vom Platz im Wagen, nur die Optionen Fenster und Dach. Man könnte natürlich auch einfach mal die Türe aufmachen, das ist aber z.B. bei Raubkatzen eher nicht so zu empfehlen(außer man will anderen eine tolle Fotogelegenheit bieten

Bei 3 Sitzreihen a 2 Plätzen sollten im Optimalfall auch nur 3 Fotografen im Wagen sein. Damit hat jeder eine Reihe für sich und kann ungestört nach links und rechts vom Dach und aus den Fenstern fotografieren. Auch bei Motiven, die sich vor bzw. hinter dem Wagen befinden, hat dann jeder vom Dach aus noch genug Spielraum, wobei man bei einem Hubdach u.U. die Dachstreben störend im Bild hat.
Vom Beifahrersitz ist generell abzuraten. Erstens hat man nur ein Fenster, zweitens ist der Stand ungünstig, wenn man vom Dach aus fotografieren will, drittens stört hier oft die vorne montierte Antenne und viertens kommt man sich u.U. ungewollt mit dem Fahrer ins Gehege oder drückt aus versehen auf die Hupe (alles schon erlebt

Bei Pauschalsafaris mit Fensterplatzgarantie kann man sich so abstimmen, dass derjenige, auf dessen Seite sich das Motiv befindet, die Bilder aus dem Fenster macht und der Sitznachbar dann halt vom Dach. Nach einer Weile kann man sich dann ja auch mal abwechseln. Wichtig ist aber, dass man das vorher so abspricht, sonst gibt es nur Gedrängel und hinterher Ärger, weil jemand nicht wie gewünscht zum Zuge kam

Bei Billigsafaris im bis auf den letzten Platz gefüllten Bus ist es einfach Glückssache, ob man eine geeignete Position findet.
Wer ernsthaft fotografieren will, sollte seine Safari lieber bei einem Spezialveranstalter buchen, der Erfahrung mit Fotografen (und Filmern) hat. Das ist gar nicht so viel teurer: Wir haben dieses Jahr pro Nase genauso viel bezahlt, wie letztes Jahr auf einer vergleichbar langen pauschal gebuchten Safari, waren aber nur zu viert in einem 9-sitzigen Landcruiser (statt zu sechst in einem 7-sitzigen), konnten Ziele und Unterkünfte nach ausführlicher Beratung selbst bestimmen und wurden rundum viel besser betreut.
Dach oder Fenster
Bei der Frage, ob Dach oder Fenster scheiden sich die Geister. Ich selbst mache meine Bilder immer gerne auf Augenhöhe, d.h. ich fotografiere zu 80% aus dem Fenster. Für Landschaftsaufnahmen, Tierherden und große Tiere, wie Elefanten, ist der Blickwinkel vom Dach aus oft besser, ebenso wenn man Tiere in hohem Gras ablichten will. Der Nachteil von Fotos, die von oben gemacht werden, sind die oft langweiligere Perspektive und kurze Beine bei stehenden Tieren.
Zum Vergleich 2 Bildausschnitte der selben Löwin im Morgenlicht, das linke Bild hat mein Sohn vom Dach aus gemacht, das rechte ist von mir und aus dem Fenster


Zu stehende Löwenmännchen passt IMO eine tiefere Kameraposition ebenfalls besser.

Beim Dach muss man noch zwischen dem klassischen Safari-Hubdach und den herausnehmbaren Dachplatten unterscheiden. Das Hubdach spendet Schatten und lässt sich im Bedarfsfall (Staub, Regen, Löwe auf dem Dach

Jeeps mit Dachplatten bieten zwar weniger Bewegungsfreiheit (man ist auf seine eigene Luke beschränkt) und lassen sich nicht so einfach schließen, dafür haben sie aber eben meist auch noch eine Reling, an der man ganz wunderbar ein Klemmstativ befestigen kann, was den Umgang mit großen schweren Objektiven doch sehr erleichtert. Übrigens kann man auch durchaus einmal ganz raus aufs Dach klettern.
Auch bei den Fenstern gibt es in den Safari-Fahrzeugen meist zwei unterschiedliche Varianten, nämlich die handelsüblichen Kurbelfenster und Schiebefenster. Auf Kurbelfenster kann man wunderbar einen Bohnensack oder Pod auflegen und per Kurbel die gewünschte Höhe regulieren. Außerdem passen auch die handelsüblichen Fensterstative drauf. Bei seitlich wegschiebbaren Scheiben kann man die Kamera nur unten auf dem Fensterrahmen abstützen.
Grundsätzlich sollte man sich unbedingt vor Reisebeginn über die Ausstattung des Fahrzeugs erkundigen. Es wäre ziemlich ärgerlich, ein Klemm- oder Fensterstativ mit zu schleppen, dass man dann nicht verwenden kann.

Stabilisierung
Im Fahrzeug bietet sich, wie schon gesagt das Aufstützen auf das Dach, die Dachreling, das Fenster oder den Fensterrahmen an. Gut bewährt haben sich dazu Bohnen- oder Sandsäcke, die man leer mitnimmt und vor Ort füllt. Manche Safari-Anbieter haben die immer im Auto oder legen sie auf Wunsch rein.
Ich selbst bin von meinem großen roten Pod sehr angetan und möchte ihn nicht mehr missen. Er ist geschmeidiger als ein Bohnensack und durch die Stativschraube fest mit der Kamera bzw. dem Objektiv verbunden, was IMO die Stabilität erhöht.
Ein Dreibeinstativ kann man im Wagen kaum aufbauen, ohne dass dauernd jemand daran stößt. Wenn, dann besser ein Einbeinstativ, das ist nicht so sperrig. Ich hatte eines dabei, dass man auch als Spazierstock verwenden kann. Im Auto habe ich es nicht verwendet, aber bei Ausflügen zu Fuß war es dabei und die Idee eines Steckens mit Metallspitze war nachts im Zelt irgendwie auch beruhigend

Unser Dreibein haben wir nur in den Camps und Lodges aufgebaut, sowie fürs Video, wenn wir draußen Picknick gemacht haben oder um uns (an einer sicheren Stelle) im vorbeifahrenden Auto aufzunehmen.
Ungünstiger Standort / Hindernisse im Bild
Da in vielen Parks und Reservaten die Pisten nicht verlassen werden können, kommt man oft nicht so nahe an das Motiv heran, wie es dessen Fluchtdistanz zulassen würde, sprich je mehr Brennweite desto besser. Alternativ kann man natürlich auch einfach mal auf das Foto verzichten und ein Fernglas nehmen oder nur mal so zusehen.

Ein weiteres Problem ergibt sich durch Bäume, Büsche und andere Fahrzeuge, die ggf. ungünstig im Bild stehen und um die man nicht so einfach herumfahren kann. Da hilft später oft nur ein Bildausschnitt oder der Klon-Stempel und ähnliche Retouche-Werkzeuge.
Grundsätzlich suchst sich der erste Wagen, der etwas interessantes entdeckt, die vom Licht und Lage des Motivs her beste Beobachtungs- und Fotoposition. Die nächsten Wägen stellen sich dann meist drum herum und wenn man Pech hat, ist nur noch ein Platz mit Gegenlicht oder einem hässlichen Hindernis im Blickfeld übrig.

Bsp: Massenandrang bei zwei sich paarenden Löwen, die Löwin war von unserem Standort aus nicht zu sehen.

Manchmal sind die Tiere jedoch wirklich rücksichtslos und halten sich trotz langen Abwartens nur an fototechnisch denkbar ungünstigen Stellen auf.

Dann springen halt wirklich nur noch die typischen Fotosouvenirs raus (Schau ! da rechts von dem Busch sieht man den Po unseres aller ersten Löwen und in der Mitte kann man sogar das eine Ohr erkennen; wir haben wirklich einen Leoparden in einem Baum gesehen, leider sieht man nur den Schwanz, ...



Ideen zur Motivwahl
1. Auf eine Safari fährt man in erster Linie wegen der Tiere, daher neigt man dazu, die oft wunderschöne Landschaft zu vergessen. Wenn das Tele also nicht ausreicht, um ein Tier nicht bildfüllend oder zumindest als vernünftigen Ausschnitt abzulichten, dann hat man oft immer noch die Möglichkeit, es einfach geschickt in die Landschaft einzubeziehen.
2. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Brennweite muss man sich halt darüber im klaren sein, dass manche Tiere (besonders Vögel) einfach zu klein oder zu weit entfernt sind, um auf dem Bild noch etwas vernünftiges erkennen zu können. Wenn es nicht etwas ganz Besonderes ist, dann kann man auf diese Art von Bildern eigentlich auch gleich verzichten, die will nämlich meist niemand sehen und oft wandern sie beim Sichten eh in die Tonne.
3. Bei Pölking und co. gibt es viele gute Tipps, wie man Tiere in Szene setzt. Ich selbst achte z.B. immer darauf, möglichst Licht im Auge und Raum vor der Schnauze zu haben.
ff. (Autofokus, Belichtung, Programme im Lauf der Woche, muss leider wieder arbeiten

Angehängte Bilder:
#1 Die Thompson Falls, ein Versuch mit dem 14-45 und Stativ
#2 Der Schimpanse Max, durch den Drahtzaun im Refugium in Sweetwaters
#3 Elefanten im Samburu (Bildausschnitt wegen störendem Busch)
#4 Gepard im Samburu (nach 30 Minuten hatten wir endlich eine brauchbare Position)
#5 Clarence II - einfach nur so
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