AW: Weitere E-410 Samples aus Japan
Bist Du sicher? Ich kann zwischen der E330 und der E1 keine gravierenden Unterschiede erkennen.
Das muss man ja auch nicht, zumal Du ein sehr gutes Beispiel dafür ablieferst, wie man in völliger Kenntnis der Auswirkungen der Parametereinstellungen sozusagen aus der E-1 eine E-330 machen kann und umgekehrt. Die Beispielbilder zeigen das auf verblüffende Art und Weise, was sicherlich auch am Motiv liegt und an der insgesamt sehr knappen Belichtung.
Mit Verlaub, das ist beim Spiritismus aber auch der Fall.

Ich halte es für völlig legitim, dass man sich ein subjektives Urteil bildet, bzw. die Bildqualität nach dem persönlichen Geschmack beurteilt. Wir haben es hier allerdings nicht mit der Rezension eines literarischen Werks zu tun, sondern mit objektiv messbaren Kriterien wie Kontrastumfang und Farbwiedergabe. Wenn wir darüber reden, dann sollten wir uns bemühen, das auch irgendwie zu objektivieren. Sonst wirkt das auf Außenstehende schnell "spinnert".(...)
Objektivieren kann ich Detailauflösung, Schärfe, Kontrast und Tonwertumfang.
Aber nicht Gesamteindruck, Brillianz, Farbcharakteristik. Objektivieren lässt sich z.B. auch nicht, ob das Bild -wie bei dem FFT-Sensor oft behauptet- einen gewissen "Dia-Charakter" hat. Objektivieren lassen sich z.B. auch nicht die Sehgewohnheiten. Finde ich, dass das Bild steril wirkt oder nicht? Vielleicht sogar klinisch kalt?
Menschen, die in der Lage sind, einen sehr guten Rotwein von einem guten ohne Kenntnis des Etiketts und des Preises zu unterscheiden, die bei einer Platte hören, ob der Tonmeister etwas taugt, die bei einem Foto mehr sehen als Rauschverhalten und Tonwertabrisse, laufen immer Gefahr, als Spinner verunglimpft zu werden oder mit Spiritismus in Verbindung gebracht zu werden.
Vielleicht gibt es einfach auch eine Seh-Erfahrung oder ein Seh-Bewusstsein.
Nehmen wir mal die E-1 und die E-400.
Die haben objektivierbare Unterschiede. Beispielsweise bei der Detailauflösung. Vielleicht auch beim Kontrastumfang zu Gunsten der E-1.
Aber was ist mit den Gemeinsamkeiten, der ähnlichen Farbcharakteristik usw.?
Klar, dass ich durch entsprechende Änderungen der Kameraparameter Ähnlichkeiten verstärken oder aber auch verschwinden lassen kann.
Das ist der eigentliche Hokuspokus.
Streng genommen, können wir bei digitalen Bildern überhaupt keine Qualitätsaussagen machen, die Aufschlüsse über einzelne Komponenten geben, weil man immer sagen kann, dass das Bildergebnis beeinflusst ist von unendlich vielen Faktoren. Analog waren es beim Dia: Optik, Film, Zeit, Blende, Entwicklung (Kamera selbst spielte kaum eine Rolle).
Digital sind es u.a.: Sensor, Prozessor, Engine, Kommunikation zwischen Optik und Kamera, Kameraparameter, WB, Software am PC/Mac, Farbraum, Kalibrierung, Farbempfinden und alle anderen Sehgewohnheiten, die dann bei der Bearbeitung am Mac/PC das Bild noch verändern, weil es keine ICC-Profile für Kameras gibt, sondern höchst fragwürdige Profile für die Batchverarbeitung von RAWs z.B. bei C1.
M.a.W.: Ob nun objektivierbar oder nicht: Für Manipulationen ist eh genug Speilraum. Das beste Beispiel sind die beiden Bilder von species.
BG
Rolf