AW: E-3 vs. EOS 1D MkIII: Lichterdynamik, Schattendynamik/Rauschen
Um zu sehen, ob bei den ISO-Angaben übertrieben wird, reichen zwei gewöhnliche vergleichende JPGs mit ähnlicher Farb- und Kontrastkonfiguration der beteiligten Modelle völlig aus.
... Aber da fehlt dann ein Gut-Teil der Elektronik aus der A-Klasse, um das Ergebnis noch "schönen" (d.h. optimal Aufhellen) zu können. Deswegen sind JPGs hier auch so unbeliebt....
Was unterscheidet die RAW-Entwicklung in der Kamera (JPG-Engine) denn grundsätzlich von der außerhalb der Kamera (RAW-Konverter)? EBV findet in beiden Fällen statt. Zu glauben, dass der Anwender das in jedem Fall besser kann, ist ein Irrtum. Die meisten Korrekturen sind sehr gut automatisierbar.
Außerdem scheinst Du einen meiner vorigen Beiträge entweder nicht gelesen oder einfach ignoriert zu haben:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=2813262&postcount=92
Wenn Du an der E-3 den Modus "Portrait" einstellst, werden die Bilder ca. 1/3EV heller, als bei "Natural". Welche Einstellung präsentiert jetzt den tatsächlichen ISO-Wert?
Wir können jetzt auch noch hergehen, und die Dynamikerweiterungfunktion dazuschalten, die fast alle Hersteller neuerdings anbieten, damit wird der eingestellte ISO-Wert dann nämlich sinn- und nutzlos.
Man kann die Art von Diskussionen auch übertreiben... bei meinen SW-Filmen war immer ein ausführliches Datenblatt dabei, das einem sagte, mit welcher Zeit-Entwicklerkombination man welchen ISO-Wert für welchen Kontrast (Kondensor oder Kaltlichtvergrößerer) einstellen konnte/sollte/musste. Man konnte denselben Film mit ISO 100, 200 oder 400 verwenden. Man mußte dann natürlich die entsprechende Chemie-RAWentwicklung abstimmen. Da waren sogar manchmal noch Diagramme zur spektralen Empfindlichkeit dabei. Die ISO-Werte müssen nämlich nicht unbedingt für Kunst- und Tageslicht übereinstimmen. Apropos, wie ist es denn da mit dem Sensor? Wenn zuwenig Blauanteil im Aufnahmelicht ist, wird das Bild entweder rotstichig, oder der Weißabgleich muss das ausgleichen, indem er einen oder zwei Farbkanäle anhebt. Auch das ist ein "Schönen" des Ergebnisses.
Die Frage ist -wie bei den Sensoren- immer gleich: Profitieren von dieser Entwicklung alle gleichermaßen? Dann bleibt der Abstand.
Angenommen der Abstand bleibt gleich, z.B. bei 30 Metern, aber der Fortschritt macht bei beiden weitere 30 Meter möglich, dann ist die eine Kamera morgen dort, wo die andere gestern war.
Oder führt die Elektronik dahin, dass man mit dem geringsten (materiellen) Aufwand das bestmögliche Ergebnis erzielt?
Da führt nicht erst die Elektronik hin, das nennt man den gesunden Menschenverstand. Wobei Hobby und gesunder Menschenverstand sich in der Regel auschließen. Will sagen, wenn man die Fotografie als Hobby betreibt, dann gibt es zwei Möglichkeiten, die sich in zwei verschiedenen Arten von Fotografen wiederspiegeln. Typ A ist die Technik weitgehend egal, er nutzt sie, um Bilder zu machen. Typ B sind die Bilder weitgehend egal, er nutzt sie, um Technik zu machen. Dann gibt es noch Mischformen. Aber je mehr Typ A einer ist, desto weniger findet man ihn in Fototechnik-Foren. Im Gegensatz zu Typ B. Beide besiedeln also völlig unterschiedliche ökologische Nischen, und werden sich darum selten zu Gesicht bekommen.
Typ B glaubt, unbedingt das beste und teuerste Equipment zu brauchen, das er bezahlen, oder, meist der Fall, nicht bezahlen kann. Wenn man ihn fragt, wozu er denn unbedingt die beste Technik braucht, dröselt er einem die Ohren voll, ohne es einem sagen zu können. Das einzige, was man dabei herausbekommt, ist, dass etwas Unwiederbringliches verlorengehen könnte, weil das Bild nicht genug auflöst oder zu sehr rauscht. Typ B ist übrigens hochgradig ansteckend. Er kann Typ A mit seinem Technik-Virus infizieren. das geht schneller, als man denkt.
Anbei noch meine ISO-800 RAW-Entwicklungen von 1DIII und E-3. So gut ich es jeweils gekonnt habe. Wenn's jemand besser kann - die RAWs stehen ja zur Verfügung.
Aber da hier das Fotomagazin bezüglich der Dynamikschwäche der E-3 zitiert wurde: Laut Fotomagazin rauscht die E-3 bei Iso100 genauso viel wie die D300 bei ISO3200 bzw. bei ISO100 mehr als die D300 bei ISO1600.
Wir haben ja jetzt den Vergleich E-3/1DIII bei ISO 800 - wo ordnet sich die D300 da ein? Ober- oder unterhalb der 1DIII?

Vielleicht kommen ja noch ein paar Nikon- und Canon-Kollegen und helfen bei der Frage.
Ich erinnere mich noch lebhaft an die Zeiten, als die D60 um Lichtjahre besser war als die D100...