Hallo miteinander!
Ich füchte, daß wir noch nicht soweit sind, zu wissen, was Dynamik bedeutet. Gelungen dürfte soweit sein, daß jeder zumindest einen Eindruck davon gewonnen hat. Das "Dynamik=Bittiefe"-Ungeheuer können wir aber sicher als erlegt betrachten.
I. Ich sehe soweit noch Punkte zur Definition von Dynamik offen:
1. Dynamik ist der Quotient aus maximalen und miniamalem Wert
2. wie 1. nur mit der Forderung, daß der min Wert von Null verschieden sein muß.
3. Die von Hafer erklärte Definition von der Dynamik als einem Quotienten aus max. Konrastdifferenz zu minimaler Kontrastdifferenz.
4. (hier bin ich mir nicht sicher) scheint aber crismes in seinem Post 101 noch wieder andere Aspekte mit hineingebracht zu haben.
5. Sind wir noch alle gespannt auf LGWs Charmeoffensive bei der Bib-Aufsicht.
II. Dynamik von was?
1. Ich glaube wir werfen gelegentlich noch immer zu arg durcheinander, über welche Dynamik wir sprechen. Ich versuchte (und es gelang nicht sehr gut), das in meinem Post 102 schon etwas mehr zu systematisieren.
2. Sofern man an verschiedeen Stellen den Begriff der Dynamik ganz anders anwenden muß, so steht noch offen wie diese Begriffe zusammenhängen. Beispiel: Dynamik des Motivs und Dynamik des Sensors.
III. Im Zusammenhang damit scheint mir zu stehen, was von "linear" gesagt wird. Ich habe die Vorraussetzung des linearen Zusammenhangs noch nicht verstanden. In meinem Denken sind die Dynamik des Motivs und die Dynamik des Sensors verschiedene Werte. Aus der Aufnahme eines Motivs auf einem Sensor kann ich daher nicht auf die Dynamik des Motivs schließen. Ich behandel diebeiden Werte getrennt voneinander. - Unter der Voraussetzung von Linearirät wären in meinem Denken Rückschlüsse möglich, sofern der Sensor fähig ist, den Dynamikumfang des Motivs "einzufangen".
IV. "binäre Dynamik" (schlechtes Wort, ihr wißt schon, was ich meine)
Es konnte keine Einigkeit erzielt werden (werden wir wohl auch nie) ob digitale Daten einen Dynamik haben können. Ich habe in vielen Post versucht, das zu bestreiten und die digitalen Daten immer auf eine Helligkeit bezogen, die in der realen Welt klar definiert ist: Stichwort Farbraum. Von anderen, vor allem _CAT_, wurde hingegen vorgetragen, daß die digitalen Daten eines Bildes unabhängig von einer konkreten oder bestimmten Helligkeit, bereits eine Dynamik aufweisen.
Als Beispiel könnte _CAT_ uns (so glaube ich ihn verstanden zu haben) zwei digitale Bilder vorlegen, die beide keinem Farbraum zugeordnet sind. Im einem Bild stehen nur 126, im zweiten stehen Werte zwischen 0 und 255. _CAT_ würde an dieser Stelle erstens behaupten, daß das zweite Bild eine höhere Dynamik hat. Darauf könnte man sich (schmerzlich) einigen. Zweitens würde er sie uns aber auch ausrechnen wollen. (richtig, _CAT_?) Diese Möglichkeit wird von mir auf jeden Fall bestritten.
Der Unterschied beider Aufassungen liegt meiner Meinung darin, daß ich den digitalen Daten strikt nur eine ordinale Bedeutung zugestehe. Das heißt, daß der Pixelwert nur etwas drüber aussagt, ob er heller, dunkler oder gleich hell ist wie ein anderes Pixel. _CAT_ legt mehr Bedeutung in den Pixelwert, indem er ihm eine zwar nicht exakt bdestimmte, aber doch kardinale Bedeutung zuspricht; denn nur eine kardinale Bedeutung eröffnet die Möglichkeit, einen Quotienten zu bilden. (kardinale Bedeutung heißt, daß 10 zumindest etwa und irgendwie doppelt so hell ist wie 5).
Der Unterschied beider Aufassungen ist damit auf einen definitiorischen Unterschied zurückgeführt. Definitionen sind - sofern sie nicht exakt feststehen und als solche allgemein anerkannt sind - aber nicht richtig oder falsch; sondern nur sinnvoll oder nicht-sinnvoll. Ich halte meine Aufassung der strikt ordinalen Bedeutung für konsequenterund klarer und damit auch für sinnvoller.
Ich hoffe hiermit die Frage IV. abgeschlossen zu haben, so daß wir uns den anderen zuwenden können.
Einen schönen Sonntag
frechBengel