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Dynamikumfang - oder der Versuch eine ewige Verwirrung aufzuklären

2. Ich würde gern erstmal den Begriff Dynamikumfang in seiner Definition verstehen. Ich stelle mir dazu vor, ich sitze in meinem (relativ dunkeln) Zimmer und schaue aus dem Fesnter. Mir bietet sich also ein Bild mit relativ dunklen und relativ hellen Bereichen. Ich spreche jetzt nur vom Motiv.

Was für einen Dynamikumfang habe ich denn dann? (a) Woher kommen die Werte, mit denen ich das Verhältnis zwischen max und min ausrechne? (b) Müßte ich die Lichtmenge messen oder die Spannung einer Photozelle? (c) Hängt der Dynamikumfang des Motivs davon ab, wie ich ihn messe, indem verschiedene Messmethoden sicher verschiedene min und max-Werte ergeben werden?

a) Von irgendeinem Messgeraet ;).

b) Die Lichtmenge. Es kann natuerlich sein, dass die proportional zur Spannung der Photonenzelle ist.

c) Eigentlich nicht. Siehe unten.



Das Problem faengt bei der "Lichtmenge" an. Was ist eine "Lichtmenge"? Was ist, wenn Die dunkelste Stelle deines Motivs dunkelblau und die hellste leuchtend rot ist? Was Dich ja interessiert, ist, ab wann Dein Sensor "ueberlaeuft". Wenn nun Dein Objekt im roten stark emittiert, im blauen und gruenen aber gar nicht, was dann? Ist es dann "heller" als ein Objekt, das im roten, gruenen und blauen gleich stark emittiert, also weiss ist, aber im roten ein kleines bisschen weniger als das erste genannte, nur rot emittierende Objekt?

Wenn wir dieses Problem mal vernachlaessigen...

Ich denke, die physikalische Groesse, auf die wir uns beziehen muessen, ist die Leuchtdichte, gemessen in Candela pro Quadratmeter. Sie gibt die Strahlungsleistung einer Lichtquelle pro Raumwinkel und Flaeche, gewichtet mit der spektralen Empfindlichkeit des Auges, an. (Ich hab echt lang gesucht, bis ich die richtige Groesse gefunden hatte...) Die muessen wir nur noch fuer die hellste "Lichtquelle" und die dunkelste "Lichtquelle" unseres Motivs messen - wie, ist egal. Nur korrekt muss die Messung sein ;).

Danach teilen wir den "hellsten" durch den "dunkelsten" Wert, nehmen den 2er-Logarithmus und haben den Objektkontrast in Blendenstufen.


Beispiel: Ich nehme nachts mein Zimmer auf. Die hellste Stelle des Motivs - wer haette es gedacht - ist mein TFT-Monitor mit einer Leuchtdichte von 300 cd/m2. Die dunkelste Stelle ist die schon viel zu lange nicht mehr geputzte Stelle unter der letzten Ecke meines Schreibtisches. Diese "strahlt" (reflektiert) mit einer Leuchtdichte von 0.007 cd/m2 (da ist es also echt dunkel).

300/0.007 = 42857
log2(42857) ~ 15.4

Der Objektkontrast betraegt also 15.4 Blendenstufen - das schafft uebrigens keine Kamera mehr.


Wenn ich so rechne, haengt der Objektkontrast (oder Objektdynamikumfang) natuerlich auch nicht von der Messmethode ab, da die Messgroessen und die Berechnung klar definiert sind. Ob die Messgroesse die richtige ist, ist eine andere Frage - mir erscheint sie als sinnvoll. Alternativ koennte man die drei Primaerfarben einzeln messen, da sie einzeln aufgenommen werden - aber ich denke, das fuehrt hier zu weit und nur zu weiterer Verwirrung.



Uebrigens: Sorry fuer den erneuten Wiki-Link. In dem Artikel finden sich aber einige hilfreiche Infos: So kann ich z.B. herauslesen, dass ein gleichzeitiges Belichten der Sonne und des Taghimmels nicht moeglich sein wird:

Taghimmel: 8000 cd/m2
Sonne: 1600*10^6 cd/m2

1600000000/8000 = 200000
log2(200000) = 17.6

-> 17.6 Blendenstufen sind ein wenig zu viel ;). Das schafft uebrigens nicht mal das Auge, glaub ich.
 
Ich bediene mich mal aus dem (übrigens sehr unterhaltsamen) Buch "Das HDRI-Handbuch" von Christian Bloch.

Dort heisst es zunächst ganz simpel: "Dynamikumfang ist der größte im gesamten Bild vorkommende Kontrast". Dieser wird üblicherweise als Quotient von stärkstem (hellste Stelle) zu schwächstem (dunkelste Stelle) Signal angegeben. Von Quantisierung oder gar Blendenstufen sind wir damit noch sehr weit entfernt.

Weil man aber vom schwächsten denkbaren Signal (nämlich null) kein Vielfaches zu irgendeinem anderen Signal ungleich null angeben kann (wieviel mal größer als null ist 10?), betrachtet man beim Dynamikumfang üblicherweise die Verhältnisse zwischen den Kontrasten in einem Bild.
Und das geht so: Der Dynamikumfang eines Bildes ist das Verhältnis zwischen dem kleinsten noch wahrnehmbaren Helligkeitsunterschied zum größten Helligkeitsunterschied. Das bedeutet, "dass der Dynamikumfang stets von zwei Faktoren abhängt: dem gesamten Belichtungsumfang und der kleinsten Kontraststufe".

[Ersetze übrigens "Bild" durch "Motiv" und es bleibt richtig - nur um hier einer evtl. Eingangs- oder Ausgangsdynamikdiskussion aus dem Weg zu gehen ;) ]

Was schließen wir? Man kann den Dynamikumfang erhöhen, indem man den Belichtungsumfang vergrößert, oder den kleinsten wahrnehmbaren Helligkeitsunterschied verkleinert. Oder beides natürlich :)
 
-> 17.6 Blendenstufen sind ein wenig zu viel . Das schafft uebrigens nicht mal das Auge, glaub ich.

Jain. Das ist natürlich schon wichtig, denn wir wollen ja mit unserer "Kamera->Film->Bild"-Konstruktion irgendwie etwas liefern, womit das Auge was anfangen kann, was es "kennt".

Das "Auge" (aka Netzhaut) selbst schafft niemals einen solchen Kontrastumfang. Zum Glück haben wir aber eine Iris und ein Gehirn. Dank der Iris (aka Blende) schaffen und unterschiedlich empfindlicher Sehzellen (Fuji lässt grüßen) wir es tatsächlich, Details zu erkennen, obwohl es verdammt verdammt dunkel ist (mal in einer Sternwarte gewesen?) - und auch sehr helles Licht zu "verkraften". Dabei hilft natürlich vor allem unser Gehirn, das im Zweifel auch aus verschiedenen Teilbildern unterschiedlicher "Empfindlichkeit" ein "großes ganzes" Zusammensetzt. Wenn man spricht von "ich hab da letztens was gesehen", bezieht sich das immer auf das Bild im Gehirn, nicht auf der Netzhaut.

Und da dürften als GESAMTBEREICH schon etliche Blenden drin sein. Direkt in die Sonne gucken ist nicht gut, gibt so blinde Flecken ;)

Mit einem "Augenaufschlag" kriegt man 17 Blenden natürlich nicht hin, und man muss vermutlich auch schon viel tricksen mit "Augen abschatten mit der Hand" etc - geht ja alles Reflexartig. Aber ein Bild entsteht vermutlich irgendwann :)
 
LGW blueht auf... Erstmal: Total genialer Beitrag, sehr hilfreich :). Danke.

Und dann noch ein Kommentar....

Ich bin zu schlecht in Thermodynamik, um "mal eben rasch" den Emissionsunterschied zwischen 2,7K und 180.000.000K auszurechnen, aber wenn man mal annimmt, das die Zahl der abgestrahlten Photonen (Helligkeit) so ungefähr linear zunimmt, sind das in fotografischen Blenden (also jeweils Verdopplungsstufen) ausgedrückt 180.000.000/2,7=2^x => x=25.99 (der TI-92 rechnet sowas ja fix aus).

Das stimmt leider so nicht, aus zwei Gruenden:

- die Zunahme der Strahlungsleistung ist nicht linear
- die Oberflaeche der Sonne hat eine Temperatur von "nur" etwa 6000K, auch wenn es andere Sterne gibt, die durchaus 25000K Oberflaechentemperatur erreichen koennen.


Ich hab mir mal die Muehe gemacht, es auszurechnen, da mir 26 Blendenstufen viel zu wenig vorkam, das Ergebnis schockt selbst mich: Es sind mehr als 15.000 (!!) Blendenstufen. Auf jeden Fall deutlich mehr als 26, auch wenn durch diverse Effekte (Streuung etc.) natuerlich kein Unterschied von 15.000 Blendenstufen erreicht werden wird. Wer will, lese sich die Details durch.


Die Gesamtstrahlungsleistung eines schwarzen Koerpers nimmt in der vierten Potenz der Temperatur zu (siehe Stefan-Boltzmann-Gesetz). Um die Stahlungsleistung bei einer bestimmten Frequenz zu berechnen, braucht man eine andere Formel, naemlich das Plancksche Strahlungsgesetz. Da geht die Temperatur allerdings ueber eine Exponentialfunktion ein.

Die Gesamtstrahlungsleistung von 6000K zu 2.7K ist also schon mal um einen Faktor von (6000/2.7)^4 = 24386526444140 ~ 2.44*10^13 groesser, was 44.5 Blendenstufen entspraeche.

In Wahrheit ist der Unterschied noch groesser, weil die Hintergrundstrahlung fast gar nicht im sichtbaren Licht strahlt, die Sonne hingegen einen substantiellen Teil ihrer Energie im sichtbaren Licht abstrahlt.

Rechnet man mit Planck (die Rechnung fuehre ich hier mal nicht aus, weils grauenhaft aussehen wuerde), kommt man auf ziemlich absurde Werte:

Der Unterschied zwischen der Strahlung (bei 500nm) eines 2.7K warmen und eines 6000K warmen Koerpers betraegt den Faktor 6.1874*10^4631 (!!!!!!!!!!)

Das sind 15386 (!!!!!!) Blendenstufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle mir dazu vor, ich sitze in meinem (relativ dunkeln) Zimmer und schaue aus dem Fesnter. Mir bietet sich also ein Bild mit relativ dunklen und relativ hellen Bereichen. Ich spreche jetzt nur vom Motiv.
2 praktische Vorgensweisen:
Ich messe die Beleuchtungsstärke mit einem Luxmeter, halte den Sensor an die Zimmerwand: Beleuchtungsstärke = 30 lx
dann halte ich den Sensor außen in das helle Licht: 50000 lx
Verhältnis: 50000/30 = 1667
oder
Ich halte eine Graukarte an die Zimmerwand: bei ISO 200 und Blende 5,6 zeigt der Belichtungsmesser ( die Kamera ...) 1/2 s, dann lege ich die Graukarte ins helle Licht: 1/3000 s
Verhältnis: 1500
 
Ich bin immer wieder begeistert, daß nach dem Dynamikumfang gefragt wird und nach ein paar Seiten alle Klarheiten beseitigt sind.

Es gibt den
  1. Dynamikumfang des Motivs, den viel besprochenen Unterschied zwischen hellstem und dunkelstem Bildteil. Dieser kann erheblich größer sein, als der
  2. Dynamikumfang des Sensors, meist synonym mit der "Eingangsdynamik", gemessen als das Verhältnis zwischen Grundrauschen und der Full-Well Kapazität (=Sättigung).
  3. Dynamikumfang des Bildes, also des bereits durch den Sensor und nachgeschaltete, kamerainterne Bildverarbeitung verwursteten Signals.
  4. Dynamikumfang des Ausgabemediums, gern auch als Dichteumfang bezeichnet.

All diese Größen haben erstmal nichts mit einander zu tun, sollten jedoch bestmöglich aufeinander abgestimmt sein oder werden.

Zwischen 1 und 2 liegt die Blende des Objektivs. Diese hat keinen Einfluß auf den Dynamikumfang, nur auf die Gesamtlichtmenge, die Helligkeit. Gegeben ein feste Belichtungszeit, kann man rein technisch durch Abblenden die Lichtmenge, die den Sensor erreicht, so weit drücken, daß sie in dessen Grundrauschen untergeht (abgesoffene Tiefen), bzw. daß die größte Motivhelligkeit die Full-Well Kapazität nicht übersteigt (ausgebrannte Lichter vermeiden). Ist die Motivdynamik größer als die des Sensors, kommt man um ausgebrannte Lichter oder abgesoffene Tiefen, oder Beides, nicht herum.

Ist die Belichtung erfolgt, wird die Anzahl der Elektronen aus jedem Sensorelement ausgelesen. Der dazu verwendete A/D Wandler ist bei technischer korrekter Implementation so ausgelegt, daß seine Eingangsempfindlichkeit gerade dem Grundrauschen entspricht und seine Vollaussteuerung dem Signal der Full-Well Kapazität. Weiterhin sollte die Quantisierung des Wandles dem Messbereich entsprechen. Bei einem Sensor mit 50000e Full-Well und 50e Grundrauschen (Dynamikbereich 1:1000) würden 10 Bits gerade ausreichen, 16 Bits würden nur viel Nicht-Information liefern. Bei handelsüblichen DSLRs werden 12 oder 14 Bits verwendet. Wenn man jetzt noch die technischen Daten der Sensoren hätte...

Wichtig ist es an dieser Stelle zu erkennen, daß man mit der A/D-Wandlung die Domäne der physikalischen Welt verläßt und sich in den Bereich der großen, bösen Mathematik begibt. Dieser Punkt ist der wesentliche Unterschied zur chemischen Fotografie, die die physikalische Welt niemals verläßt. Insbesondere bedeutet dies, daß irgendwelche Bits in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen Blendenwerten oder -umfängen stehen, solange man keine Annahmen über die Wandlung und Kodierung macht. Aber selbst mit der sinnvollen Annahme einer praktisch linearen Wandlung bedeutet es keineswegs, daß ein verdoppelter digitaler Wert einer Blendenstufe in der realen Welt entspricht. Es könnte genau so gut einer 1/13 oder 1.7 Stufen entsprechen. Erst die zusätzliche Annahme oder Kenntnis eines, nennen wir es mal Konversionsfaktors, zusammen mit der Linearität der Konvertierung erlaubt es sinnvoll über einen, wie ich es oben genannt habe, Dynamikumfangs des Bilds zu reden.

An dieser Stelle werden nun typischerweise die wildesten Transformationen auf den Bits vorgenommen, auch als Bildverarbeitung bezeichnet, kameraintern wie -extern, um dann schlußendlich auf elektrischem, mechanischem oder chemischen Weg aus der Welt der Zahlen wieder in die physikalische Welt zurücktransformiert zu werden, mittels Farbspritzern auf Papier oder Filtern zwischen unseren Augen und Lichtquellen, sprich Monitoren. Dieses Feld ist zwar zu weit, um linearer D/A Wandlung und simplem Konversionfaktor auszukommen, aber letztlich wird auch hier wieder mittels geeigneter Transformation der Wertebereich der digitalen Domäne in eine geeignete Repräsentation des Ausgabemediums überführt, im Idealfall auch hier wieder unter Erhaltung des gesamten möglichen Dynamikumfangs, z.B. vom schärzesten Tintenschwarz bis zum hellsten Weiß.

Noch eine Anmerkung zu den oft erwähnten Fuji Sensoren: Während alle anderen handelsüblichen Sensoren nur aus einer Sorte bestehen, finden bei Fuji zwei verschieden empfindlichen Sensorelemente in einem Bauteil Verwendung, wodurch sich in der Summe eine nicht-linear Kennlinie ergibt. Die insgesamt 12 Mio Pixel teilen sich also in 2x6Mio Pixel auf, wobei die empfindlicheren ein etwas überbelichtetes Bild aufnehmen, die weniger empfindlichen ein etwas unterbelichtetes. Kameraintern wird dann sozusagen ein one-shot-HDR verarbeitet.
 
Es sind mehr als 15.000 (!!) Blendenstufen. Auf jeden Fall deutlich mehr als 26

Wenn wir also die Belichtung so wählen, daß die Hintergrundstrahlung gerade 1 Photon beträgt, würden in der Zeit 2^15000 Photonen von der Sonne einfallen? Gibt es überhaupt so viele im bekannten Universum?
 
Wenn wir also die Belichtung so wählen, daß die Hintergrundstrahlung gerade 1 Photon beträgt, würden in der Zeit 2^15000 Photonen von der Sonne einfallen? Gibt es überhaupt so viele im bekannten Universum?

Anders herum kannst du auch fragen, wie lange man warten muss, bis der Hintergrund 1 Photon von 550nm Wellenlänge emittiert.

Der Hintergrund emittiert hauptsählich im Radio- oder Mikrowellenbereich, die Starhlungsintensität im sichtbaren ist praktisch gleich 0.
 
Guter Einwand ;) - wie so oft ist auch hier bei hohen Potenzen eine anschauliche Übertragung nicht mehr gut möglich. So ganz grob über den Daumen kommen hier pro Sekunde und Quadratmeter ungefähr 2^22 Photonen an....2^15000 - könnte schwierig werden.
 
Wie ist der Begriff Dynamikumfang definiert und in welchem Verhältnis steht er zu dem Begriff der photographischen Blende?
Dynamikumfang ist max/min per Definition, mehr muß man dazu nicht sagen und mit der fotografischen Blende hat das auch nichts zu tun, weil das eine willkürliche Einteilung ist, ebenso wie ISO, auch wenn damit sicher ein Verhältnis angeben kann, sofern man eine Basis hat, nur wo ist die. Bei der ISO ist diese Basis eindeutig definiert.

Wenn hier also nach dem Verhältnis gefragt wird, so muß Δf = f(ΔD) + c genügen, übrigens linear, das man f auch als Funktion ld ausdrücken kann ist dabei nebensächlich und verwirrt meist nur, es ändert weder am Dynamikumfang des Bildes noch an deren des ursprünlichen Motives etwas. Was f(x) angehts so kann dies alles sein, Sensorkennlinie, Kamerakennlinie, Gamma, was also letztendlich in den Bits und Bytes landet ist schwer abzuschätzen.

Bleibt festzuhalten ld Δf ~ f (ΔD)

Verwirrend wird die Sache, wenn man nun noch betrachtet was vom ursprünglichen Dynamikumfang letztlich im Bild landen kann, denn meist wird nicht nur der Dynamikumfang abgeflacht (weniger Kontrast) sonder gar beschnitten (clipping).
 
Zuletzt bearbeitet:
zzzip hat alles Wesentliche zu dem Thema sehr schön gesagt.
In den übrigen Beiträgen dieses Threads sehe ich wenig Nützliches.

Praktisch interessant ist der Dynamikumfang natürlich in der fotografischen Anwendung, wenn es darum geht, kontrastreiche Motive gut abzubilden. Da sind Kameras mit "hohem Dynamikumfang" einfach besser.

In einem Artikel einer Fotozeitschrift wurde mal eine Methode beschrieben, den Dynamikumfang einer Digitalkamera zu bestimmen: Das geht im Prinzip so wie eine DRI-Aufnahme, nämlich dasselbe Motiv mit verschiedenen Belichtungseinstellungen aufnehmen und schauen, ab wann die Schatten absaufen und die Lichter ausfressen, nur dass hier soweit abgeblendet wird, dass alles schwarz ist und soweit aufgeblendet, dass alles weiß ist. Dazwischen liegen dann N Blendenstufen (z.B. 11, wahlweise natürlich auch Zeitstufen statt Blendenstufen).
Interpretation für das Messergebnis: "2 hoch N ist der Dynamikumfang, den die Kamera in dieser Einstellung und bei diesem Motiv erzielen kann"
Für andere Einstellungen der Kamera (z.B. Farbsättigung, Schärfe, ISO-Einstellung ...) ändert sich in der Regel der gemessene Dynamikumfang, ebenso für jedes andere Motiv, wobei mit Sicherheit die absolute Helligkeit den größten Einfluß hat.
 
Dynamikumfang ist max/min per Definition, mehr muß man dazu nicht sagen und mit der fotografischen Blende hat das auch nichts zu tun

Das mir der "Blende" ist so nicht ganz richtig, resp. ging es nicht um "die Blende", denn letztlich geht es um eine Verhältnis von Helligkeiten (eben wie richtig gesagt max/min).

Man kann das natürlich nun nicht mit "einem bestimmten Blendenwert", also meinetwegen f2,8 oder f4 beschreiben, das ist richtig.

Wohl aber ist eine Eigenschaft der - Achtung - BlendenSTUFE - dass ihr eine Verdopplung der Lichtmenge pro Fläche auf dem Sensor entspricht.

Damit lässt sich natürlich genau dieses Verhältnis max/min der "Helligkeit" (aka Lichtmenge pro Zeit und Fläche) eben auch in BlendenSTUFEN ausdrücken, indem man nämlich max/min=2^D (D=Blendenstufe) setzt, und dies dann ausrechnet.

Das ist auf Basis der o.g. Definition einer Blendenstufe und der sog. "Helligkeit" eines Objektes auf Bildebene (Sensorebene) auch plausibel. Natürlich ist diese Definition letztlich willkürlich, das spielt aber letztlich keine Rolle; denn es geht bei der Verwendung der Blendenstufe um eine Veranschaulichung für unsere weniger physikalisch "begabten" Fotofreunde, und um eine endgültige Klarstellung zum "so" falschen Mythos "8 Bit sind 8 Blenden" zu erhalten. Und die inflationiäre, falsche Verwendung der sog. "fotografischen Blendenstufe" an allen Ecken und Enden, schlimmstenfalls eben beim Kopierkontrast, wo sie eigentlich gar nichts mehr verloren hat, führt zu diesem "Mythos".

@char: danke für die Rechnung mit der Hintergrundstrahlung ;) 26 Blendenstufen klang so schön plausibel, aber zugegeben viel zu wenig "astronomisch" von der Größe der Zahl her. Wie sieht es denn aus, wenn man die Strahlungsdichte und die Distanz Sonne - Erde berücksichtigt? :ugly:

Vielleicht sollte man das aber auch nicht vertiefen. Es ging mir mehr um ein Beispiel dafür, dass es schwierig bis unmöglich ist, im vorhinein eine für alle Motive verbindliche Angabe zum Motivkontrast zu machen, und das dieser letztlich immer unterschiedlich ist - in sehr starken Dimensionen. Das hast du letztlich schön untermauert :D

So, nach Fototour und 20km radeln für den emotionalen Ausgleich geht's jetzt noch ne runde an Lightroom. Nächste Woche schreib ich dann was zum Bild- und Kopierkontrast. :devilish:
 
@LGW

hehe, danke nochmal für die Richtigstellung, klar sind es die Bledenstufen, daher auch ld (logarithmus dualis) der verwirrende Faktor :D
 
@LGW

hehe, danke nochmal für die Richtigstellung, klar sind es die Bledenstufen, daher auch ld (logarithmus dualis) der verwirrende Faktor :D

(y)

Ich bereite gedanklich schon ein paar schöne Beispiele vor, was eine Tonwertkurve mit Grauverläufen anstellt, und was das bedeutet, wenn man damit - z.B. wie bei der S5Pro oder auch der D300 - mehr in ein JPEG reinquetscht, als eigentlich reinpasst. Und wieso das letztlich fast alle Rückschlüsse vom Digitalbild auf die "Sensordynamik" ad absurdum führt. Ich sach' nur "Picture Styles". Und vom Gamut und Gamma des Farbraums fangen wir da noch gar nicht an. :ugly:

Aber dafür brauche ich Ruhe und Besonnenheit.
 
@mariane

Mir ist die Interpretation der Buchstaben in Deinen Formeln nicht geläufig. Kannst Du kurz die Bedeutung der Buchstaben aufschreiben?

Gruß
frechBengel
 
Zuletzt bearbeitet:
Interpretation für das Messergebnis: "2 hoch N ist der Dynamikumfang, den die Kamera in dieser Einstellung und bei diesem Motiv erzielen kann"

2 hoch N - was denn? Blendenstufen? dB? Oder bin ich mit dieser Frage schon wieder auf dem Holzweg? Ich hätte bei Dieser Messung gesagt, daß der Dynamikumfang N Blendenstufen beträgt.

Ich bin immer wieder begeistert, daß nach dem Dynamikumfang gefragt wird und nach ein paar Seiten alle Klarheiten beseitigt sind.

Mir wurde nach mehrmaligem Lesen der Kommentare alles Stück für Stück klarer. Hatte ich jedenfalls das Gefühl. - Ist mir da eine Kontroverse entgangen? In meinen Augen besteht unter den hier postenden insgesamt ein selten gesehener Konsens zum Thema.

Gruß
frechBengel
 
Ist mir da eine Kontroverse entgangen?
Ich glaube nicht, daß es jemals eine Kontroverse gab. Allerdings bietet das Thema viele Aspekte, wie man allein schon an der Länge von LGWs Postings sehen kann. Jedenfalls ist das Thema Bildverarbeitung sowohl auf elektronischer Ebene, sowie der Software, hinreichend komplex um Bücher zu füllen. Die Vielzahl der Begriffe fordert so manchen weniger qualifizierten Beitrag heraus, je nach Stimmung des Publikums und wenn sich zwei Diskutanden par tout nicht verstehen wollen ...
 
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