In deinem Beispiel würden dir Details in den Lichtern flöten gehen, und du gewinnst dann nicht wirklich mehr Dynamik.
Genau umgekehrt, man verliert Details in den Tiefen, nicht in den Lichtern.
Wenn man nicht eine logarithmische Kennlinie anwendet, wie sollte es dann möglich sein, im jpg-Format (8 bit) mehr als 8 EV Dynamikumfang zu bekommen? Solche Diskussion gab es hier in einem Thread schon vor vielen Jahren, als mir genau dieser Punkt nicht klar war. Das war bei der Diskussion um Vorteile zwischen analoger und digitaler Fotografie. Aus meiner Dunkelkammerzeit in den 70-ern wusste ich noch, dass der Dynamikumfang von normalem, frischen, im Kühlschrank gelagerten Negativematerial (ASA=ISO 100) etwa 4000 beträgt, zwischen der "Dunkelbelichtung" und der Sättigung vor Einsetzen der Solarisation. Das war genau meine Frage hier im Forum, wo denn der Vorteil einer Digitalkamera gegenüber dem Film liegt, wenn der Film einen Dynamikumfang von etwa 12 EV hat und jpg aber nur 8 Bits. Da wurde mir genau das erklärt, dass der AD-Wandler nicht linear ist, so dass man mehr Dynamikumfang als die Anzahl der Bits bekommt.
Mittlerweile habe ich das auch anhand der Histogramme in etwa Photoshop verifiziert bzw. benutze die dort gemessene Kennlinie, wenn ich über Kontrastmessung mittels Photoshop die Einstellung der Feinabstimmung des Phasen-AFs für meine Objektive an der Kamera vornehme. Habe ich gerade am WE gemacht, nachdem mein D600 in eine D610 getauscht wurde

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Schaut doch einmal die Histogramme z.B. in den Bildbearbeitungsprogramme an:
So entspricht 18% Helligkeit (also das, was als Standard belichtet wird) einem Wert von 117. +1EV, also 36%, entspricht 160.5 und -1EV, also 9%, entspricht 85.35. Die Differenz ist 43.5 (+1EV) und 32.65 (-1EV) also: je heller je mehr Abstufungen sind möglich.