Ich würde das auch anders testen. Mir war auch bis gestern nicht bewusst, dass DxOMark es nun gerare so testet. Vor ein paar Monaten hatte ich zuletzt danach gesucht, wie sie testen (und nicht nur, für was sie die Ergebnisse halten), habe aber nichts gefunden. Kann es sein, dass das erst seit kurzen da zu lesen steht?
Ich finde auch, dass sie einen eindeutigeren Begriff hätten finden können, und sei es "low-light M-Pix". Auch deren "measured ISO" ist dusselig benannt. Das kommt mir sehr französisch vor, wie bei bei meinen Kollegen...
Aber nun gut, sie testen Kombinationen aus Kamera und Objektiv bei "low light" und mit fester Belichtungszeit, also variabler ISO. Wenn das für eine wichtige und relevante Randbedingung gehalten wird, und das schreiben sie ja, dann kann man das so testen. Und man könnte dann aus den Messergebnissen lernen, dass kleine Sensoren bei geschlossener Blende vergleichsweise schlechter abschneiden, und zwar noch schlechter als einfach aufgrund ihrer Größe, aber das nicht wegen der Blende, sondern wegen der mit der Blende immer geringer werdenden Belichtung. das kommt dann eben dabei raus, wenn so "praxisrelevant" getestet werden soll, wie hier immer gefordert wird.
Es ist natürlich auch richtig, dass das Ergebnis bei größeren Sensoren viel weniger durch Rauschen beeinflusst wird, als bei kleinen. Aus den Messwerten mit großen Sensoren kann man also unmittelbarer auf das Objektiv (und dessen kritsiche Blende) schließen, als bei kleinen. Aber das ist ein Randeffekt, nicht die eigentliche Intention dieser Tests.
Ich selber würde gar nicht erst versuchen, einen "praxisrelevanten" Test zu machen, bei dem zwangsläufig mehrere Effekte gleichzeitig das Ergebnis beeinflussen, die man hinterher kaum wieder voneinander trennen kann. Ich würde stattdessen unter optimalen Bedingungen (hier also insbesondere immer Basis-ISO und ausreichend Licht) messen. Dass in der Realität diese Messwerte dann nicht automatisch immer erreicht werden, sondern all die anderen Einflüsse noch hinzukommen, die auch Effekt auf die Auflösung haben, muss ich dann eben wissen und "für die Praxis" berücksichtigen. Aber genau dieses Vorgehen wird hier regelmäßig überhaupt nicht verstanden und noch viel lauter verbellt, weil dann ja meine Messwerte "nur aus dem Labor" und "überhaupt nicht praxisrelevant" wären. Viele Leser hier sind mit der nötigen Abstraktion überfordert und fordern "Tests", die exakt ihre angebliche Praxis nachempfinden.