Ich war letztes Wochenende im Einsatz bei der Deutschen Leichtathletik Meisterschaft in Ulm. Was glaubst du wie viele Spiegellose Kameras dort am Start waren. Keine Einzige, warum wohl ?
Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist ?
Zumal für bezahlte Fotografen auch noch andere Dinge entscheidend sind, z. B. „Profi-Service“. Den bietet aber nun einmal kein Hersteller von spiegellosen Kameras. Insofern wird sich das Bild dort auch nicht so schnell ändern.
Geht man aber an dieses Ereignis mal anders heran, nämlich „was kommt hinten raus“, könnte es zu einem völlig anderen Ergebnis kommen.
Google plus Stichwort (deutsche meisterschaften leichtathletik 2014) plus Bilder ergibt eine interessante Treffermenge.
Jubel- und Startblockbilder kann man wohl mit jeder Kamera machen. Auch sind diese Bilder nicht verdächtig, mit einem 400/2,8 gemacht worden zu sein.
Bei den reinen Action-Bildern gibt es eine ganze Menge an WW-Bildern (an der Sportanlage aufgestellt und per Funk fernausgelöst). Für solche Bildergebnisse braucht man auch nicht unbedingt eine DSLR.
Für die verbleibenden Action-Motive könnte auch Don-Parrot seine Hunderennbahn mal mit einem Leichtathletikstadion tauschen. Der Ertrag, wäre wohl kaum ein anderer.
Nun ist Leichtathletik für Action-Fotografen eher eine leichtere Herausforderung.
Was bleibt von dieser Veranstaltung ?
Es war die erste deutsche Meisterschaft, an der ein behinderter Sportler gleichberechtigt teilnehmen konnte.
Diese Meisterschaft war auch deshalb noch lange in der Presse. Denn der behinderte Sportler Makus Rehm gewann die Disziplin Weitsprung der Männer.
Die anschließende Entscheidung des Verbandes darüber hielt diese Veranstaltung noch lange in der Presse.
Er wird aber bei Europa- und Weltmeisterschaften nicht antreten dürfen.
Da er mit seiner Prothese abgesprungen sei, hätte er einen Wettbewerbsvorteil.
Nun kann jeder für sich das web durchsuchen, welche Bilder von diesem flüchtigen, doch vorhersehbaren Moment des Absprungs sich so finden lassen.
Eine Domäne einer Sport-DSLR.
Es kann auch noch jeder in sich gehen, welche Bilder von der vergangenen WM in Brasilien im Kopf geblieben sind. Dank Fotos sind uns sicher noch einige Momente präsent. Vom deutschen Auftaktspiel gegen Portugal ist der Kopfstoß sicher noch in besserer Erinnerung als das 1. oder 3. Tor. Eine Aufnahme davon ging nur mit DSLR ?
Wie viele Zeitungen haben nach dem Finale mit einem Bild vom Götze-Tor aufgemacht ?
Was ich sagen möchte, viele sportliche Ereignisse werden dokumentiert, aber bestimmte Bilder bleiben hängen, da sie veröffentlicht wurden. Das sind aber nicht unbedingt Action-Bilder.
Es gibt immer weniger Sportarten, denen man mit einer aktuellen spiegellosen Kamera nicht beikommen würde.
Der Widerwille gegen elektronische Sucher ist jedem persönlich überlassen.
Ich kann mich noch gut an einen Leserbrief in einer Fotozeitschrift erinnern, in dem der Schreiber ein Plädoyer für seinen alternativlosen Faltlichtschachtsucher gegenüber den Gucklöchern von SLR bot. Und ? Seitdem sind Milliarden von Bildern gemacht worden.
Gruß
Frank