Nicht nur wir beide wissen, warum die heutigen Superzooms - gerade auch die FZ-Serie - als "Schönwetterkameras" bezeichnet werden. Und es ist nunmal leider so. Wir können uns da völlig unsinnigerweise die Köpfe heissreden.
Für mich war mit der FZ30, auf deren Kauf ich mich im Sommer 2006 so riesig gefreut hatte, weil ich meinte, nun endlich vernünftig fotografieren zu können, spätestens dann wieder Ende im Gelände, als ich im vorigen Frühjahr damit in Hamburg war. Wir hatten strahlenden Sonnenschein. Und die Kamera produzierte selbst bei ISO100 noch sichtbares Rauschen in dunklen Bildpartien.
Aber nicht nur nur in dunklen Bildbereichen patzte sie. Ich war im Sommer zuvor auf der Krim und hab da z.B. an der Strnadpromenade von Jalta bei strahlendem Sonnenschein mit ISO100 fotografiert. Und da konnte man selbst bei diesen Aufnahmen auf den weissen Kleidern der hübschen Ladies noch Farbrauschen sehen;

wohlgemerkt bei Betrachtung in Bildschirmgröße. Also weit entfernt von 100%-Pixelpeeping.
Ich sag es doch immer wieder: Wer seine Bilder auf normalgroßes Fotopapier ausbelichtet (ohne sie vorher am Bildschrim anzusehen

) wird mit der Bildqualität schon klarkommen. Vor allem, wenn er von einer schwächeren Kompaktkamera aufgestiegen ist und von daher evt. nichts besseres gewöhnt ist.
Das soll nicht abwertend gegen Kompaktkamerabesitzer klingen. Aber wir wissen auch: Der Appetit kommt beim Essen. Und wer erstmal S-Klasse (oder wenigstens C-Klasse) gefahren ist, fühlt sich in einem Polo nacher auch nicht mehr ganz so wohl, wie noch zu Studizeiten im ersten eigenen (und gebrauchten) R4.
Und Du wirst doch wohl auch nicht so ganz umsonst eine S3pro und eine 50er Festbrennweite haben, nicht wahr?
Ja. Das Reisezoom ist auch ein Kompromiss. Das versuche ich auch nie weg zu reden. Das wäre lächerlich. Es kommt nunmal nicht mit einem besseren Glas mit geringerem Brennweitenumfang mit.
Aber: Wenn ich mal zwei oder drei fotoserien, die ich gemacht habe, miteinander vergleiche - zum einen mein Kreta-Sommerurlaub mit der FZ-30, meine Ukraine-Sommerfahrt mit der FZ30 und meine Städtetour nach Budapest im letzten Oktober mit der DSLR und dem 18-250 dran - fällt das Urteil selbst für meine fototechnisch eher unerfahrene Ehefrau eindeutig aus: Trotz insgesamt schlechterem Umgebungslicht in Budapest und trotz mieserer Lichtstärke des 18-250er gegenüber dem Leica-Glas der FZ, sind diese Bilder qualitätsmässig um Längen besser. Sie haben mehr Schärfe, mehr Detailreichtung, mehr Räumlichkeit, mehr Freistellung wo es benötigt wird, und natürlich inbes. weniger Rauschen, bzw. Entrauschungsartefakte.
Natürlich kostet das alles sein Geld. Auch deshalb greift nicht jeder zur DSLR, wie auch nicht jeder ne S-Klasse fahren kann. Vor allem nicht, wenn man das Fotografieran als Hobby für sich entdeckt hat.
Also, um es nochmal auf die Situation des TOs zurück zu führen:
Er hat eine Kompakte, die aber zu wenig Brennweite hat. Und er hat eine DSLR, um die er sich ein Wenig sorgt und die natürlich ihr Gewicht hat. Und deshalb überlegt er, ob er für diesen Trip, und eher wohl nur für diesen, ein weitere Kamera kauft.
Und das halte (nicht nur ich) für suboptimal. Seine DSLR kann er versichern. Das Gewicht bleibt zwar das gleiche. Aber da würde ich eher das Mehrgewicht in Kauf nehmen, oder an anderen Punkten Gewicht reduzieren. Und für seine Arbeit im Kinderheim ist eine Hosentaschenkamera, wie seine IXUS, einfach besser geeignet, als eine FZ18, bei der er dann auch nicht weiss, wohin damit, wenn er bei der Arbeit die Hände voll hat.
Wenn er nach einer Erstkamera suchen würde, dafür nur ein begrenztes Budget von etwa 300€ zur Verfügung hätte, und sich darüber im Klaren wäre, dass er dafür keine Bilder in DSLR-Qualität bekommt, wäre die FZ18 sicher ein Kandidat; neben anderen.