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"DON'T take the bridge!" Der Arctic Circle Trail + Ilulissat, Grönland

Spannende Story, schöne Bilder. Macht Spaß mitzulesen. (y)
 
Einfach herrlich diese Stimmung.
Von den Bildern gefällt mir die #021 am besten. Das Geweih (das ist eins oder? :confused:) mit der Aussicht im Hintergrund gefällt mir richtig gut.

Es ist richtig tapfer von dir den Kaffee weiterhin mitzutragen. (y) Ich kann die Entscheidung gut nachvollziehen. :cool:
 
Mit nem Trolli.... Ernsthaft?! Oh man, manche Leute :ugly::lol:

Einen klasse Zeltplatz hattet ihr dort!

Japp, es ist immer wieder spannend, was man alles für Leute trifft. Aber hey, sie sahen so aus, als hätten sie Spaß gehabt. :) Wie sie allerdings mit ihrem Trolley durch den Felssturz kommen wollten, konnte ich mir nicht so recht vorstellen.:)

Das mit dem Trolli würde ich gerne sehen :D...wie kommt man nur auf solche Ideen? Euer Platzl da scheint mit dem Wetter zusammen wirklich traumhaft gewesen zu sein. Es gibt doch nichts schöneres als so einen Blick am Morgen, wobei natürlich der Kaffee gefehlt hat um euer Glück perfekt zu machen. Den Instantkaffe hätte man aber zur Not auch kalt "genießen" können ;).

Wirklich in Aktion haben wir die drei auch nicht gesehen, da sie in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren. Wie man auf solche Ideen kommt? Gute Frage. Scheinbar wollten sie auf gewissen Komfort einfach nicht verzichten und waren dafür bereit, etwas mehr Anstrengungen auf sich zu nehmen.:)
Ja, unser Zeltplatz war wirklich traumhaft. Allerdings gab es noch einen Zeltplatz, den ich noch schöner fand. Der kommt direkt am Tag danach.:)
Hmm, ich trinke Kaffee ja auch kalt ganz gern, aber am Morgen... Neee.:ugly::lol:

Spannende Story, schöne Bilder. Macht Spaß mitzulesen. (y)

Vielen Dank für das Kompliment.:)

Die letzten drei Bilder finde ich echt gut, da sie die Entspanntheit dieses Rastplatzes perfekt wiedergeben. (y)

Vielen Dank Robert. Ja, du hast recht, wären die Umstände ein wenig anders gewesen, hätten wir die Entspanntheit auch etwas mehr genießen können. "Aber irgendwas ist ja immer...!":)

Einfach herrlich diese Stimmung.
Von den Bildern gefällt mir die #021 am besten. Das Geweih (das ist eins oder? :confused:) mit der Aussicht im Hintergrund gefällt mir richtig gut.

Es ist richtig tapfer von dir den Kaffee weiterhin mitzutragen. (y) Ich kann die Entscheidung gut nachvollziehen. :cool:

Der Morgen war in der Tat wunderschön. Und ja, das sind Geweihe. Diese tauchen an den Steinmännchen auch immer mal wieder auf oder dienen gelegentlich auch als Wegmarkierung. Die Geweihe selbst stammen von Rentieren, die jährlich ihr Geweih abwerfen.
Kaffee ist für mich eine Art Zaubertrank. Darauf zu verzichten fiel mir wirklich schwer. Ich habe den Kaffee weiter getragen weil ich hoffte, dass a, wir entweder noch mal Gas finden, oder b, wir vielleicht einen Wanderer treffen, der uns Morgens Wasser auf seinem Kocher kochen lässt und wir dann vielleicht doch noch in den Genuss des Gebräus kämen.:) Wir werden sehen.:)
 
#024
ACT DSLR-Forum klein 024.jpg

Den gesamten Tag führte uns der Trail stetig am Ufer des Amitsorsuaq entlang, wobei wir hier glücklicherweise von Kriechweiden und ähnlichem Gewächs weitestgehend verschont wurden. So strahlend wie der Tag begann, blieb uns die Sonne den kompletten Tag erhalten. So zeigte sich uns der See in den verschiedensten Grüntönen und auch die übrige Vegetation präsentierte sich von ihrer schönsten Seite. Mit den erleichterten Rucksäcken wanderten wir frohen Mutes durch die Wildnis, auch dadurch ein wenig befreit, dass wir nun endgültig eine Entscheidung getroffen hatten. :)
Das angehängte Panorama entstand an gleicher Stelle, nur dass ich dies mit der eingebauten Funktion der Kamera aufnahm und die Qualität mich nicht sonderlich glücklich macht. Dennoch ist es für einen kleinen Überblick vielleicht ganz gut.:)

Panorama in groß

#025
ACT DSLR-Forum klein 025.jpg

Während des Wanderns gelangte ich zu dem Eindruck, dass wir recht gut voran kamen und überprüfte immer wieder unsere Position mit Hilfe der Karte. In der Ferne meinte ich nach etwa zwei Stunden bereits das Kanucenter ausfindig gemacht zu haben, da die vielen kleinen Landzungen und Einschnitte im See diesen Eindruck untermauerten. Als wir dann aber doch ein wenig überrascht über unsere scheinbare Wanderleistung waren, warf ich zur Kontrolle einen Blick auf das GPS. Und siehe da, von unserer Position aus war das Kanucenter noch nicht mal im Ansatz zu entdecken. Und völlig konträr zu unserer Annahme, kamen wir eher langsam als zügig voran, da noch gute 10km bis zu besagter Hütte vor uns lagen. Diese Erkenntnis verdeutlichte mir einmal mehr, dass mein Orientierungssinn kaum Anlass zu Optimismus bietet und ich besser vom Schlimmsten ausgehen sollte, um nicht zu heftig enttäuscht zu werden. Im Bereich Navigation mit Karte und Kompass werde ich mich wohl in Zukunft noch ein wenig weiterbilden müssen.:ugly:
Nach diesem kurzen Realitätsabgleich entdeckte mein Kumpel an einer der vielen Landzungen ein metallisches Funkeln im Sonnenlicht. Meines Optimismus beraubt, dämpfte ich die Erwartung, vielleicht doch eines der zurückgelassenen Kanus zu finden. Mit diesen verknüpften wir die Erwartung, den Weg zum Seeende ein wenig zu verkürzen und schneller voran zu kommen. Zumal ich mir nicht vorstellen konnte, weshalb jemand so ziemlich bei der Hälfte des Sees so ein Kanu hätte zurücklassen sollen.
Als wir uns dem Funkeln immer weiter näherten und die Umrisse deutlicher wurden, stellte sich das Glitzern aber schlussendlich doch als Kamu heraus. Dieses lag an dem kleinen Strand, welcher im Bild zu erkennen ist.

#026
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Wir ließen unsere Rucksäcke fallen, stapften voller Vorfreude durch das Gestrüpp zum Kanu und unterzogen es einer eingehenderen Inspektion. Dabei fiel zunächst an der Unterseite auf, dass bereits einige Stellen behelfsmäßig mit reichlich Panzertape geklebt worden waren. Als wir das Boot umdrehten fielen uns vier muffige Schwimmwesten entgegen und zwei Holzkonstruktionen, die nur mit Mühe als Paddel zu identifizieren waren. Dennoch unternahmen wir eine Testfahrt auf dem Wasser des Sees, umso unseren Weg möglicherweise zu vereinfachen und zu beschleunigen. Gänzlich unerfahren in Sachen Paddeln bin ich glücklicherweise nicht, immerhin wuchs ich in der Nähe des Spreewaldes auf und paddelte schon so manche Tour in den dortigen Gewässern. Diese großen Metallboote verhielten sich jedoch völlig anders, als ich es bisher kannte. Zunächst einmal reichte unsere Masse kaum aus, das Kanu zumindest so weit ins Wasser zu drücken, dass es einigermaßen ruhig und stabil lag. Es lag aber immerhin tief genug im Wasser, um in erstaunlich kurzer Zeit, den Boden des Bootes soweit volllaufen zu lassen, dass unsere Rucksäcke mit ziemlicher Sicherheit reichlich Wasser aufgesogen hätten. Da die Behelfspaddel (alte Besenstiele mit abenteuerlich vertauten, halb vergammelten Holzbrettern) kaum dazu beitrugen, dass Boot halbwegs planbar zu manövrieren, drehten wir nur eine sehr kurze Runde auf dem See und beschlossen, den Weg lieber zu Fuß fortzusetzen. Die Gefahr, mit dem Boot zu kentern und ein unfreiwilliges Bad im Seewasser zu nehmen, schätzten wir nicht als so katastrophal ein, wie die Gefahr, dass unsere Rucksäcke bei einer möglichen Drehung entweder komplett absaufen würden oder zumindest jeglicher Inhalt für den Rest der Wanderung durchnässt wäre. Bei unserem bisherigen Glück wollten wir das Schicksal nicht weiter herausfordern, denn einen weiteren Rückschlag konnten wir uns nicht unbedingt leisten. Nichtsanhnend, dass uns ein weiterer kleiner Nackenschlag, bereits noch am selben Abend erwarten würde, machten wir uns dennoch frohen Mutes wieder auf den Weg. Immerhin sorgte der Kanufund für ein wenig Abwechslung.
 

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Oh man, die Story mit dem Boot ist schon echt witzig zu lesen, auch wenn ich dann gleich wieder denke...."Hmmmm wieder Müll der rumliegt". Vielleicht haben ja die frz. Mitwanderer das Ding dann auf ihren Trolley gepackt und zum entsorgen geschafft. Die scheinen ja gerne zu schleppen :lol:.

Ich bin schon gespannt wie es weiter geht, wenn an dem Abend anscheinend schon wieder ein kleiner Einbruch der Stimmung erfolgte.
 
Hallo,

auch wenn mir der absolute Hingucker bei den Bildern fehlt, unterscheiden dich deine Bilder durch ihre Natürlichkeit ohne Effekthascherei.

Aber was kaum zu überbieten ist, du bist ein Geschichtenerzähler(y)

Ich schaue gerne rein und lese (still) mit.

Grüße Dago
 
Klasse Story, interessante Bilder. Muss ja nicht jedes Bild "der" Hingucker sein.
Mir gefällt es.
Außer Stechendes gibt es dort kaum Tiere?


Gruß!
der Joe
 
Ah, es bleibt spannend! Wenigstens hattet ihr bisher mit dem Wetter Glück!

Oh ja, spannend blieb es bis zum Schluss.:) Und ja, das Wetter war uns erstaunlich hold. Zwar gab's auch mal etwas Regen, aber alles nicht sonderlich übertrieben.:)

Oh man, die Story mit dem Boot ist schon echt witzig zu lesen, auch wenn ich dann gleich wieder denke...."Hmmmm wieder Müll der rumliegt". Vielleicht haben ja die frz. Mitwanderer das Ding dann auf ihren Trolley gepackt und zum entsorgen geschafft. Die scheinen ja gerne zu schleppen :lol:.

Ich bin schon gespannt wie es weiter geht, wenn an dem Abend anscheinend schon wieder ein kleiner Einbruch der Stimmung erfolgte.

Na ja, so wirklich Müll sind die Boote ja nicht. Es gibt wohl einige Wanderer, die weniger furchtsam waren, als wir. Die Kanus werden schon rege genutzt. Lediglich die Paddel sind halt echt katastrophal. Hehe, ja, die Franzosen wären mit ihrem Trolley sicher eine Transportmöglichkeit gewesen.:)
Na ja, irgendwie muss man die Leser ja bei Laune halten.;) Was uns ein wenig den Abend verdorben hat, kommt allerdings erst beim nächsten Mal.

Hallo,
auch wenn mir der absolute Hingucker bei den Bildern fehlt, unterscheiden dich deine Bilder durch ihre Natürlichkeit ohne Effekthascherei.
Aber was kaum zu überbieten ist, du bist ein Geschichtenerzähler(y)
Ich schaue gerne rein und lese (still) mit.

Grüße Dago

Vielen Dank. Es freut mich natürlich sehr, dass dir meine Geschichten gefallen. Mit den Bildern ist es halt, wie ich schon immer mal wieder beschrieb, Wandern und Fotografieren verträgt sich nur bedingt. Besonders dann, wenn sich der Zeitplan aufgrund äußerer Umstände ziemlich strafft. Aber es kommen ja auch noch Bilder am Ende aus Ilulissat vom Eisfjord, da gab's keine Kilometer mehr zu erwandern und ich hatte eine feste Unterkunft.:)

Klasse Story, interessante Bilder. Muss ja nicht jedes Bild "der" Hingucker sein.
Mir gefällt es.
Außer Stechendes gibt es dort kaum Tiere?
Gruß!
der Joe

Vielen Dank, Joe. Hinsichtlich der Tierwelt hast du recht. So fürchterlich viel lebt dort nicht. Rrentiere, Polarfüchse und -hasen, einige Vogelarten und im Wasser der Arktische Saibling, wie unser großartiger Reiseführer nicht müde wurde zu betonen. Das sind jedenfalls die Spezies, die wir auch wirklich antrafen. Moschusochsen gibt es dort in der Region normalerweise auch eine ganze Menge, weshalb wir aber keine sahen (vielleicht auch zum Glück, vor den Viechern habe ich echt Respekt), erklärt sich im späteren Verlauf des Wanderweges noch.

Danke für die Einblicke. Die Mischung aus Bild und Text haben mich!
Freue mich auf das was da kommen mag.

Vielen Dank auch dir für deinen Kommentar und das Lob.:)


:lol::lol::lol::lol: Das ist aber nicht etwa dein Auto, oder? Ich dachte, du favorisierst eher die sozialdemokratischen Koalas?:D Freut mich, dass du auch mal reinschaust. Känguruhbilder gibt es an späterer Stelle auch noch...:cool:
 
#027
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Nach dem wir meinen Fauxpas hinsichtlich der Navigation bemerkten, sahen wir uns noch einigen Kilometern mehr am Seeufer ausgesetzt, als wir eigentlich erwarteten. Wie man auf den Bildern auch unschwer erkennen kann, schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel auf uns herab und sorgte alsbald dafür, dass wir uns nach einem Schattenplätzchen sehnten, in dem wir einen kurzen Moment rasten könnten. Da es in der arktischen Natur aber keinerlei Bäume gibt und die Sonne auch derartig hoch am Himmel stand, dass kein Hügel oder Felsvorsprung ausreichend Schatten warf, liefen wir mit kurzen Trinkunterbrechungen einfach weiter. Die entstehende Wärme sorgte wiederum dafür, dass wir immer langsamer voran kamen und die direkte Sonneneinstrahlung langsam aber sicher Wirkung zeigte. Nach dem wir endlich die Landzunge erreichten, von welcher aus das angesprochene Kanucenter zu sehen sein sollte, waren wir beide durch die Sonne schon ordentlich rot im Gesicht. Glücklichweise erspähten wir von der etwas exponierten Landzunge aus, eine kleinere Steilwand direkt am See, die ausreichend Schatten für eine ausgedehntere Pause spendete. Da sich die Wand direkt am Ufer befand, sorgten wir zunächst für ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch das ungemein wohlschmeckende Seewasser und kühlten uns dann für eine gute halbe Stunde im Schatten etwas ab. Meinen Kumpel hatte die Sonne dabei wohl etwas stärker zugesetzt, da er erst recht spät auf die Idee kam, sich sein Mosquitonetz mit Hütchen über den Kopf zu ziehen. Ich hatte ja wenigstens meine Mütze. Wer hätte das gedacht, man begibt sich in Grönland auf Wandertour, wird dabei immer wieder nach Eisbären gefragt, die größten Schwierigkeiten stellten aber (vorerst) eine fehlende Gaskartusche und die sengende Sonne (!) dar.:ugly:

#028
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Ich springe kurz ein Stück in der Chronologie der Bilder, da mir erst zuhause auffiel, dass ich nicht ein Bild des Kanucenters aufgenommen habe.:rolleyes: Hier nun eine Ansicht der sehr großen und geräumigen Hütte aus etwas Entfernung... Eher ein Suchbild. Die Hütte selbst empfing uns recht gut ausgestattet mit einigen Holzpritschen inklusive Matratzen. Auf unserer Suche nach zurückgelassenen Gaskartuschen, stießen wir auf eine ansehnliche Anzahl passender Behältnisse, allerdings bar jeden Inhalts. Wieder kein Glück. Immerhin stießen wir aber auf ein frisches Teelicht und, nach etwas Suchen, auf eine Art Plastikvase. In diese sägten wir kurzerhand zwei Löcher, schoben das Teelicht entzündet hinein und stellten einen Topf mit Wasser oben drauf. Da uns klar war, dass unsere Wasserkochvorrichtung ein wenig Zeit brauchen würde, legten wir uns, mit unseren Isomatten als Unterlage, auf die Holzpritschen. Ich frönte noch kurz meinem Laster, dem Rauchen, wurde dabei fast von der Hitze erschlagen, und es dauerte mit Sicherheit keine drei Minuten und wir schliefen tief und fest ein. Das Innere der Hütte nahm die Hitze von außen und die Sonneneinstrahlung kurioserweise so gut wie gar nicht auf, so dass wir nach gut einer Stunde erholsamen Schlafes ziemlich durchgefroren aufwachten.:ugly: Verrückte Welt. Eine kurze Überprüfung unseres provisorischen Wasserkochers ergab tatsächlich genug warmes Wasser für zwei Tassen Kaffee!:D Mit unserem edlen Gebräu in den Händen tappste ich nach draußen auf die Veranda um mich von der Sonne ein wenig aufwärmen zu lassen.

#29
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Während meiner Pause von unserer Pause tauchte wie aus dem Nichts dieser Geselle vor der Hütte auf. Er entdeckte mich zwar ziemlichlich schnell, ließ sich dabei aber nicht in seiner Fresslaune beirren. Selbst als ich vorsichtig meinen Kumpel nach draußen rief, futterte das Rentier ungestört weiter und ließ sich auch mehrfach ablichten. Nach etwa 10 Minuten verflog unsere anfängliche Faszination ein wenig, so dass wir anfingen recht geräuschvoll unsere Rucksäcke zusammenzupacken. Reaktion des Rentiers: Weiter futtern. Es kam schließlich ein Grönländer zur Hütte, mit keinem weiteren Gepäck als einer Spriteflasche, mit dem wir leider in keine Konservation kamen, aber auch dies schreckte das Tier nicht im Entferntesten auf. Selbst als wir uns, nach unserer längeren Pause etwas mühsam, in Bewegung setzten, ignorierte uns das Tier zunächst noch. Als wir ihm auf unserem Pfad fast schon bedenklich nahe kamen, schreckte es auf und lief in unsere Laufrichtung davon, bis es schließlich merkte, dass es uns so nur schwerlich aus dem Wege gehen konnte. Es lief dann einen Bogen, kehrte zur Hütte zurück und widmete sich wieder gänzlich der Nahrungsaufnahme. An der Stelle, an der Bild #28 entstand, trafen wir zwei weitere Grönländer, Vater und Sohn. Diese warnten uns zunächst vor dem schlammiger werdenden Pfad. Als wir unsererseits fragten, wohin sie ihr Weg führte, gaben sie zur Antwort: Zur Rentierjagd.:eek::lol: Scheinbar kein sonderlich schwieriges Unterfangen, oder wir erwischten ein akut suizidales Tier.:lol:
 
Zur Rentierjagd.:eek::lol: Scheinbar kein sonderlich schwieriges Unterfangen, oder wir erwischten ein akut suizidales Tier.:lol:

Eigentlich waren auch meine bisherigen Rentierbegegnungen so, dass man sich den Tieren bis auf wenige Meter nähern konnte. Wahrscheinlich hätte man sie sogar berühren können aber das wollte ich dann nicht ausprobieren.(y)
 
:lol::lol::lol::lol: Das ist aber nicht etwa dein Auto, oder? Ich dachte, du favorisierst eher die sozialdemokratischen Koalas?:D Freut mich, dass du auch mal reinschaust. Känguruhbilder gibt es an späterer Stelle auch noch...:cool:

Nein, habe ich am WE in Berlin entdeckt :D

Das mit dem Gas ist heftig, ich bin echt dankbar, das meine Brennstoffversorgung im Sommer immer auf Spirius (Dosenkocher) und im Winter auf Benzinbasis erfolgt, da weiß man was man hat und es brennt zur Not auch ohne Technik...
 
Eigentlich waren auch meine bisherigen Rentierbegegnungen so, dass man sich den Tieren bis auf wenige Meter nähern konnte. Wahrscheinlich hätte man sie sogar berühren können aber das wollte ich dann nicht ausprobieren.(y)

Wir trafen später noch ein weiteres Rrentier, das kam auch noch wesentlich dichter. Allerdings nötigte uns deren Geweih doch auch einiges an Respekt ab. Jedenfalls merkwürdig, dass die Tiere scheinbar keine Scheu kennen, obwohl sie bejagt werden.

Nein, habe ich am WE in Berlin entdeckt :D
Das mit dem Gas ist heftig, ich bin echt dankbar, das meine Brennstoffversorgung im Sommer immer auf Spirius (Dosenkocher) und im Winter auf Benzinbasis erfolgt, da weiß man was man hat und es brennt zur Not auch ohne Technik...

Hehe, auf jeden Fall eine tolle Idee für so ein Auto...:lol:
Wir hatten uns extra im Vorhinein noch erkundigt, ob dort in Kangerlussuaq Gas verfügbar ist und es wurden uns auch Fotos des Sortiments im Supermarkt geschickt. Also eigentlich kein Problem. Spannend fand ich dann auch eher, dass wir aufgrund von ZUVIEL Auswahl die falschen Buddeln griffen. Insbesondere bei Benzinkochern wurden wohl am Flughafen die Kontrollen massiv verschärft, so dass reihenweise Kocherflaschen einkassiert wurden, die auch nur einen Hauch von Bezingeruch mit sich trugen. Hat eben alles so sein Für und Wider. Und noch mal, wird uns das bestimmt nicht passieren.

Ich glaube das mittragen des Kaffes hat sich gelohnt. :D
Die #027 gefällt mir, besonders die Farbe des Wassers.

Oh ja, selbst für diesen Moment hat sich das Tragen schon gelohnt. Zumal es gar nicht so leicht war, wieder i n die Gänge zu kommen.
Das Wasser war nicht nur von der Farbe her einfach großartig, es schmeckte auch so außerordentlich gut, dass wir schon überlegten, das Wasser zu exportieren. Würde bestimmt ein Verkaufsschlager werden. :)
 
#30
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Nach dem grönländischen Vater-Sohn-Gespann kamen uns noch vier weitere Wanderer entgegen. Diese wirkten sichtlich ermüdet, da, nach ihrer Aussage, der Weg aufgrund des ganzen Morastes wohl sehr anstrengend sei. So erhielten wir einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Tage und die damit verbundenen Herausforderungen. Für diesen Tag sollte es am Ende des Sees aber genug sein, so dass wir uns nach einem geeigneten Lagerplatz umsahen. Dabei stießen wir auf einer kleinen Anhöhe auf ein Holzgerüst, dessen Funktion sich uns aber nicht erschloss. Da der Untergrund vor diesem Gerüst aber sehr eben war, schlugen wir unser Zelt dort auf. Laut unserem Reiseführer sollte es wohl am Ende des Sees eine kleine Insel geben, die ebenfalls hervorragende Zeltgelegenheiten bietet, wohl aber nur mit einem der Kanus zu erreichen gewesen wäre. Wie sich dann herausstellte, befanden wir uns auf eben jener Insel, nur dass durch den trockenen Sommer der Wasserspiegel des Sees soweit fiel, dass wir trockenen Fußes auf die kleine vorgelagerte Insel gelangten.
Beim Zeltaufbau hielt unsere Pechsträhne an, da nun eine der Steckverbindungen einer Zeltstange sich so verschob, dass sich das letzte Glied der Zeltstange nicht mehr arretieren ließ. Glücklicherweise verfügten wir über eine Reperaturhülse, so dass das Zelt leidlich stabil stand. Dennoch war dies äußerst unangenehm, da es sich nicht einschätzen ließ, inwiefern die Zeltstangen nicht auch an anderer Stelle nachgeben könnten. Als Glück im Unglück lässt es sich wohl bezeichnen, dass die kaputte Stelle am letzten Glied des Gestänges auftrat. Nicht etwa in der Mitte. Im Anschluss kochten wir uns ein wenig entnervt unser Abendessen und verkrochen uns recht bald im Zelt, da ein unangenehmer Wind aufkam, der zum einen feinen Sand aufwirbelte, der in jede Ritze drang und zum anderen für eine sehr rasche Abkühlung sorgte.

Tag 5, Etappe 4, Abfluss des Amitsorsuaq --> Hütte Ikkatooq

#031
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Hier unser Zeltplatz im Lichte der morgendlichen Sonne. Für diesen Tag stand die erste "schwere" Etappe unserer Tour an, so man denn der Einteilung unseres Reiseführers Glauben schenken mochte. Die Route würde uns am Abfluss des Sees entlang führen, wobei es ein stetig bergab führendes Flusstal zu durchqueren galt. Im Anschluss erwartete uns ein Anstieg von etwa 330hm auf knapp 1,5 Kilometern. Trotz dieser Aussichten wanderten wir guter Dinge los und ließen den wunderschönen See alsbald hinter uns.

#032


Die Navigation in diesem Flusstal sollte, laut Reiseführer wohl komplizierter werden, da es kaum Steinmännchen gibt und sich der Pfad immer stärker in der Graslandschaft verliert. Beides bestätigte sich nicht. Bis auf den Morast des Pfades kamen wir erstaunlich gut voran und auch die Navigation stellte uns kaum vor Herausforderungen. Das Wetter spielte im Vergleich zum Vortag keine strahlende Rolle mehr, wobei es immerhin trocken blieb. Im Hintergrund der Aufnahme lässt sich bereits ein weiterer See erkennen, an welchem wir ebenfalls entlang laufen werden und welcher ziemlich genau auf Höhe des Meeresspiegels liegt. Dort angekommen, erwartete uns der erste wirklich ernstzunehmende Anstieg. :)
 

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Weiterhin eine sehr witzige und spannende Reisereportage! Ich persönlich würde aber die Landschaft etwas zu Trist finden, um darin wirklich für so lange Zeit unterwegs zu sein. Wie ist es euch damit gegangen?
 
Ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Landschaft einfach super ruhig ist und man aktiv entspannen kann. Ich weiß noch von einem urlaub in Schweden in dem wir 10 Tage nur Kanu fahren waren. Die Landschaft war sehr einfach, es war absolut ruhig und durch das tägliche Kanufahren war die Zeit auch körperlich anstrengend. Ich war nach den 10 Tagen absolut tiefenentspannt.
Natürlich war eure Reise eine ganz andere aber irgendwie kann ich da auch gewisse Parallelen erkennen.
 
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