Wie schaffe ich es, dass die Bilder im Endeffekt wie ein Scan aussehen? Lediglich ein SW-Filter erzielt hier ja nicht das gewünschte Ergebnis. Mit welchem (kostenlosen) Programm kann ich hier arbeiten?
Das Entscheidende dürfte hier die Kontrastspreizung sein. Die muss so eingestellt werden, dass das Papierweiß richtig weiß wird (255|255|255) und die Schrift weitestgehend satt schwarz (0|0|0). Wenn es wirklich nur um Schrift geht (keine Bilder) kann man das noch etwas radikaler betreiben und evtl. sogar am Schluss auf Graustufen verzichten, also reines 1-Bit-Schwarzweiß draus machen.
Das A und O ist allerdings die gleichmäßige Ausleuchtung der Vorlagen bei der Aufnahme, denn das Festlegen der Spreizpunkte funktioniert nicht so gut, wenn das Papier z. B. links um 1 Blende heller ist als rechts. Auch eine eventuelle Vignettierung sollte man möglichst rausrechnen, bevor man mit dem Spreizen anfängt.
Bleibt die Frage, welche Software in Frage kommt.
Wenn es auch um Bilder ginge, würde ich sagen: Unbedingt alles im Rohformat aufnehmen und als eventuelles Zwischenformat 16-Bit-TIFF benutzen, um fürs Spreizen genug Tonwerte übrig zu haben. Aber da hier nur Textdokumente verarbeitet werden sollen, kommt man vermutlich auch mit JPEG-Fine aus. Das spart dann auch gleich den Rohkonverter.
Theoretisch sollte Gimp für sowas reichen, wenn es unbedingt kostenlos sein muss. Andererseits ist eine Lizenz von PhotoLine oder AffinityPhoto auch nicht so unerschwinglich, und diese Programme sind besser zu bedienen und meist auch schneller. Ich persönlich würde PhotoLine nehmen (weil ich das gewohnt bin

) und mir eine Aktion für die benötigten Arbeitsschritte basteln, die ich dann per Stapelverarbeitung auf alle 300 (oder wieviel auch immer) Bilder anwende. Details kann ich ggfs. auf Anfrage liefern.
Das Ergebnis würde ich am Ende als PDF speichern und vielleicht sogar in hybride PDFs umwandeln (damit sie nach Inhalt durchsuchbar werden).
Die Sache hat aber auch noch eine andere Seite: Für gleichmäßige Ausleuchtung, Flachdrücken der Vorlagen, Platzierung der Kamera über der Vorlage etc. wird schon ein bisschen was an zusätzlichem Equipment nötig sein. Da frage ich mich, ob nicht ein gebrauchter A3-Scanner letztlich die einfachere Lösung wäre. Kann man später, wenn die Arbeit komplett durch ist, auch wieder weiterverkaufen.