AW: Freistellungsmöglichkeit einer PEN
Da steckt wohl ein Denkfehler drin. Ein Objektiv f/1,2 behält seine Lichtstärke, egal wie groß oder klein der Sensor dahinter ist.
Die Lichtstärke nimmt ab, je kleiner der Sensor wird.
Bei µFT muss man doppelt so weit weggehen, um den gleichen Bildwinkel für das Hauptmodiv zu erreichen. Dadurch fängt man nur noch ein Viertel des Lichts ein.
Gleich bleibt das Öffnungsverhältnis (F-Zahl, Blendenzahl, f/d-Verhältnis, Aperture, F-Number, ...).
Die Lichtstärke geht mit Sensorfläche / Eingangsaperturfläche. Hat nichts mit der Blendenzahl zu tun.
Genauso wie es keine Stundenkilometer gibt.
Bis auf die Perspektive ALLE fototechnischen Eigenschaften ergeben sich
aus dem Öffnungswinkel des Kegels, der durch die Objektiv aufgefangen wird.
- Beugungslimitierung
- Schärfentiefe
- Bei gegebener Belichtungszeit: Signal-Rausch-Abstand an einem idealen Sensor.
25/0.95 am µFT ist damit sehr wohl mit einem 50/1.9 am Kleinbild oder einem 125/4.9 an einem 90mm x 60mm-Sensor vergleichbar.
Wie rechnet man den ganzen Spaß?
Für alle Abschätzungen brauch' ich das Verhältnis zwischen gewünschter Schärfentiefe x (z.B. 18 mm) und der gewünschten Auflösung z (z.B. 0,1 mm).
Weiterhin benötigt man die Wellenlänge des Lichts l (l = 555 nm).
Q = l / z = 18 mm / 0,1 mm = 180
Die Beugung wird grenzwertig, wenn z / l kleiner als Q wird bzw. wenn x*l > z² wird.
Das Beispiel oben liegt mit 18 mm x 555 µm = 0,01 mm² ~ 0,01 mm² = 0,1 mm x 0,1 mm gerade im Grenzbereich.
Die Zahl Q ist gleichzeitig das notwendige Verhältnis aus Entfernung und Blendenradius des Objektivs. Ein 100/2.0-Objektiv mit
einem Blendenradius von 25 mm muß bei Blende 2,0 25 mm x 180 = 4,5 m entfernt sein, sonst hat man die 18 mm Schärfentiefe
bei 0,1 mm Auflösung nicht.
Bei einem 200/2,0 mit 50 mm Blendenradius sind es 9 m.
Der Sensor als letztes Element entscheidet dann über den Bildwinkel (und beeinflußt darüber ggf. das eingesetzte Objektiv).
Die Zahl Q² ist der Lichtverschwendungsfaktor. D.h. bei Q=180 fange ich 1/180² ~ 1/320.000 des Lichts ein,
was ein Flächenstrahler in der Belichtungszeit von sich gibt. Bei einem Kugelstrahler ist 4*Q².