Bist du dir sicher mit der Begründung, warum die Smartphones präziser sind? Das mag ein Grund dafür sein, warum sie schneller sind, aber präziser? Sie sind ja auch ohne aktive Internetverbindung präziser.
Ja klar, das ist der Hauptgrund. Es kommt aber nicht darauf an, daß das Smartphone unbedingt jetzt im Moment Internet-Kontakt hat. Es reicht völlig, wenn ein solcher Kontakt in der letzten Zeit stattfand, bei dem sich das Smartphone die aktuellen Bahndaten der Satelliten herunterladen konnte. Diese Daten sind bis etwa 48 Stunden lang verwendbar, danach werden sie zu ungenau.
Verfügt ein Empfänger nicht bereits über diese Daten, muß er alle Satelliten, die möglicherweise sichtbar sein könnten, durchprobieren. Hat er Kontakt mit dem ersten aufgebaut, beginnt er, von diesem besagte Daten herunterzuladen. Das dauert aber vergleichsweise eine Ewigkeit, nämlich 12,5 Minuten. Natürlich versuchen moderne Empfänger schon während dieser Zeit, die restlichen Satelliten zu finden. Dabei probieren sie aber weiterhin der Reihe nach alle möglichen Codes durch. Der Empfänger "nimmt, was er kriegt", und kann sich nicht gezielt die Satelliten aussuchen, die von der Konstellation her am günstigsten sind. Deshalb bestimmt er zuerst nicht die präziseste Lösung, sondern die schnellste. Empfängt er das Signal dann eine Weile, wird die Lösung immer genauer, weil immer mehr Daten vorliegen und eine eventuell schlechte Geometrie durch zusätzlich neu empfangene Satelliten ausgeglichen wird.
Das dürfte doch eher daran liegen, dass sie noch mehr Anhaltspunkte wie WLANs, Funkmasten etc haben. Es heißt dann ja auch Assisted GPS. Oder?
"Assisted GPS" bedeutet, daß diese Bahndaten nicht vom Satelliten geladen werden müssen, sondern dem Empfänger bereits vorliegen, bevor er überhaupt mit dem Empfang beginnt. Er kennt damit bereits die Satelliten, die ihm eine optimale Geometrie bieten müssten und kann diese zuerst auswerten. Sind die Daten darüberhinaus frisch genug (nicht mehr als einige Stunden alt), kann er sogar die momentanen Störungen durch die Atmosphäre herausrechnen - was er sonst wiederum erst tun könnte, wenn alle Daten vom Satelliten heruntergeladen wurden.
Mir persönlich ist durchaus auch schon aufgefallen, daß der Empfänger in der 7D2 reichlich geruhsam agiert. Ich schiebe das bei mir allerdings bisher darauf, daß ich ihn so selten einschalte. Eine völlig neue Initialisierung nach langer Zeit dauert eben. Und wenn der Empfänger z.B. bei seinem initialen Download auch noch unterbrochen wird, muß er zwölf Minuten warten, bis die entgangene Stelle erneut übertragen wird. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, die Daten aus Fragmenten verschiedener Satelliten zusammenzusetzen. Selbst wenn, hilft dem Smartphone bei diesem Job sein leistungsstarker Prozessor, den die Kamera aus Strom-Gründen nicht haben wird.
MfG