Naja, Polemik und Arroganz können durchaus auch als reines Stilmittel eingesetzt werden - auch wenn diese zumeist negativ konnotierten Techniken eher die Ausnahme sind - und können bewusst als "Trigger" fungieren. Bestenfalls denkt der Leser dann auch noch über das geschrieben nach! Ob der Verfasser dieser Zeilen das bewusst tut, oder ob er tatsächlich ein arroganter Polemiker ist, lässt sich häufig nur mutmaßen...
Geht nicht eigentlich um junge Mädchen, große Blenden, wenig »Rechtfertigung« und viel Moral?
Mein Eindruck ist, dass hier viele viele Mitleser/-schreiber noch viel mehr aneinander vorbei schreiben, ohne das vorher gelesene wirklich verstanden zu haben und es nicht selten zu persönlichen Anfeindungen kommt, wenn die Argumente dünn werden. Das finde ich sehr schade, wenn nicht sogar bedenklich, da das eigentliche Thema "Portrait" und konstruktive Kritik sehr darunter leidet.
Direkt vorweg, in Sachen Fotografie von Menschen zähle ich mich selbst eher zu den Dilettanten und diese Spielart der Fotografie löst bei mir auch keinen Auslösedrang aus, was mich aber nicht davon abhält - für mich pers. - gute Portraits anzuschauen. Was mich an einem guten Portrait fasziniert ist die "Geschichte des gezeigten Menschen", die einem das Bild als solches vermitteln zu versucht. Gleiches gilt auch für Szenen, die eine Handlung, Situation, Story zeigen. Und damit sind wir an dem Punkt, um den sich hier vieles dreht: Aus Sicht des Fotografen: "Was möchte ich mit dem Portrait zeigen?" - Einen schönen Menschen (die Wertung ob dieser in welcher Pose in welchem Alter dargestellt wird, sei mal dahingestellt) der mit entsprechendem handwerklichen Aufwand für Licht, Maske, Kamerabedienung, ... auf einem technisch sauber gemachten Foto landet, kann man durchaus als Ziel haben, aber das war es dann auch schon, ein schöner Mensch! Wenn jemand das als seinen Auftrag, seinen Anspruch nimmt, alles gut, aber ganz ehrlich, davon findet man im Netz unzählige, ob bekleidet, unbekleidet, in zweideutiger Pose, oder eher businesslike, finde ich das ganze eher nichtssagend. Natürlich an einigen Bildern sieht man schon welchen Aufwand der Fotograf getrieben hat und ob der Fotograf sein "Handwerk" versteht, aber deswegen lösen diese Bilder - bei mir - nicht den Drang aus, diese länger zu betrachten - und ich denke, das ist hier einer der wesentlichen, kritisierten Punkte!
Es gibt im Gegensatz dazu auch diverse Bilder, die mit Sicherheit nicht die Hochglanzanforderungen einiger erfüllen, aber eine Geschichte zum Gesicht erzählen und diese finde ich deutlich spannender! Die Bilder müssen für mich nicht mal technisch perfekt sein, der eine Fotograf nennt es Stilmittel, der andere Schnappschuss, aber es steckt dann halt mehr dahinter als "nur" einen schönen Menschen, schön abzulichten.
Also an all die Kritiker
und Kritisierten, stellt euch einfach mal die Frage,
was will der Fotograf zeigen und deckt sich das mit meiner erfüllt das Bild meine Erwartungshaltung als Betrachter
und wenn nicht, ist es zielführend, das dem Ersteller des Bildes unter die Nase zu reiben? Wenn ich, ein für mich nichtssagendes Portrait sehe, kann ich gut die Finger von Maus und Tastatur lassen, allerdings sollte ich mich als Fotograf, wenn ich den nächsten Schritt machen will, auch mit der gegeben konstruktiven Kritik auseinandersetzen. Nicht jeder kann, will oder muss aussagekräftige Portraits als Ziel haben, manchen reicht ein technisch perfektes Foto eines perfekten Menschen zum zeigen.