Da es in den Bewertungen einige Fragen zur Entstehung von Bild 43 gab, versuche ich mich hier mal ein einem kurzen making of:
Eigentlich ist der Aufbau denkbar einfach. Eine schwarze Glübirnenfassung mit einem Kabel verbunden und auf einem Stab befestigt. In meinem Fall einfach mit einem Draht festgerödelt. Daneben ein Stativ mit Kamera mit Fernauslöser aufgestellt und bei laufenden Serienbildern mit einem Luftgewehr auf die Glühbirne geschossen. Darunter eine Plane ausgelegt um die Scherben nicht im Rasen zu haben. Das ganze sah dann so aus.
Die Leiter diente als Auflage für das Luftgewehr um zwischen dem Timing mit schießen und auslösen nicht auch noch von den eigenen Zielkünsten abhängig zu sein. Das ganze kann man dann so oft wiederholen bis man genügend Aufnahmen hat oder zumindest eine, die einem gefällt.
Ganz wichtig, hier spielt ohne High-Speed-Kamera auch das Glück eine große Rolle ob man mit den Serienbildern den richtigen Moment trifft. Beim ersten Versuch habe ich zum Beispiel vermutlich den Glühfaden direkt mit dem Diabolo getroffen so dass von einem Bild zum Nächsten der Übergang von intakter Glühbirne zum "Lich aus" schon vorbei war.
Anschließend habe ich versucht explizit in den Teil oberhalb des Glühfadens zu schießen. Ebenfalls hat sich herausgestellt, dass der Plastik-Weidestab zu labil ist und die Birne beim Auftreffen aus der Fokusebene pendelt. Eine schwere Brechstange hat fortan die Funktion als Ständer erfüllt.
Letztendlich der Wettbewerbsbeitrag aus dem dritten Versuch entstanden ist. Es kann aber auch erheblich länger dauern.
Andere Ergebnisse, die mir aus gefallen haben, sind folgende:
Die Auswahl ist mir nicht leicht gefallen, letztendlich hat mir der extrem gedehnte Wolframfaden und die extreme doch etwas besser gefallen, auch wenn es nicht ganz so scharf ist wie ich es mir gewünscht hätte.
Zusammenfassend kann ich sagen, derartige Bilder kaputtgehender Glühbirnen sind nur durch mechanische Einwirkung zu erreichen. Zu viel Spannung lässt die Birne nur durchbrennen ohne das Glas zu beschädigen. Der Glühfaden einer beschädigten Glühbirne hält sich nur einen Bruchteil einer Sekunde, wenn diese bei voller Leistung getrieben wird. Für ein Bild mit einer bereits kaputten Glühbirne mit noch glühendem, rauchendem Faden ist es erfolgversprechender die Birne zunächst vorsichtig zu zerstören. Entweder mit kleinem Brenner ein Loch machen und vorsichtig mit der Zange ausbrechen oder langsam in Schraubstock o.ä. zerquetschen. Dabei kann aber auch der Faden direkt kaputt gehen. Anschließend dann mit einem Dimmer vorsichtig einen Zustand erreichen, bei dem der Faden einige Sekunden an Luft überlebt. Auch hier opfert man allerdings einige Birnen bevor man Glas entfernt ohne Wolfram zu zerstören und den richtigen Punkt erreicht an dem der Faden nicht sofort durchbrennt.
Ich hoffe alle Fragen, an die ich mich erinnern konnte, beantwortet zu haben. Grundsätzlich muss ich sagen, dass solch ein Projekt durchaus Spaß macht, auch wenn man nicht der Erste mit der Idee ist und viel Glück eine Rolle spielt.
Disclaimer: Schutzausrüstung nicht vergessen. Glassplitter können auch zum Schützen zurück fliegen. Daher unbedingt Schutzbrille tragen. Auch das schönste Foto ist es nicht wert ein Auge zu verlieren. Und wer sein Glas liebt, sollte auch dort noch eine schützende Scheibe/Filter vor die erste Linse pflanzen.