Und warum sitzen die üblicherweise nicht weiter aussen? Ist das eine rein finanzielle Frage der Entwicklung neuer AF-Module? Oder stehen da andere prinzipielle Gründe dahinter?
Ich hole jetzt etwas weiter aus. Schau dir mal Beitrag 95:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=9036048
Das Gesichtsfeld von der zentralen AF Optik ist nicht beliebig groß, denn ansonsten würden sich die Bilder auf dem AF Sensor gegenseitig überlagern und wären damit unbrauchbar. Als Gegenargument könnte man anführen, dann separiere ich die Bilder halt weiter, dann passt auch mehr Bild drauf. Ja, das geht mit einem Hohlspiegel als AF Hilfsspiegel und anderer Optik und hat Canon auch mehr als 10 Jahre im AF Modul der 1er Serie so gebaut, aber auch hier gibt es eine Grenze und die AF Felder können irgendwann nicht mehr weiter außen liegen.
Was spricht aber dagegen die gleiche AF Optik noch mal direkt daneben zu bauen? Nichts und daher wird das ja auch gemacht. Hier das Bild von einem typischen AF Sensor:
http://cpn.canon-europe.com/de/files/education/technical/eos_1d_x_explained/caption_005.jpg
In der Mitte die AF Optik die wir bisher immer betrachtet haben und links und rechts daneben das gleiche noch einmal. Ganz so einfach geht das jetzt aber auch nicht, aber dazu muss man sich die Strahlengänge näher ansehen.
Leica zeigt ehrliche Strahlengänge durch ihre Optiken und nicht nur idealisierte Diagramme:
http://de.leica-camera.com/assets/file/download.php?filename=file_136.pdf
Schau dir auf Seite 25 das Elmarit 21/2,8 an. Die Lichtstrahlen die zentral durch die Optik laufen landen auch in der Mitte vom Sensor und die beiden eingezeichneten Randstrahlen entsprechen dann dem Lichtpfad für den 2,8er AF Sensor. Gut, etwas breiter sind sie dann doch, aber das können wir für die Betrachtung vernachlässigen.
Beim Strahlengang, der zum Rand vom Sensor geht sieht man zwei Dinge. Die Blende wird gar nicht ganz ausgenutzt und die Strahlen treffen schräg auf. Das erste führt zu Vignettierung. Ich kann also die Blende ein Stück weit schließen, ohne dass es die Helligkeit am Bildrand beeinflusst. Ich hab das früher mal genauer untersucht:
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=139135
Oder anders ausgedrückt, ich habe am Bildrand eine andere Lichtstärke und die erlaubt es mir nicht mehr eine AF Separation zu erreichen, die dem 2,8er Winkel entsprechen würde. Ein 5,6er Lichtbündel passt aber noch durch.
Und dann waren ja da noch die schräg auftreffenden Lichtstrahlen. Wenn ich meine AF Optik einfach nur zum Rand schiebe, aber weiterhin gerade raus schauen will, dann sehe ich irgendwann nichts mehr, ich muss also auch mein Blickrichtung kippen. Sieht man sich obiges Bild ganz genau an, dann sieht man auch, dass die äußeren Linsen vom AF Modul leicht gekippt sind. Doch wie weit muss ich die kippen und damit meine Blickrichtung ändern? Bei einem Elmarit 90/2,8 (Seite 70) brauche ich einen anderen Winkel als bei dem obigen 21mm Objektiv. Ich muss also beim Winkel einen Kompromiss finden, schränke damit aber weiter die Größe der AF Separation ein. Daher kann ich keine lichtstarken AF Sensoren an den Rand setzen.
Aber nein, es gibt schon Möglichkeiten. Baue ich eine vollständig bildseitig telezentrische und vignettierungsfreie Optik, dann kann ich meine AF Sensoren hin setzen wo immer ich mag und wenn es die letzte Ecke vom Bild ist. So ein Monster kannst dir aber nur für kleine Bildsensoren leisten und auch dann nicht extrem lichtstark.
Nicht betrachtet haben wir bisher, dass das ganze Licht zum AF Sensor über den kleinen Hilfspiegel muss. Der beschneidet das Bildfeld noch weiter. Verwende ich aber eine Technik wie Sony mit der SLT-A77, bei der ich keinen Hilfsspiegel mehr brauche da der Haupspiegel dem AF das Licht zu spielt, kann ich dieses Limit umgehen.