Was ich hier immer wieder lese ist, dass viele Leute nach dem Umstiege von Dreistelligen zu Zwei- oder Einstelligen Modellen fragen. Viele der Beiträge kommen mir vor, als müssten sie sich das vor sich selbst rechtfertigen, indem das Forum Ihnen viele gute Gründe dafür liefert.
Viele von den Usern hier schreiben dann, bist du wirklich schon weiter als dein Body, ist deine Technik überfordert mit deinem Können? Und versuchen viele der Fragenden nochmals zum überlegen zu animieren, ob nicht ein hochwertigeres Objektiv sinnvoller wäre.
Was ich jetzt gerne von den Besitzern der Zwei- oder Einstelligen SLR-Kameras wissen würde ist, warum seid ihr umgestiegen. Was war der Initiator 1000+ EURO für einen Body auszugeben (ausgenommen derer die mit der Fotografie ihr Geld verdienen)? War eure Technik mit eurem Können überfordert? Oder hattet Ihr einfach spezielle Anforderungen an den neuen Body, wie Filmen oder ähnliches? War es schlussendlich die richtige Entscheidung umzusteigen, oder habt ihr euch mehr erwartet?
Versteht mich nicht falsch, ich möchte nicht umsteigen und meine 600D noch ein Weilchen behalten, mich interessieren nur die Gründe und eure Antworten, die einem Unentschlossenen helfen könnten.
Sicherlich ist diese Diskussion markenübergreifend, nur gibt es hier keinen allgemeinen Bereich, oder?
Beste Grüße
Wer wirklich einen neuen Body kaufen möchte, sollte das auch tun, egal, warum.
Logische Gründe wird es sowieso selten geben, meist wird doch irgendwie "Habenwollen" im Spiel sein.
Kaufberatung wird wohl mMn auch oft in Anspruch genommen, weil man aus früheren Erfahrungen heraus Angst hat, ein völlig sinnloses bzw. frustrierendes Produkt zu kaufen.
Glücklicherweise scheint das bei den meisten Kameras mit Wechselobjektiven (ab Einsteigerlevel) nicht der Fall zu sein: Die halten alle lange und tun, was sie versprechen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Meine Motivation für die ersten beiden Kaufberatungen (Bridge und DSLR) war die Angst vor so einem Fehlkauf.
Bzw. bei der DSLR die Angst, damit überfordert zu sein, was ja auch letzen Endes ein Fehlkauf gewesen wäre.
Meine Entscheidung, dann eine Zweit-DSLR (Nikon 7100 zur 5100) zu kaufen, war reines Habenwollen.
Natürlich kann ich mit den verschiedenen Vorzügen etwas anfangen und bin auch dankbar dafür: Schulterdisplay (!), High-ISO- und Lowlight-Leistungen, schnellerer und treffsichererer AF, Direktzugriffe, 100%-Sucher.
Waren alles Sachen, die mich doch ein wenig an der 5100 gestört haben, aber wenn ich keine Zweit-DSLR gekauft hätte, wäre ich nicht deshalb frustrierter beim Fotografieren gewesen.
Man gewöhnt sich ja an das, was man hat.
Wenn jemand einen neuen Body will, wird es nur selten wirklich objektive Gründe dafür geben, und man sollte es ihm mMn nicht ausreden.
Vielleicht möchte er das aufgrund der Werbung, weil der beste Kumpel einen hat (kein Pun beabsichtigt!

), weil er einfach gern was Neues hätte usw.
Dann wird er mit besseren Objektiven nicht so ganz glücklich sein.
Meiner Meinung nach lohnt es sich auf jeden Fall für Leute, die die letzte Kamera vor 10 Jahren gekauft haben, weil sich da wirklich viel verändert hat (BQ, Möglichkeiten der Kamera, Cropreserven/ MP).
In meiner Familie gibt es noch eine 2-MP-Kamera von vor ca. 10 Jahren - damit kann man keine Fotos größer als 9x13 ausdrucken; auf größeren Fotos sieht man eher Einzelpunkte.
Wirklich überlegen würde ich mir den Wechsel, der auch Objektivneukauf erzwingt: Von Crop auf Vollformat oder von einer Marke zur anderen.
Da fließt mMn oft unnötig viel Geld einfach weg, weil man alle Objektive neu kaufen muss/ möchte.
Für die wenigsten Hobbyfotografen wird es aber objektive Wechselgrüden geben und ein Kamerawechsel lohnt sich mMn nur dann wirklich, wenn man einen echten Schritt nach vorn tut, also von absolutem Anfänger zu Oberklassemodell oder im Abstand von mehreren Jahren.
(Wobei ich nicht weiß, ob sich heute noch so viel tut wie im Vergleich von 2004 und 2014).
LG
Frederica