Immer wieder erschreckend, wie sehr manche "Künstler" von sich überzeugt sind. Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen ist bekanntlich sehr gut, aber wenn ich z.B. eine Rolex als Uhr für Prolenten abstempele und dann mit diesem Auftritt hier, der nur so mit Understatement glänzt, auftrete, dann bleibe ich lieber ein stupider dämlicher Amateur, der seinem gegenüber wenigstens noch den nötigen Respekt zollt und nicht wie auf einen erbärmlichen Köter hinabschaut.
Dass die Fotos natürlich nicht das halten, was Du hier vorgibst zu sein, ist nur allzu bezeichnend, aber das weißt Du sicher selbst. Da hilft es auch nichts sich hier als "Profi" zu bezeichnen, der andere Leute inspiriert hat, von dem andere Leute etwas lernen können. Der Vorgang des Lernens basiert ebenso wie derjenige der Konversation auf einem gegenseitigen Austausch eines Sachverhaltes, wobei Respekt eine wichtige Rolle spielt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der so auftritt und sich gibt wie Du, auch nur irgendjemanden irgendetwas beibringen kann. Und das sage ich, obwohl ich Dich nichtmal kenne.
Zu den Bildern an sich. Sie sind nichtmal schlecht, wie hier manche auch schon richtiger Weise angemerkt haben. Aber Profiqualität? Ich muss an dieser Stelle leider neidlos anerkennen, dass sie diese Qualität eben nicht wiederspiegeln. Bei dem Portrait auf Bild 1 fällt schon ein Teil des rechten Auges des Models in den Unschärfebereich, ebenso, wie der größte Teil des Kins, ein Teil des Mundes und die linke Wange. Klar betont das das Sanfte und das natürliche eines Models, abernicht umsonst gibt es die Empfehlung bei Portraits Blende 11 zu nehmen ( Brennweite bei 80-110 mm )
Die Richtung und die Temperatur des Lichtes hast Du gut hinbekommen, ebenso wie den ansprechenden Schnitt, der die Augen im oberen Drittel des Bildes platziert und den Betrachter aufmerksam werden lässt. Mit dem Foto kommst Du am ehesten in die Richtung "professionell".
Bild 2 wirkt auf mich vollkommen uninspiriert, aber spiegelt für mich Dein Verhalten hier im Thread vollkommen wieder. Auf den ersten Blick sieht man den unschuldigen, lieben Menschen, aber auf den zweiten Blick sieht man das, was er im thread hier deutlich macht. Ein Herabschauen von weit oben nach ganz tief unten. Genauso wie auf dem Foto will er im Mittelpunkt stehen und verteidigt mit allen Mitteln seinen Platz. Das Licht ist auf ihn gerichtet, nur auf ihn. Da fühlt er sich wohl, ja. technisch gesehe ist das Foto ok, Blende passt.
Bei Bild 3 fallen mir sofort die unnatürlih groß wirkenden Lippen des "Models" auf. Ebenso lenkt der braune Strich links neben dem Kopf des Models von dem Hauptmotiv ab, welches ein Stück zu weit links im Bild platziert ist (Ellenbogen touchiert fast den Rand des Bildes). Der Ausdruck des Models erinnert mich an - eine Schlaftablette - es kommen überhaupt keine Gefühle, keine Emotionen, eifnach nichts herüber. Der Blick trifft außerdem nicht den des Betrachters, sondern geht etwas nach unten weg.
Soweit meine Einschätzung, die Du entweder respektieren kannst, oder auch nicht. Mich wird Deine wahrscheinlich sehr aggressive Reaktion auf meine Kritik ziemlich kalt lassen, weil ich mit ihr umgehen kann, im Gegensatz zu Dir.