Hier nun meine Erfahrungen mit "MAGIX-Fotos...".
Optimale Bildqualität auf dem TV mit ?MAGIX Fotos auf CD & DVD 3.0?
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Wenn man "MAGIX" einfach mit Bilddateien füttert, wie sie beim Digitalfotografen üblicherweise auf der Festplatte liegen, erhält man nur eine sehr mäßige Bildqualität auf dem TV-Schirm. Es geht aber auch wesentlich besser, wenn man etwas Arbeit in die spezielle Vorbereitung der Bilder steckt, vor allem in die Skalierung auf das DVD-Format. Objektive Grenzen für die Bildqualität setzt natürlich die Fernsehnorm. Ein PAL-Bild hat eben nur 720x576 Pixel.
Die folgenden Hinweise beziehen sich auf die Version 3.0 von "MAGIX" (mit Update-Patch auf 3.0.4). Diese Version war vor einiger Zeit für nur 10 Euro erhältlich und mir deshalb einen Versuch wert. Aktuell ist die Version 3.5, die sich aber nicht grundlegend anders verhalten dürfte.
Als Ausgabemedium habe ich DVD verwendet, denn VCD und SVCD haben eine noch geringere Auflösung und laufen nicht auf allen DVD-Playern.
Als EBV-Programm wurde Photoshop Elements 2 (PSE) benutzt.
Die Kenntnis der Funktionen von "MAGIX" setze ich voraus.
Ausgangsdateien
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Die zu verwendenden Bilder müssen bereits fertig bearbeitet sein (Tonwertkorrektur, Farbkorrekturen usw.). Bei Freistellungen kann man dabei schon die weiter unten angegebenen Bildproportionen berücksichtigen.
Skalierung der Fotos auf das DVD-Format
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Die Skalierung der Bilder ist m.E. die entscheidende Schwachstelle von "MAGIX". Deshalb sollte man die Bilder "von Hand" auf das DVD-Format 720 x 576 Pixel bringen bevor sie mit "MAGIX" verarbeitet werden. Mit PSE geht das sehr gut nach der folgenden Methode:
Das Freistellungswerkzeug wählen und Höhe und Breite entsprechend den unten angegebenen Werten eingeben. In das Feld für die Auflösung nichts eintragen. Dann den gewünschten Bildausschnitt freistellen.
Einstellwerte für die Freistellung:
Querformat: 720 x 576 Pixel .
Hochformat: Breite x 576 (Breite je nach Ausgangsbild,
bei 5:4-Bildern: 461 Pixel)
Eine Bildskalierung mit anderen Methoden (z.B. über Menü ?Bild - Skalieren - Bildgröße...?) ergibt bei der TV-Wiedergabe keine erkennbar bessere Bildqualität.
Schärfen der skalierten Fotos
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Die skalierten Fotos müssen durch USM kräftig nachgeschärft werden. Orientierungswerte:
Stärke 100%,
Radius 0,5 Pixel,
Schwellenwert 0,
abhängig von der Ausgangsgröße des Bildes, dem Bildinhalt und der vorhergehenden Bearbeitung.
Bilder mit feinen Strukturen sollten aber nicht zu stark geschärft werden, da sonst Flimmereffekte im TV-Bild auftreten können.
Speichern der skalierten Fotos
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Günstigstes Dateiformat für "MAGIX" ist JPG. Ich habe Qualitätsstufe 10 benutzt.Andere Formate werden von "MAGIX" mit schlechterer Bildqualität verarbeitet.
Einstellungen im Menü ?Bearbeiten - Foto Cleaning...?
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Auf der Registerkarte ?TV-Bild? die Optionen ?Interpolation...? und ?Anti-Flimmer-Filter? abwählen. Wenn das ?Anti-Flimmer-Filter? aktiviert ist, führt dies zu verstärkter ?Treppenbildung? an schrägen Bildkonturen.
Ob man den ?Randbeschneidungsausgleich? aktiviert, ist Ansichtssache. Man kann statt dessen bereits bei der Bildskalierung die Randbeschneidung durch das TV-Gerät berücksichtigen und einen entsprechend großzügigen Bildausschnitt wählen.
MPEG-Encoder-Einstellungen
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Die voreingestellten Standardwerte können beibehalten werden. Eine Erhöhung der Bitrate bringt nur eine kaum erkennbare Verbesserung der Bildqualität. Dafür erhöhen sich der Speicherplatzbedarf für die Dia-Show auf der DVD und die Encodierzeiten entsprechend.
Schwenks über 3:2-Bilder
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Bilder im Ausgangsformat 3:2 lassen sich nicht immer ohne Verlust an wesentlichem Bildinhalt auf 5:4 freistellen.
Möglicher Ausweg: Bildproportionen beibehalten und in der Dia-Show über das Bild einen Schwenk machen lassen.
Da "MAGIX Fotos" beim Schwenk über Bilder mit einem Seitenverhältnis von weniger als 2:1 automatisch einen Ausschnitt von nur 50% der eigentlichen Bildhöhe zeigt (2-fach-Zoom), müssen diese Bilder künstlich die doppelte Höhe erhalten, wenn sie in Originalgröße erscheinen sollen. Hierzu die Bilder wie oben beschrieben mit PSE erst auf 576 Pixel Höhe (Breite bei 2:3 dann 864 Pixel) skalieren und dann die Arbeitsfläche der Bilder mit Menü ?Bild - Skalieren - Arbeitsfläche...? nach oben und unten auf insgesamt 1152 Pixel vergrößern. Die Bildbreite dabei beibehalten. Bei einem Schwenk zeigt "MAGIX" dann den eigentlichen Bildinhalt in der richtigen Größe.
Schwenks mit Standbild an Anfang und Ende
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Es sieht besser aus, wenn vor Beginn und nach Ende eines Schwenks das Bild einige Sekunden stillsteht. Hierzu von dem auf 576 Pixel Höhe skalierten Ausgangsbild mit dem Freistellungswerkzeug sowohl von der linken Bildkante aus als auch von der rechten Bildkante aus je 720 x 576 Pixel großen Abschnitte freistellen und als getrennte Bilddateien speichern. Diese Bilder dann in der Dia-Show vor bzw. nach dem abzuschwenkenden Bild einfügen. Standzeiten auf einen kurzen Wert und Bildübergänge auf Kreuzblende oder harten Schnitt einstellen. Ergebnis: In der Dia-Show erscheint zunächst der linke Bildteil als Standbild, dann beginnt der Schwenk und nach dessen Ende bleibt der rechte Bildteil noch kurz als Standbild stehen. Die Übergänge zwischen den drei Bildteilen sind nicht sichtbar.
Für vertikale Schwenks funktioniert dieses Verfahren entsprechend.
Viel Erfolg beim eigenen Ausprobieren!
Helmut
Edit am 20.8.04:
Bei den Schwenks mit Standbildern an Anfang und Ende als Bildübergang _nur_ den harten Schnitt verwenden, keine Kreuzblende. Andernfalls wird der Übergang sichtbar.
H.