Flo
Themenersteller
Hallo zusammen,
mich interessiert eure Meinung zum Schnappschuss als fotografische Methode.
Anlass dafür ist, dass ein von mir angefertigtes Bild in der Galerie als "schöner Schnappschuss" bezeichnet wurde.
Im Prinzip trifft das auch voll zu - handelt es sich doch um eine Person, die ich in der Tat nicht selbst posierte, wo ich auch keinen Einfluss auf die Umgebung nahm und so weiter... also nicht inszenierte. Sehr wohl muss ich die Szene aber doch erst mal erkennen, mich selbst positionieren, es verstehen, die *gegebenen* Verhältnisse für das, was ich da zu sehen meine, auch zu nutzen... auch Skills, die man lernen und verfeinern kann, oder?
Genau das ist eine herangehensweise, die mich eigentlich als positives Ideal begleitet, seit ich mit dem fotografieren angefangen habe - was noch nicht so lange her ist, wohlgemerkt. Klar, auch bei mir kommt langsam der Wunsch auf, mal gezielt Ideen umzusetzen, das Licht selbst in der Hand zu haben und so weiter...
Dennoch meine ich, dass mit der Bezeichung Schnappschuss etwas wertendes verbunden ist, was ich nicht teilen kann. Ich habe meine kleine Ausrüstung *immer* bei mir, die Fototasche begleitet mich zur Arbeit genau so wie zum einkaufen - beim Spaziergang sowieso. Warum? Weil ich mein Auge schulen möchte, Bild-wertes zu erkennen. Weil ich technisch so gut werden möchte, dass ich Bilder machen kann, die *trotz* mangelnder Inszenierung wirken... und das am besten natürlich. Da muss dann in der Tat alles schnell gehn - aber deswegen noch lange nicht beliebig!
Ich habe aber, den Kontext betrachtet (nicht in dem Fall jetzt, wohlgemerkt), häufig den Eindruck, dass der Sprecher/Schreiber mit Schnappschuss eher assoziiert: Knippser sieht schönes Motiv, reisst die Knippse hoch, haut auf den Auslöser und hofft das beste.
Bilde ich mir das ein?
Wird der Begriff tatsächlich rein neutral zur Abgrenzung gegenüber der inszenierten Aufnahme gebraucht? Ist es irgendwie "besser", das inszenieren?
Wo genau geht die eigentlich los, die Inszenierung?
Wenn ich meinem Model sage: Setz dich mal da hin und guck nach links... Inszeniert? Würde behaupten: Ja! Dann noch etwas Licht selbst gesetzt, dem Model nen hübschen Hut aufgezogen und ne leere Coladose aus dem Hintergrund getreten... und spätestens dann habe ich doch in Szene gesetzt, oder? Vielleicht kommt ja auch ein schönes Bild dabei raus.
Oder vielleicht saß das Model schon da, guckte nach links, hatte einen hübschen Hut auf, das Licht war toll und niemand hatte dort an dem Tag Cola getrunken. Vielleicht kommt ja auch ein schönes Bild dabei raus.
Wie genau sagt der Beurteiler jetzt, nur vom Bild her, ob Schnappschuss oder inszeniert?
Ich meine: Gar nicht. Er wertet nämlich - wenn's in jeder Hinsicht toll aussieht, isses ein schönes Bild. Wenn nicht, das Motiv als solches aber gut war - dann ist es ein schöner Schnappschuss. Was mir nicht passt.
Wie seht ihr das ganze?
mich interessiert eure Meinung zum Schnappschuss als fotografische Methode.
Anlass dafür ist, dass ein von mir angefertigtes Bild in der Galerie als "schöner Schnappschuss" bezeichnet wurde.
Im Prinzip trifft das auch voll zu - handelt es sich doch um eine Person, die ich in der Tat nicht selbst posierte, wo ich auch keinen Einfluss auf die Umgebung nahm und so weiter... also nicht inszenierte. Sehr wohl muss ich die Szene aber doch erst mal erkennen, mich selbst positionieren, es verstehen, die *gegebenen* Verhältnisse für das, was ich da zu sehen meine, auch zu nutzen... auch Skills, die man lernen und verfeinern kann, oder?
Genau das ist eine herangehensweise, die mich eigentlich als positives Ideal begleitet, seit ich mit dem fotografieren angefangen habe - was noch nicht so lange her ist, wohlgemerkt. Klar, auch bei mir kommt langsam der Wunsch auf, mal gezielt Ideen umzusetzen, das Licht selbst in der Hand zu haben und so weiter...
Dennoch meine ich, dass mit der Bezeichung Schnappschuss etwas wertendes verbunden ist, was ich nicht teilen kann. Ich habe meine kleine Ausrüstung *immer* bei mir, die Fototasche begleitet mich zur Arbeit genau so wie zum einkaufen - beim Spaziergang sowieso. Warum? Weil ich mein Auge schulen möchte, Bild-wertes zu erkennen. Weil ich technisch so gut werden möchte, dass ich Bilder machen kann, die *trotz* mangelnder Inszenierung wirken... und das am besten natürlich. Da muss dann in der Tat alles schnell gehn - aber deswegen noch lange nicht beliebig!
Ich habe aber, den Kontext betrachtet (nicht in dem Fall jetzt, wohlgemerkt), häufig den Eindruck, dass der Sprecher/Schreiber mit Schnappschuss eher assoziiert: Knippser sieht schönes Motiv, reisst die Knippse hoch, haut auf den Auslöser und hofft das beste.
Bilde ich mir das ein?
Wird der Begriff tatsächlich rein neutral zur Abgrenzung gegenüber der inszenierten Aufnahme gebraucht? Ist es irgendwie "besser", das inszenieren?
Wo genau geht die eigentlich los, die Inszenierung?
Wenn ich meinem Model sage: Setz dich mal da hin und guck nach links... Inszeniert? Würde behaupten: Ja! Dann noch etwas Licht selbst gesetzt, dem Model nen hübschen Hut aufgezogen und ne leere Coladose aus dem Hintergrund getreten... und spätestens dann habe ich doch in Szene gesetzt, oder? Vielleicht kommt ja auch ein schönes Bild dabei raus.
Oder vielleicht saß das Model schon da, guckte nach links, hatte einen hübschen Hut auf, das Licht war toll und niemand hatte dort an dem Tag Cola getrunken. Vielleicht kommt ja auch ein schönes Bild dabei raus.
Wie genau sagt der Beurteiler jetzt, nur vom Bild her, ob Schnappschuss oder inszeniert?
Ich meine: Gar nicht. Er wertet nämlich - wenn's in jeder Hinsicht toll aussieht, isses ein schönes Bild. Wenn nicht, das Motiv als solches aber gut war - dann ist es ein schöner Schnappschuss. Was mir nicht passt.
Wie seht ihr das ganze?
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