Ich denke dass die Motive immer da sind, selbst wenn die vorherrschenden Bedingen nicht optimal erscheinen. Man muss sich nur auf die vorhandene Situation einstellen können. Gestalterisch stehen einem ja alle Möglichkeiten offen, die dann nur durch mangelnde individuelle Fähigkeit und Ausrüstung eingeschränkt werden können.
Oft ist auch schon ein etwas anders gewählter Bildauschnitt, eine unterschiedliche Bildaufteilung entscheidend. Dabei muss man nicht einmal das Objektiv wechseln, oftmals ist auch schon ein Schritt notwendig, oder eine andere Aufnahmeposition.
Irgendwann ist es eine Art Selbstläufer und selbst bei einem "normalen" Spaziergang entgegnen einen so viele mögliche Themenbereiche, die man nicht erwartet hätte.
Dabei kann man sich auch total verzetteln und eben eine ausgedehnte Serie von einem bestimmten Motiv ablichten, die im Nachhinein einfach in den Korb wandert..... das kommt vor und man sollte das positiv sehen, immerhin kann man sagen, dass man mit jeder bewussten Aufnahme weiter lernt.
Oft sind auch Motive, die im Auge "lohnenswert" erscheinen, nach dem Blick durch den Sucher net "der Bringer"..... "gibt halt nix her..."
Man hat ja einen gewissen Anspruch und ein Empfinden, ob einem etwas gefällt, oder nicht.
Manche Dinge erscheinen dabei eben einfach "nur" schön, andere hingegen förmlich "atemberaubend". Es mag auch häufig an Kleinigkeiten liegen, die eben diesen schmalen Grat zwischen gewöhnlich und aussergewöhnlich (im Sinne von gut u. interessant) ausmachen.
Man lernt mit den Augen

(hier weit aufgerissen dargestellt) - durch die eigenen, durch den Sucher und natürlich auch durch die vielen anderen Bilder, die man einfach ansehen sollte und sich damit auseinandersetzen sollte. Dabei muss man für sich selbst abwägen und eventuelle Kritiken einschätzen können, sowie auch annehmen - insofern sie berechtigt ist.
Man sollte davon ausgehen, dass dieser Lernprozess nie endet - auch wenn man in vielen Bereichen Routine erlangt.
Dazu kommt eben die Technik, die man nutzen muss und sich der Auswirkung bewusst sein muss, sozusagen die unterschiedlichen Ergebnisse planen kann, vorhersehen kann.
Heute ist das dahingegen einfacher, da man das Ergebnis eben sofort sehen kann, sowie dass man auch nahezu unbegrenzt aufnehmen kann - und es einen dabei nicht arm macht. Gegen ein unbeschwertes Üben spricht also nichts.
Dazu kommt einfach auch die Aufgabe Ergebnisse für sich bewerten zu können und auch entsprechend auszuwählen und ggf. zu löschen.
Quasie von den Augen über die Kamera, evtl. dem PC.... bis hin zu fertigen Bild. Mehrere Schritte also.
Spannend und interessant und enorm vielschichtig
Die Motive sind immer da, sie warten auf Dich und man muss sie "nur" in diesen Kasten einfangen - obwohl man sich auch völlig unbefangen und freudig damit befassen sollte.
Ein wunderbares vielseitiges Spielzeug, Kritik uns Selbstkritik schadet dabei oft nicht.