Gelöschtes Mitglied 246947
Guest
Wismar ist an dieser Stelle sehr schnell gewesen und hat nach der "Wende" die gesamte Altstadt unter Denkmalschutz gestellt. Das macht es den Bauherren nicht immer einfach und kostet, hat aber Einiges an Bausubstanz vorm Bagger gerettet. Straslund z.B. (da habe ich ein bißchen den Vergleich) hat damit erst einige Jahre später nachgezogen, da konnte man die Bagger in der Zwischenzeit wüten sehen. 
Aber weil es hier auch um die DDR geht: Einer der Vorteile der Mangelwirtschaft war auch, daß Abreißen auch Geld, Maschinen und Kapazitäten brauchte und Abriß in der Planwirtschaft nicht so richtig vorgesehen war!
Einiges an Substanz wurde auch schon in den Jahren vor der "Wende" in Eigeninitiative erhalten und saniert. Junge Familien bekamen durch einen kleinen Trick die "Chance", bevorzugt an strategisches Baumaterial heranzukommen, wenn sie in kommunalen Häusern in der Altstadt wohnten bzw. dort kommunale Häuser für sich in Eigenleistung sanierten. Diese Chance nutzten vor Allem Leute mit "handwerklichen Berufen", die sich zusammentaten und sich z.T. gleich mehrere Häuser nach Feierabend in "Nachbarschftshilfe" sanierten und um- und ausbauten. Was da entstand, ging auf jeden Fall schneller als Jahre auf eine Plattenbauwohnung oder auf die Genehmigung für einen "richtigen" Neubau zu warten.
So sind in der Altstadt viele "Vorwende-Schmuckstückchen" entstanden. Und wer sowas durchgezogen hat, gibt die freiwillig auch nicht mehr her!
Und "Nein", ich habe sowas nicht (falscher Beruf
), aber ich kenne Leute, die in sowas wohnen...
EDIT ergänzt einen kleinen Tip für Leute, die sich für sowas interessieren: Mittlerweile werden in vielen solcher Häuser sehr individuelle Ferienwohnungen angeboten!
Schönen Tag noch!
Hanns

Aber weil es hier auch um die DDR geht: Einer der Vorteile der Mangelwirtschaft war auch, daß Abreißen auch Geld, Maschinen und Kapazitäten brauchte und Abriß in der Planwirtschaft nicht so richtig vorgesehen war!

Einiges an Substanz wurde auch schon in den Jahren vor der "Wende" in Eigeninitiative erhalten und saniert. Junge Familien bekamen durch einen kleinen Trick die "Chance", bevorzugt an strategisches Baumaterial heranzukommen, wenn sie in kommunalen Häusern in der Altstadt wohnten bzw. dort kommunale Häuser für sich in Eigenleistung sanierten. Diese Chance nutzten vor Allem Leute mit "handwerklichen Berufen", die sich zusammentaten und sich z.T. gleich mehrere Häuser nach Feierabend in "Nachbarschftshilfe" sanierten und um- und ausbauten. Was da entstand, ging auf jeden Fall schneller als Jahre auf eine Plattenbauwohnung oder auf die Genehmigung für einen "richtigen" Neubau zu warten.

So sind in der Altstadt viele "Vorwende-Schmuckstückchen" entstanden. Und wer sowas durchgezogen hat, gibt die freiwillig auch nicht mehr her!

Und "Nein", ich habe sowas nicht (falscher Beruf

EDIT ergänzt einen kleinen Tip für Leute, die sich für sowas interessieren: Mittlerweile werden in vielen solcher Häuser sehr individuelle Ferienwohnungen angeboten!
Schönen Tag noch!
Hanns
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