Meine Bilddateinamen enthalten mein Namenskürzel, das Aufnahmedatum und eine für jeden Tag bei eins beginnende laufende Nummer. Und natürlich die Dateinamen-Erweiterung, die den Dateityp kennzeichnet (.dng, .jpg, .mov, .tif etc.). So ergibt sich in natürlicher Weise für jede Bilddatei ein eindeutiger Dateiname. Egal, ob mein Archiv eintausend, hunderttausend oder ein paar Millionen Bilder enthält – selbst nach Jahrzehnten werde ich niemals darüber nachdenken müssen, ob ein Dateiname vielleicht schon für eine frühere Aufnahme vergeben ist.
Anhand des Datums – das heißt, in chronologischer Reihenfolge – sind die Bilddateien ins Archiv einsortiert. Jeder Aufnahmetag hat seinen Ordner. Einzelne Bilddateien sind dann allein schon bei Sortierung nach Dateiname genau so sortiert wie innerhalb des Archives. Und wenn ein Kunde so etwas sagt wie: "Kann ich das Bild XYZ noch einmal in groß haben?", dann weiß ich anhand des Dateinamens sofort, wo ich im Archiv die zugehörige Rohdatei finde – egal, wie alt die Aufnahme und wie groß das Archiv ist.
Andere Merkmale wie Kamera, Aufnahmeort, Anlaß oder Uhrzeit sind im Dateinamen überflüssig und haben dort nichts verloren. Wer sich dafür interessiert, kann in den Metadaten nachsehen. Andere Suchkriterien außer dem Datum werden durch Schlüsselwörter realisiert. Archive, die anders strukturiert sind als strikt chronologisch (etwa nach Aufnahmetyp, -ort, -anlaß, Auftraggeber oder Motivbereich), sind über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt, weil sie niemals vollständig orthogonal sein können. Soll heißen: Der Speicherort im Archiv wird nicht für alle Aufnahmen eindeutig sein. Beispiel: Wenn man Urlaubsbilder hier, Familienbilder da und Architekturaufnahmen dort ablegt, wo kommt dann eine Architekturaufnahme hin, die man im Familienurlaub aufgenommen hat? Mit der Zeit wird so etwas zu heillosem Durcheinander führen – selbst wenn es anfangs eine Weile gutgehen mag.