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Das Vorkochen von RAW-Fotos bei Nikon

Hallo!
Im gesamten Himmel passen die Farben dagegen perfekt zusammen - das Farbproblem gab es nur in den Bodenbereichen bzw. auch im Wasser.
Da habe ich einen Vorschlag, wie du überprüfen kannst, ob das mit Problemen im oberen Bildbereich des Bildsensor zusammen hängt (mit Wärmestrahlung aus der Kameraelektronik z.B.): Drehe die Kamera für die Aufnahmen um 180 °, stelle sie also (mit einem Rahmen auf dem Stativ z.B.) auf den Kopf.
Wenn dann die Farbverschiebungen im Himmel sind und der Boden- bzw. Wasser-Bereich ok ist, hast du die Ursache gefunden.

Übrigens: Werden die Fotos mit elektronischem Verschluss gemacht oder mit mechanischem?
 
@Waldbeutler: Danke. Ich variiere den vertikalen Winkel der Kamera aber schon stark für die Aufnahmen. Es gibt u.a. den Blick senkrecht nach oben. Da gibt es keinerlei Farbprobleme. Die Wasserbilder sind dagegen nach unten verschwenkt mit manchmal massiven Farbabweichungen.

Dunkle Stellen unten enthalten mehr Rauschen als der im Vergleich helle Himmel - das muss letztens die Ursache sein. Da wüsste ich gerne was Nikon genau anstellt mit den RAWs.

Klar ist, dass bei etwas höheren Temperaturen die Sensorwärme als magentafarbene Kante unten bzw. im Portraitmodus rechts im Bild sichbar wird, wo der Sensor angeschlossen ist. Bei Temperaturen über 10 Grad wird das auch richtig störend. Das lässt sich ziemlich leicht korrigieren - einfach Magenta rausfiltern oder die Kante maskieren. Mache ich immer schon in PTGui.

Das angesprochene Problem ist aber was anderes.
 
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Problem bei starker Unterbelichtung (FWC kaum ausgenutzt)

Die Belichtung von aufeinanderfolgen Bildern ist nie exakt gleich. Geringste Unterschiede der Belichtung von Bild zu Bild haben Quantisierungsfehler in der relativen Verschiebung der digitalisierten RGB-Werte, der eine Farbwert ist schon um 1 weiter gesprungen, der andere Farbwert aber noch nicht - das gibt dann mehr oder weniger einen Farbstich, je nach Granularität der Quantisierung.

Solange die Granularität der Quantisierung sehr fein ist (FWC gut ausgenutzt), fallen diese Verschiebungen relativ klein aus und sind folglich nicht als Farbstich - nach einem globalen Weißabgleich - wahrnehmbar.


Woher kommen diese Farbverschiebungen?

Da der Bayer-Farbfilter (CFA) nicht für alle 3 Farben gleich durchlässig/transparent ist, sind bei weißem Licht die elektrischen Spannungen der Sensel(Fotodioden) je Farb-Kanal unterschiedlich hoch, was dann im AD-Wandler nach der Quantisierung zu einer relativen Verschiebung der digitalisierten RGB-Werte zueinander führen kann/wird - das ist dann auch eine Art von Quantisierungsrauschen.


Ein Zahlenbeispiel:

Der analoge Spannungswert von Rot sei 5mV, der von Grün sei 7mV,
der quantisierte digitale Wert von Rot ergibt 5 und der von Grün ergibt 7.
Jetzt wird die Belichtung um 9% (Faktor 1,09) vergrößert.
Der analoge Spannungswert von Rot ist dann 5,45mV, der von Grün 7,63mV,
der quantisierte digitale Wert von Rot bleibt 5 und der von Grün wird 8.
Das Intensitätsverhältnis der beiden Farben ist analog 5:7 geblieben,
digital vor der Erhöhung der Belichtung auch 5:7,
nach der Erhöhung der Belichtung aber 5:8 - was eine Veränderung der
resultierende Farbe bedeutet.


Abhilfe:

Die FWC besser ausnutzen, so dass die dunklen Bildbereiche noch genügend fein quantisiert werden können.
Wenn die Belichtungszeit nicht verlängert werden kann, bleibt nur die Blende weiter zu öffnen, bzw. ein lichtstärkeres Objektiv zu verwenden, oder eine Nachführung für längere Belichtungszeiten zu verwenden.
 
gwegner.de spricht irgendwo vom "Vorkochen der RAWs" bei Nikon.

Meine Canon, die ich für Deep Sky einsetze, hat keine derartigen Probleme.

Wenn die Belichtungszeit nicht verlängert werden kann, bleibt nur die Blende weiter zu öffnen, bzw. ein lichtstärkeres Objektiv zu verwenden, oder eine Nachführung für längere Belichtungszeiten zu verwenden.

Nachführung scheidet ja aus wenn er Kugelpanoramen macht, außer er macht sie doppelt (1x nachgeführt für den Himmel und 1x "stehend" für die Landschaft, dann kann er die Belichtungszeit deutlich verlängern und muß nur die beiden Panoramen nachher vereinen)
Aber das Problem scheint ja nur seine Nikon zu betreffen (siehe Zitat), denn auch ich habe bei solchen Belichtungszeiten mit meinen Canon gar keine Probleme mit Farbverschiebungen.
 
@ m@sche: Sehr interessant, danke. Ähnliche Effekte hab ich schon vermutet für einen Teil von Farbabweichungen an sehr dunklen Stellen.
Trotzdem bin ich nicht sicher, ob das das Hauptproblem erklärt. Wenn Du Dir das Beispielbild oben ansiehst mit dem Wasser, dann ist das nicht unbedingt eine sehr dunkle Stelle. Da müsste es genug Farbabstufungen geben für eine konsistente Färbung. Für mich unerklärbar.


Leider gibt es keine Lösung, mehr Licht ins Objektiv zu kriegen. Wegen Sternenbewegung muss die Gesamtzeit der Aufnahme eines Panoramas sogar möglichst kurz sein, unter 15 Minuten, sonst passt der Anfang nicht mehr ans Ende.
Boden und Himmel nehme ich schon getrennt auf. Eine Nachführung ist unmöglich zu benutzen bei 360° Panoramen. An den Übergängen Himmel/Boden geht nichts mehr zusammen - hab ich umfangreich mit meinem Star Adventurer versucht.
Außerdem gibt es bei der Hälfte meiner Panoramen Wasserflächen mit Stern- und Milchstraßenspiegelungen. Da verdoppeln sich die Probleme mit einer Nachführung.

Mich würde sehr interessieren, ob neuere Nikons und auch die D850 dieses Problem auch haben.
 
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Fortsetzung zum Farbstich durch Quantisierungsfehler

Der Quantisierungsfehler bei den kleinen Spannungen ließe sich mildern durch eine analoge Verstärkung vor dem AD-Wandler, oder eine höhere Auflösung (größere Bit-Tiefe) des AD-Wandlers. Das bedeutet eine andere Kamera verwenden.

Dual-Gain-Sensoren haben einen kleinen Vorteil, deren FWC ist umschaltbar, automatisch per Firmware, ggf. auch manuell per Bedienung, je nach Kamera-Hersteller.

Der beobachtete Effekt (Farbstich) sollte eigentlich bei allen ISO-invarianten Sensoren auftreten. Gegensteuern kann da keine Firmware, die sieht ja auch nur die quantisierten digitalen RGB-Werte.

ISO-invariante Sensoren haben nur bei Basis-ISO die volle Auflösung des AD-Wandlers zur Verfügung. Jede Anhebung der ISO um eine volle Belichtungsstufe halbiert die Auflösung des AD-Wandlers.

Bei Aufnahmen mit ISO 2500 und Entwicklung mit +2 EV entspricht das dann einer ISO von 10000. Mit 14-Bit-RAW ergibt das einen Dynamikumfang von 7,35 Stufen mit 164 diskreten Werten für die Farbabstufung. Mit 12-Bit-RAW ergibt das einen Dynamikumfang von 5,35 Stufen mit 41 diskreten Werten für die Farbabstufung. Die Granularität ist dann schon recht grob.

Bei Sony gibt es das Problem mit dem vermeintlichen zufälligen Farbstich in den dunklen Bereichen auch. In deinem Vorgänger-Thread hatte ich diesen Beitrag https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=15822158&postcount=60 dazu.
Es scheint nicht auf Nikon beschränkt zu sein.

Vielleicht hilft eine selektive Farbkorrektur durch anheben des Fußpunkts der Gammakurve der zu schwachen Farbe bzw. absenken des Fußpunkts der Gammakurve der zu starken Farbe.
 
Hallo!
Der Quantisierungsfehler bei den kleinen Spannungen ließe sich mildern durch eine analoge Verstärkung vor dem AD-Wandler
Interessant, diesen Aspekt hatte ich bisher nicht im Blick bei meiner verflossenen Nikon D3s - die hatte nämlich genau diese analogen Vorverstärker vor dem A/D-Wandler und kam "damals" schon auf 256.000 ISO.
 
@m@sche: Danke vielmals- ISO-Invarianz ist wohl quasi die Erklärung. Wenigstens brauche ich jetzt nicht mehr zu rätseln woran es grundsätzlich liegt - und brauche keine D850 zu kaufen.

Die Farben der Tiefen zu ändern ist eine der Bearbeitungsschritte bei der nötigen Angleichung, klar. Man kriegt es aber oft nicht hin. M.E. fehlen Farben im Spektrum der verfärbten Bilder. Lässt sich nicht ausgleichen.


Ich habe jetzt außerdem diesen genialen ausführlichen Artikel zu ISO-Invarianz und allen Aspekten dazu gefunden:
https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/hardware/iso-invarianz.html
Vor allem auch unten auf der Seite unter den weiterführenden Links sind viele weitere Aspekte aufgeführt:

Das (zumindest ältere) Canon-Kameras dieses Problem nicht haben, liegt wohl daran, das die Sensoren ISO-variant sind. Neuere Kameras sind anscheinend fast alle ISO-invariant und haben das Problem vermutlich alle mehr oder weniger. Da wird aber schon mit diversen Tricks gearbeitet, um die Nachteile der ISO-Invarianz zu verringern.

Dort gibt es auch den Tipp, mit noch niedriger ISO-Zahl aufzunehmen.
ISO 2500 ist aber schon ein Kompromiss, um noch ein wenig bei der Aufnahme kontrollieren zu können. Sonst ist das Blindflug mit schwarzen Bildern. Ich werde aber vielleicht mit ISO 1600 experimentieren.

Außerdem gibt es den Tipp, RAWS unkomprimiert aufzunehmen.
Leider bietet die D750 diese Möglichkeit nicht. Es gibt nur "Komprimiert" oder "Verlustfrei komprimiert".

Ausprobieren muss ich unbedingt, ob das "Active D-Lightning" nicht doch einen Effekt auf die RAWs hat. Da gibt es durchaus verschiedene Meinungen zu. Da wird evtl. anders gemessen, was sich vielleicht auch bei den RAWs bemerkbar machen könnte. D-Lightning hatte ich immer abgeschaltet.

Aussagekräftige schnelle Tests zu machen ist nur leider fast unmöglich - das Problem tritt leider völlig unberechenbar auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das (zumindest ältere) Canon-Kameras dieses Problem nicht haben, liegt wohl daran, das die Sensoren ISO-variant sind. Neuere Kameras sind anscheinend fast alle ISO-invariant und haben das Problem vermutlich alle mehr oder weniger.

Nö, zum Glück gibt es dieses Problem auch nicht bei aktuellen Canon Kameras.;)
 
Diverse neuere Canons sind jetzt auch ISO invariant - wenn die Infos stimmen, die ich auf mehreren Seiten gefunden habe.
Dagegen ist die Nikon D5 ISO variant.

Die ISO Invarianz hat für meine Fotografie massive Vorteile. Den kompletten Lichtumfang nachts von Boden und Sternen mit einem Foto einzufangen ist nur mit massiver Unterbelichtung möglich - und genauso massiver Anhebung in der Nachbearbeitung.
Das man sich das Problem der Farbverfälschungen damit einfängt ist vermutlich das kleinere Übel.
 
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Ist Deine Kamera denn ISO invariant?
Interessant wäre das auf jeden Fall wenn Du das testen würdest. Das geht aussagekräftig wirklich nur bei Neumond und in sehr dunklen Gegenden - von denen es in Deutschland nicht so viele gibt. Also möglichst Bortle 3. Sterne und Boden in einem Bild, also Weitwinkel.
Der Versuch mit den Darks und Masterdarks war übrigens unergiebig - die Bilder werden einfach sehr schwarz bzw. dunkel. Da wird alles subtrahiert.

Ansonsten ist der Wechsel zu einer anderen Kameramarke mit riesen Kosten verbunden. Nur wegen den Farbproblemen würde ich das auf keinen Fall machen.

Die Resultate mit der D750 sind letzlich super bzw. das was ich mir vorstelle.
Wenn es eine Lösung für die Farbprobleme geben würde, würde das sehr viel Zeit und Aufwand ersparen. Problemlos ist diese Art von Fotografie ganz sicher mit keiner Kamera zu bewältigen.

Vor allem strapaziere ich die Kamera teils auch heftig in den Nachtaktionen - ein Wunder, dass die D750 bis jetzt überlebt hat, nur knapp. Eine richtig teure neue Kamera wäre da fehl am Platz.
 
Das geht aussagekräftig wirklich nur bei Neumond und in sehr dunklen Gegenden - von denen es in Deutschland nicht so viele gibt. Also möglichst Bortle 3. Sterne und Boden in einem Bild, also Weitwinkel.
Warum sollte man so etwas nicht Zuhause nachstellen können?
Ich habe erst Sonntag in der Nacht fotografiert, mit Iso 1600 und 45 Sek.
Da ich nicht weiß wie du deine Bilder pusht habe ich in DXO bei den ersten 4 Bildern mal die Belichtung um 2 EV angehoben plus die Schatten auf 100, die restlichen in der Reihe sind original. Nix Farbverschiebung.

Vor allem strapaziere ich die Kamera teils auch heftig in den Nachtaktionen - ein Wunder, dass die D750 bis jetzt überlebt hat, nur knapp. Eine richtig teure neue Kamera wäre da fehl am Platz.

Dabei wird doch die Kamera nicht strapaziert :confused:
Ich habe Kameras die fast nur Langzeitbelichtungen machen, da passiert überhaupt nichts.
PS: hier das Ergebnis von Sonntag.
https://abload.de/img/finaldkcci.jpg
 
Dual-Gain-Sensoren haben einen kleinen Vorteil, deren FWC ist umschaltbar, automatisch per Firmware, ggf. auch manuell per Bedienung, je nach Kamera-Hersteller.
Meinst Du damit die gängigen 4T DCG Sensoren? Wenn ja, wie schalten diese die FWC um?
Meines bisherigen Wissens nach wird bei den typischen DCG stets die Kapazität der FD und nichts an der PPD geschalten aber ich mag mich irren und lerne gerne dazu.

Geringste Unterschiede der Belichtung von Bild zu Bild haben Quantisierungsfehler in der relativen Verschiebung der digitalisierten RGB-Werte, der eine Farbwert ist schon um 1 weiter gesprungen, der andere Farbwert aber noch nicht - das gibt dann mehr oder weniger einen Farbstich, je nach Granularität der Quantisierung.
Und das über so viele Pixel gleichzeitig ohne dass dieser geringste Unterschied im Schrot- und Leserauschen untergeht?
Dem zufolge dürfte ja bei einem Bild mit aufgesetztem Objektivdeckel so gut wie keine Verschiebung auftreten, oder?

Wenigstens brauche ich jetzt nicht mehr zu rätseln woran es grundsätzlich liegt - und brauche keine D850 zu kaufen.
Die Z7II, deren Sensor sehr ähnlich dem der D850 ist, zeigt praktisch keine solche Farbverschiebungen. 20s@ISO1600 und dann +2 bis +3 Stufen im dunklen Vordergrund sind damit kein Problem, auch bei +5 sieht man nichts aber so weit brauch kommts bei mir in der Praxis nicht vor.
 
Meinst Du damit die gängigen 4T DCG Sensoren? Wenn ja, wie schalten diese die FWC um?
Meines bisherigen Wissens nach wird bei den typischen DCG stets die Kapazität der FD und nichts an der PPD geschalten aber ich mag mich irren und lerne gerne dazu.
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Die FWC selbst ist natürlich nicht umschaltbar, umschaltbar ist die nachgelagerte elektrische Kapazität C, in der die in der FWC gesammelte elektrische Ladung Q (Elektronen), in eine elektrische Spannung U umgewandelt wird U = Q / C.


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Und das über so viele Pixel gleichzeitig ohne dass dieser geringste Unterschied im Schrot- und Leserauschen untergeht?
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Es ist die Frage wie stark das Signal-Rauschverhältnis in diesem Fall noch ist. Wenn das Signal noch ausreichend stark ist, sollte der "Farbstich" im Signal noch sichtbar werden.


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Dem zufolge dürfte ja bei einem Bild mit aufgesetztem Objektivdeckel so gut wie keine Verschiebung auftreten, oder?
[...]
Dass auch Darkframes bei gleicher „Belichtungszeit“ und ISO bei starkem Hochziehen (hohe ISO und zusätzlich Belichtungskorrektur im RAW-Konverter) einen unterschiedlichen Farbstich bekommen können - es ist ja fast nur Dunkelstromrauschen wirksam – kann eigentlich nicht mit einem Quantisierungsfehler wegen dem CFA erklärt werden, das CFA ist ja nicht wirksam.


[...]
Die Z7II, deren Sensor sehr ähnlich dem der D850 ist, zeigt praktisch keine solche Farbverschiebungen. 20s@ISO1600 und dann +2 bis +3 Stufen im dunklen Vordergrund sind damit kein Problem, auch bei +5 sieht man nichts aber so weit brauch kommts bei mir in der Praxis nicht vor.
Die Z7II und die D850 haben Dual-Gain-Sensoren, die D750 hat das nicht.
Wenn der Farbstich durch zu grobe Quantisierung hervorgerufen wird, was ja anscheinend so ist, denn der Farbstich tritt ja nur in den dunkleren Bildbereichen auf, dann sollte eine Änderung der Einstellungen an der D750 von:
RAW-Komprimierung mit oder ohne Informationsverlust,
RAW-Farbtiefe 12 oder 14 Bit,
einen Einfluss haben.
Wenn das keine Einfluss hat, dann könnte Dual-Gain noch was bringen – hat die D750 aber nicht.
 
@CR6: Für Deep Sky setze ich nur meine Canon wegen Clip-In Astronomic CCC Filter ein. Ob die Nikon bei Deep Sky Fotos auch spinnen würde weiß ich nicht. Deshalb der Hinweis mit Bortle 3 und Mix Boden/Himmel wegen Vergleichbarkeit.

Ansonsten ist der Farbveränderungseffekt völlig unberechenbar. Ich habe Nächte wo von 300 Belichtungen an 8 Standorten nur vielleicht 10 Bilder leicht abrutschen. Bei einigen Panoramen in einer anderen Nacht ist aber dann die Hälfte aller Bilder stark verändert. Klar ist meist, je kälter, desto besser. Aber bei gleicher Temperatur hatte ich teils ganz unterschiedliche Probleme - und keine Verschlechterung mit zunehmender Aufnahmezeit, also immer wärmerem Sensor.
Ein einzelner Versuch an nur einem Standort sagt also leider nichts aus. Das macht das Ganze u.a. so schwierig.

Bei den nächtlichen Touren geht es teils ums Überleben - ohne Quatsch. Die Standpunkte sind teils abartig abgelegen und teils wirklich gefährlich zu erreichen bei völliger Dunkelheit. Das Stativ aufzustellen ist oft abenteuerlich. Vor 3 Wochen ist das Stativ mitsamt Kamera umgefallen - der Boden gab nach unter einem Bein. Gottseidank weicher Untergrund. Ich konnte gerade nicht eingreifen, weil ich eine Hand zum mich selbst festhalten und eine für die Lampe brauchte. Oder in der Mitte eines Baumstammes im Wasser, über den ich mit Stativ in der Hand balancieren muste war plötzlich alles vereist - solche Gefahren meinte ich.

@m@sche: Interessant, dass die D850 Dual Gain verwendet wusste ich nocht nicht. Wäre also doch ein Kandidat.
Vermutlich verschlimmert sich die Situation, wenn ich die D750 auf RAW Komprimierung mit Verlust oder 12 Bit umschalte. Hilft also nicht.

Kannst Du zu Active D-Lightning was sagen? Klar ist, dass das eigentlich nur JPGs betreffen sollte. Andererseits findet das Ganze aber irgendwie sensorseitig statt, es wird anders gemessen, so dass die RAWs eben doch davon beeinflusst werden könnten.

Edit: Ich hatte den Kometen vor ein paar Monaten mit der Nikon D750 fotografiert, also nur Himmel. Da gibt es keine größeren Probleme mit den Farben. Der Himmel ist eben nie so dunkel wie es dunkle Stellen auf dem Boden sein können.

komet.jpg
 
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DRO – Dynamic Range-Optimization (Sony)
ADL – Active D-Lighting (Nikon)

ADL steht in der Bedienungsanleitung der D750 unter „Integrierte Bildbearbeitung“ – das kann nur JPEG sein. Einfluss auf die RAW-Daten hat es in Form einer Unterbelichtung ggf. trotzdem. Die (Matrix-)Belichtungsmessung ermittelt die Dynamik der Szene. Um die Lichter zu retten wird etwas unterbelichtet – so dass es zu keinem Clipping kommt (kommen soll). Diese Unterbelichtung wird sich dann in den RAW-Daten manifestieren. Die Dynamik wird dann für das Ausgabebild (JPG) passend aus den RAW-Daten berechnet.

Bei fester Einstellung von Blende, Belichtungszeit und ISO wird die Belichtungsmessung ignoriert, D-Lighting kann dann keinen Einfluss auf die Belichtung mehr nehmen. Das ist dein Anwendungsfall. ADL Einschalten/Ausschalten wird m.E. auf deine RAW-Daten keinen Einfluss haben.
 
Die FWC selbst ist natürlich nicht umschaltbar, umschaltbar ist die nachgelagerte elektrische Kapazität C,
Ah, also waren die klassischen Aptinaabkömmlinge mit zuschaltbarer Kapazität an der FD gemeint. Umschaltbare FWC wäre mal was ganz Spannendes gewesen.

Es ist die Frage wie stark das Signal-Rauschverhältnis in diesem Fall noch ist. Wenn das Signal noch ausreichend stark ist, sollte der "Farbstich" im Signal noch sichtbar werden.
Das wäre in der Tat wichtig zu wissen, bei mehr als 2 ADU Rauschen dürften Fehler aus der Quantisierung eines sehr schwachen Signals keinen einigermaßen uniformen Farbstich mehr geben.

Dass auch Darkframes bei gleicher „Belichtungszeit“ und ISO bei starkem Hochziehen (hohe ISO und zusätzlich Belichtungskorrektur im RAW-Konverter) einen unterschiedlichen Farbstich bekommen können - es ist ja fast nur Dunkelstromrauschen wirksam – kann eigentlich nicht mit einem Quantisierungsfehler wegen dem CFA erklärt werden, das CFA ist ja nicht wirksam.
Zeigt der TE aber nicht genau das in #13 mit einer Serie an Darkframes?


Wenn das keine Einfluss hat, dann könnte Dual-Gain noch was bringen – hat die D750 aber nicht.
Was auch immer der Z7II und D850 (beide sind AFAIK IMX309 Varianten) tatsächlich den Vorteil bringt, der TE sollte sie meiner Meinung nach nicht voreilig ausschliessen.
 
Der beobachtete Farbstich muss von der unterschiedlichen Behandlung der Farbkanäle und der groben Quantisierung bei geringer Füllung der FWC abhängen. Mein erster Verdacht fiel auf das CFA das je nach Farbe unterschiedlich durchlässig ist. Da der Farbstich aber auch bei Darkframes auftritt, kann der Farbstich nicht oder nicht nur vom CFA mitverursacht werden, es muss noch eine weitere Komponente dazu beitragen, z.B. eine Rauschunterdrückung, angewendet auf die digitalen Ausgangswerte der AD-Wandlers..
Eine Rauschunterdrückung ist je nach Farbkanal unterschiedlich stark, so dass der Quantisierungsfehler nicht bei allen Farbkanälen bei gleicher Signalstärke gleichzeitig auftritt und somit zu einem Farbstich führen kann.

Mit Darkframes ließe sich einfacher untersuchen, ob mehr Licht – in diesem Fall Dunkelstrom – den Quantisierungsfehler verringert, bis er nahezu nicht mehr wahrgenommen wird.
Die Belichtungszeit verdoppeln oder vervierfachen, würde das Signal – in diesem Fall halt nur das Dunkelstromrauschen – vergrößern, also die FWC mehr füllen, was dann die Granularität feiner und somit den Quantisierungsfehler geringer machen würde – der Farbstich sollte geringer werden. Das ist dann vergleichbar mit Dual-Gain-Sensoren die durch Umschalten der elektrischen Kapazität zu einer höheren elektrischen Spannung für den AD-Wandler kommen, was eine höhere Füllung der FWC simuliert.
Wenn sich bei diesem Test mit den Darkframes der Farbstich verringert bzw. nicht mehr wahrnehmbar wird, wäre das ein Indiz für diese Art von Rauschunterdrückung – also ein Vorkochen der RAW-Daten.
 
@m@sche: Ich kann Deinen technischen Erklärungen leider nicht ganz folgen - dazu fehlt mir der theoretische Background zu FWC und CFA.

Aber die Schlussfolgerung, dass es eben doch eine irgendwie geartete Rauschunterdrückung ist, ist interessant - zu dem Resultat war ja gwegner auch gekommen.

Hier ein Vergleich von jeweils 5 Darkframes. 10, 20, 40 und 80 Sekunden Belichtungszeit, ISO 2500 in vier Reihen, bei Zimmertemperatur. Die Helligkeit ist jeweils soweit hochgezogen, dass die Farben sichtbar werden. 3800k / 0 Weißabgleich.
Die Farbausrutscher werden immer kleiner, bei 80 sec ist eigentlich nur noch das Sensorglühen zu sehen, allerdings immer noch verschieden stark.

darkframes-4x.jpg
 
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