ok, interessanter Thread und ein Bild mit Potential, deshalb will ich aber trotzdem mit dem Eingangsbild anfangen:
zu #1 kann ich nur sagen, dass gewünschte Interpretation und letztliche Wirkung deutlich auseinanderliegen, der Betrachter beurteilt aufgrund seines Eindrucks und keine aufgetürmtes Gedanken, die so nicht im Bild wiedergefunden werden. Weiterhin sehe ich es bei #1 ähnlich wie Frosty. Vielleicht gibt es eine Variante dieses Leinwandraster sinnvoll anzuwenden, Bild #1 ist davon weit entfernt. Es ist immer so, dass ein Bild technisch nicht zu perfekt erscheinen sollte, eher lässt man gewisse Fehler / Ungereimtheiten im Bild. Allerdings hat auch das Grenzen, das schief aufgetragene Leinwandraster wirkt sich negativ aus. Damit wirkt es mehr wie ein abfotografiertes Leinwandbild. Imho ist die Struktur deutlich genug, um die Eigenheiten des Bildes in der Hintergrund zu stellen. Die Argumentation, dass man in einer Galerie diese Strukturen nicht wirklich wahrgenommen werden, ist inhaltlich zwar nicht falsch, ändert aber nichts in Bezug auf #1, da das Auge über das Bild und auch den Kanten entlangwandert und das ist ohne Rahmen eben ...
In #13 dominiert das Muster nicht so sehr, das eigentliche Bild hat hier die Möglichkeit wirklich zu wirken. Der Hautton am Kopf wirkt authentisch für eine ältere Person, die Hand macht einen etwas jüngeren Eindruck, hell und wenig faltig, könnte fast die meine sein Vielleicht sieht das aber auch in Real so aus. Was mir aufgefallen ist, ist der gelbe Farbton an der Handaussenkannte und Bart. Am Bart generiert dieser Farbakzent vermutlich eine wesentlich stärkere Bildwirkung, ich könnte mir diese Tönung aber ein wenig neutraler vorstellen. Insgesamt müsste man das prüfen - aber bei diesem Bild wird ja kein frisches Obst präsentiert - imho dürfte weniger Sättigung den Bildinhalt stärker unterstreichen. Letztlich aber ist #13 imho sehr wirkungsvoll und gelungen.
bei #24 / #25 weist die Haut diese Krustenspruren von eingetrocknetem Schlamm auf. Diese sind in #13 zu erahnen, aber in #24 durch die Bearbeitung ...
die Hautalterung in #32 wirkt schwammig auf Stirn und anderen Bereichen. Im direkten Vergleich
ist wirkt die Haut in #13 wesentlich älter (Betrachtung der Stirn als Beispiel) Es sind senkrechte Pattern auf der Stirn zu erkennen, die vermutlich vom zugrundeliegenden Muster kommen, welchem das gesamte Bild unterworfen wurde. Dann rechnet man aber auch mit einer Art Gemälde und dort gibt es (um zur Argumentation mit der in Galerien ebenfalls vorzufindenden Leinwandmustern zurückzukommen) neben der grundsätzlich vorhandenen Leinwandstruktur Unterschiede in den einzelnen Bildbereichen, wie deutlich diese Struktur dem Betrachter ins Auge sticht. Bereiche, die der Maler intensiv herausgerarbeitet hat -- dazu gehört ganz speziell die Mimik eines Gesichts mit den Falten, etc. -- weisen diese Struktur auf aber wesentlich weniger (Umrisse, Kanten werden vor der Feinarbeit oft vorgezeichnet, womit da die Struktur noch schwächer ist), Hintergrundbereiche dagegen um so mehr. Eine einheitlich starke Struktur in sämtlichen Bildbereichen erreicht man bei auf Leinwand gedruckten Bildern aber nicht gemalten. Ich hab hier ein paar gemalte Leinwandbilder an der Wand, schon interessant, das sich im Detail anzuschauen. So gesehen ist #13 weiterhin auf Sieg
wird ja doch ein wenig mehr an Text, aber ok ...
zu #36, hier wurde auf den ersten Blick am Hautton gearbeitet. Die Struktur, no comment. Für mein Auge geht das in die richtige Richtung, aber dieser Schwarzwert ist zuviel des Guten, erinnert mich an HDRs mit schwarzen Wolken. Wenn auch man an diesem Bild vielleicht eher nicht retuschieren bzw. stempeln sollte, oberhalb der Nase zwischen den Augen ist eine Stelle, die durch Falten oder was auch immer ein wenig merkwürdig aussieht. Auf die Falten wurde der geänderte Hautton übertragen, diese Stelle aber nicht dediziert betrachtet.
Letztlich scheint sich seit #13 einiges geändert zu haben. Der geänderte Hautton bei der #36 aber dezenter mit Schwarzwert ... das auf die #13 übertragen. Die anderen Sachen nach der #13, ebenso wenig pragmatischen zu gleichmässigen Strukturen sind eher unter der Suche nach dem heiligen Gral einzuordnen, was immer viel Spass macht aber halt zu viel des Guten waren.
Nur meine Meinung, einschliesslich Begründung.
Gute Nacht