Nochmals zum Fokus-Vergleich D850 / D5 von Matt Granger:
https://youtu.be/AdX8H6YSfZA
Der Test ist schon sehr praxisfremd!
Der setzt das 3D-Fokustracking als „Radarfalle“ ein…

Ich arbeite seit Jahren im Sportbereich mit der D5 und seit 4 Wochen auch mit der D850. Weder ich, noch meine Kollegen arbeiten mit fixierten Kameras

Wir verfolgen das Objekt mit der Kamera damit überhaupt eine Bildgestaltung möglich ist. Bei Matt Grangers Beispiel mit fixiertem Body wäre das Objekt am Bildrand und das Bild damit nicht verkaufbar.
Verfolgt man das Objekt aktiv mit der Kamera, sind diese „Sprünge“ des AF-Feldes nie in der gezeigten Form notwendig! Ausser der Fotograf hat keine Ahnung von der Bewegungsart und Bewegungsrichtung dieser Sportart. Dann sollte er diese erstmal studieren….
Daher ist der Test für mich praxisfremd und ein Vergleich, ohne die genauen Detail-Konfigurationen (D5 und D850) zu nennen, nicht aussagekräftig.
Ich habe zu Beginn mit der D5 viel mit dem 3D-Fokustracking gearbeitet. Das funktioniert in vielen Bereich gut.
Für mich ist jedoch die „Messfeldgruppensteuerung“ noch wesentlich effizienter und erlaubt sogar bei schnellsten Objekten eine bessere Bildgestaltung (und Steuerung der genutzen AF-Felder). Innerhalb dieser Gruppe arbeitet der AF-C auch mit der „prädikativen Schärfenachführung“ was bei meinen Einsätzen zu einer noch höheren Trefferquote als bei der 3D-Funktion führt.
Mit dem Joystick lässt sich dieses Feld sehr schnell verschieben um die optimale Bildgestaltung, je nach zu erwartenden Bewegungsrichtung, anzupassen.
Mittlerweile habe ich die D850 in mehreren Einsätzen paralell zur D5 genutzt. Meine Erfahrungen zeigen keinen wesentlichen Unterschied im AF. Die taktile Haptik des Auslöse-Knopfes und damit die Präzision der Auslösung ist jedoch bei der D5 ein kleines bisschen besser.
Wer die D5 aber nicht kennt, wird das kaum bemerken…
Ein grosser Nachteil der D850 ist für mich, dass die Fokusfelder nicht ständig beleuchtet sind. Auf dunklen Objekten ist das sehr hilfreich! Bei der D5 lässt sich die Beleuchtung sogar regeln.
Was auffällt:
Bei allen Vergleichen von dynamischen AF-Systemen für den Sportbereich, ob Sony, Canon oder Nikon, wird immer die riesige Anzahl von Fokuspunkten und die möglichst breite Verteilung über das ganze Sucherfeld als „optimal“ oder sogar als Bedingung verkündet.
In der Praxis sind jedoch die Finessen der AF-Feldsteuerung viel entscheidender! Diese erlauben das System auf die verschiedensten Anforderungen detailliert abzustimmen.