Zum Rauschverhalten D80 vs. D300/D90:
Leider bringen hier bessere Objektive nicht wirklich was. Ich hatte beide Kameras (D300 und D80) kürzlich zu einem Fotoauftrag mit und wollte sie, um ständige Objektivwechsel zu vermeiden, abwechselnd verwenden. Die Veranstaltung war, vorsichtig ausgedrückt, recht dunkel (ISOs bis 1600 und mehr waren erforderlich). Beide Kameras waren mit hochwertigen 2.8er Zooms bestückt. Bei Auftragsarbeiten bin ich für gewöhnlich schon etwas früher vor Ort, um mich und die Kameras auf die dort herrschenden Bedingungen einzustellen. Nach den ersten Probeaufnahmen ist die D80 wieder in der Tasche verschwunden und dort für den Rest des Tages verblieben. Nicht jede Situation kann man durch bessere Objektive abfangen. Hier sehe ich den größten Vorteil für den TE bei einem Wechsel (erst mal egal ob auf D300 oder D90).
Fokus D80 zu D90 zu D300:
Hier gibt es zwischen der D80 und der D90 keine Unterschiede, da beide das gleiche Fokusmodul haben. Das betrifft die Geschwindigkeit und leider auch die Präzision. Und hier trennen diese beiden Kameras tatsächlich Welten von der D300. Wenn man erst einmal mit dieser fotografiert hat wird man den AF seiner "alten" Kamera plötzlich gar nicht mehr so schnell finden. Ausschlaggebend finde ich allerdings die Präzision, mit der der AF der D300 arbeitet. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zu den Consumermodellen von Nikon und ich bin Nikon sehr dankbar, dass sie der D300 hier den AF der Pro-Modelle spendiert haben. Da ich häufig unter schwierigen Lichtbedingungen arbeite, fällt dieser Umstand im täglichen Umgang um so mehr auf.
Vermeintlich besseres Rauschverhalten der D90 zur D300:
Stimmt, die D90 rauscht etwas weniger als die D300. Aber ...... dieses Entrauschen ist einzig und allein eine Angelegenheit der Kamerasoftware, welche bei der D90 von Nikon mehr in Richtung JPG "out of cam" optimiert wurde. Und so führt das etwas stärkere Entrauschen der D90 aber zu einen für viele Fotografen unerwünschten Effekt, nämlich zu einem höheren Detailverlust in der Aufnahme. Die gleiche Aufnahme unter gleichen Aufnahmebedingungen mit der D300 wird zwar im Vergleich zur D90 immer etwas mehr rauschen, aber dafür sind auf der D300-Aufnahme auch noch deutlich mehr auch noch so kleine Bilddetails zu erkennen. Ein Entrauschen (gegebenenfalls auch selektiv auf einzelne Bildteile) ist in der EBV viel differenzierter und damit effizienter zu bewerkstelligen.
Mein Fazit:
Ansonsten ist es hauptsächlich das Bedienkonzept, welches in meinen Augen für die D300 spricht. Ob dieses dem TE allerdings den Aufpreis der D300 wert ist, kann er nur selbst entscheiden. Natürlich ist eine D300, von der D80 kommend, erst mal eine gewisse Umstellung. Dies ist ein Punkt, der hier für die D90 sprechen würde, denn diese würde der TE wahrscheinlich sofort blind nutzen können.
Keine Rolle sollte dagegen das Prestige der Kamera spielen. Ich habe den Kameragurt meiner D300 sogar durch einen neutral schwarzen Gurt ersetzt, um eben nicht so sehr aufzufallen. Dies hat allerdings auch den Grund, dass auf einigen Veranstaltungen, auf denen ich für gewöhnlich fotografiere, so offensichtliche Markenwerbung nicht gern gesehen ist. Aber auch sonst sehe ich keinen Grund, als Werbeplakat für die eine oder andere Marke rumzulaufen. Wer so was will oder braucht, muss sich eh eine D3x oder ein adäquates Modell eines anderen Herstellers kaufen. Eine D300 ist nicht wirklich dazu angetan, dass eigene Ego aufzupolieren.
Gruß Steffen