Kurz bevor die Kamera eintaucht ist innen drin 1 atm Druck und außen auch (ja, ich weiß, heute geht das alles mit Pascal oder bar oder wie auch immer, aber spielt hier keine Rolle).
Das heisst dann also wenn die Kamera nicht abgedichtet ist, dann sind in 10 m Tiefe außen 2 atm (1 vom Luftdruck und eine vom Wasser) - und innen auch. Und weil bei Gasen Druck x Volumen konstant ist steht die Kamera dann halb voll Wasser!
Und in 20m Tiefe? Der Druck steigt mit der Tiefe linear (weil er durch das Gewicht des Wassers oberhalb entsteht, mit zunehmender Tiefe komprimiert sich auch das Wasser ein wenig, dadurch wird der Druckanstieg in seeehr großen Tiefen sogar noch höher). In 20m also 1atm Luftdruck + 2atm Wasserdruck = 3 atm. Das Luftvolumen in der Kamera ist dann nur noch ein Drittel, Wasser zwei Drittel.
Wenn die Kamera schlecht abgedichtet ist, dann ist das nicht nur eine Frage der Tiefe, sondern auch der Zeit wieviel Wasser sich da einschleicht.
Ich bin kein Taucher, aber ich glaube gehört zu haben, daß es in geringer Tiefe schwerer ist sich auszutarieren. Das kommt aber nicht daher daß der Wasserdruck nicht linear wäre, sondern daher daß die Luft im Körper sich nicht linear komprimiert.
Zum Thema zurück: was haltet Ihr davon bei starkem Regen einfach diese dünne Haushaltsfolie über die Kamera zu ziehen? Die ist doch elastisch genuck um noch die Tasten drücken zu können.
Gruß
Rolf
Hallo ans Forum.
Ich verfolge seit einigen Monaten die Beiträge, die bei der Überlegung zum Neukauf von Ausrüstung wertvoll sein können. Dabei fällt mir auf, dass sachliche und weniger sachliche Beiträge dabei sind, manchmal sehr emotional, insbesondere wenn Jemand sich angegriffen fühlt. Ich hatte bisher nicht die Absicht, mich als user einzutragen, aber bei der heutigen Diskussion über Physik und Druckverhältnisse habe ich mich denn doch entschlossen.
Dieser Beitrag von ebenist ist der einzige, den ich nachvollziehen kann. Wenn ich die Physik richtig verstanden habe, dann ist der Druck einer Wassersäule hundertprozentig linear mit der Höhe der Wassersäule, und zwar vom ersten zentimeter an. Bei 10 m 1 bar, bei 20 m 2 bar und bei 100 m 10 bar, und bei 10 cm 0,01 bar. Das klingt nicht viel, aber das bedeutet, das bei einer nicht vollkommen dichten Kamera die Wassertiefe eine erhebliche Rolle spielt.
Wasser kann durch zwei Effekte in die Kamera, nämlich durch Diffusion (Wasserdampf dringt in die Kamera und kondensiert unter ungünstigen Temperatur-Bedingungen, geht langsam und ist reversibel, wenn man Glück hat.) sowie durch Fließen, das kann sehr schnell gehen und erfordert eine Druckdifferenz. Z.B. 5 bar, wenn man Leitungswasser in ein Hochhaus von 50 m pumpen will. Dann fließt aber oben nichts mehr, weil es mit dem Druck null da ankommt.
Wenn die Kamera unter Wasser gerät, entsteht abhängig von der Wassertiefe
eine Druckdifferenz zwischen Kamera-Gehäuse (ein bar Luftdruck) und dem zusätzlichen Wasserdruck. Dann fließt das Wasser in die Kamera durch kleinste Undichtigkeiten. Salzwasser ist extrem korrosiv. Dann hilft auch das Abspülen nichts, wie soll es aus dem Kamera-Gehäuse wieder raus? Spülen hilft nur bei äußerlichem Salzwasser-Kontakt. Dann würde ich allerdings nur im Notfall Leitungswasser nehmen, denn auch das ist nicht salzfrei und bei einer Kalkschicht zwischen den Linsen kann man die wahrscheinlich nur noch wegschmeißen. Ich würde in diesem Fall in ein paar Liter voll-entsalztes Wasser investieren, an jeder Tankstelle als Batteriewasser zu haben.
Hoffe, einen Beitrag zur Physik / Chemie geleistet zu haben, an Kommentare zur Photographie werde ich mich erst später ´rantrauen.
Halb voll Wasser in 10 m Tiefe sehe ich genauso wie ebenist. (Wenn sie da lange genug liegt).


horst